Kapitel 26

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„Auf welche Schule gehst du?", fragte Justin und leerte seinen Becher, worauf er ihn wieder auf dem Tisch abstellte. Ich erkannte, dass der Strohhalm abgekaut war. Früher hatte ich meine Strohhalme auch immer abgekaut, aber meine Mom hatte dann immer mit mir geschimpft. Blödes Thema, ich weiß.

Dann realisierte ich, dass er mir eine Frage gestellt hatte und auf meine Antwort wartete. „Saint Jude's. Kennst du die?"

„Nein, aber hört sich vornehm und privat an.", sagte er mit einer gewissen Bitterlichkeit, was mich ein bisschen erschütterte, weil ich mir nicht mal selbst ausgesucht hatte, auf diese Schule zu gehen und außerdem war es dort gar nicht mal so schlimm. Sie ähnelte sehr der Schule, die in Gossip Girl auftauchte.

„Bist du so einer, der alles nur von außen beurteilt?", platzte es aus mir heraus.

„Wenn ich das täte, würde ich nicht hier sein.", sagte er und starrte in meine Augen, so als wäre er genervt, dass ich sowas gedacht habe.

„Okay..." Um die Stimmung zu lockern fügte ich noch hinzu:"Also bin ich doch nicht so schlecht?"

„Nee. Du bist vornehm und mädchenhaft und all sowas, aber du bist zu ertragen." Er zuckte mit den Schultern und unterdrückte ein Lächeln.

„Danke?" Er kam mehr wie eine Frage rüber, als wie eine Aussage.

„Zwingen dich deine Eltern dazu, deinen Bruder abzuholen?", fragte er plötzlich und durchbrach damit die Spannung, die sich zwischen uns gebildet hatte.

„Nein, ich mache es einfach gerne.", sagte ich wahrheitsgemäß. Ich liebte meinen kleinen Bruder über alles.

„Ich dachte, du bist nur immer gekommen, um mich zu sehen." Er zwinkerte und ich verdrehte wieder die Augen.

„Natürlich, weil du der Nabel der Welt bist, Justin." Ich legte meinen Kopf belustigt zur Seite.

Er schenkte mir sein breites Lächeln und ich konnte nicht anders, als zurückzulächeln. „Hör auf damit."

„Womit?", fragte er verwirrt.

„So zu grinsen. Du siehst aus wie ein Verbrecher."

„Ich weiß, dass du mein Lächeln liebst." Er schenkte mir noch ein Lächeln.

Ich ließ das Thema einfach fallen, damit er nicht mehr so eingebildet sein würde und stellte eine neue Frage. „Was hast du noch für Jobs, außer auf der Straße Musik zu machen?"

Ich wusste, dass er mir das Meiste nicht erzählen würde und ich wusste auch, dass ich das Meiste wahrscheinlich gar nicht wissen wollte, aber der neugierige Teil von mir konnte seine Klappe nicht halten.

„Jobs.", sagte er einfach und deutete damit an, dass er nicht darüber reden wollte.

„Das weiß ich ja. Aber was für Jobs?", beharrte ich.

Er schwieg und sah nach draußen auf die Straße, wo es mitlerweile ganz aufgehört hatte zu regnen.

„Du kannst mir vertrauen. Ich werde es niemandem sagen.", versprach ich und schließlich sah er mich an.

„Du willst es nicht wissen.", murmelte er. Ich ging wahrscheinlich zu weit und ich hatte Angst er würde mich anbrüllen, aber ich wollte es wissen.

„Genauso wie ich nicht wissen wollte, warum du ein blaues Auge hattest? Oder wie ich nicht wissen wollte, was zwischen dir und meinem Bruder vorgefallen ist?" Ich erhob meine Stimme leicht und wurde dann wieder etwas leise, als ich mich daran erinnerte, dass wir in der Öffentlichkeit waren.

„Erinnerst du dich, was ich über neugierige Schlampen gesagt habe?" Er sprach mit einer kalten Stimme, welche mich fast erschaudern ließ. Ja, ich erinnerte mich. Er mochte sie nicht.

Ich beschloss den Mund zu halten und es einfach sein zu lassen, obwohl mich die Neugier von innen auffraß. Es ging mich nichts an, was er für seinen Lebensunterhalt tat, aber wenn es etwas mit meinem Bruder zu tun hatte, dann hatte ich das Recht es zu wissen.

Wir beide trugen ernste Mienen auf unseren Gesichtern, als wir aus dem Fenster sahen. Dann sah ich eine bekannte Gestalt, welche aus einem schwarzen Mercedes stieg.

„Scheiße."

Justin sah mich erschrocken an, als er mich fluchen hörte.

„Schnell, tu so, als wärst du mein Cousin aus Tennessee, okay?", sagte ich schnell.

„Was?" Justin sah mich vollkommen verwirrt an, aber ich hatte keine Zeit, es ihm zu erklären, bevor Nate mich sah und auf unseren Tisch zukam.

„Bella, was tust du denn hier?", fragte er mit zusammengezogenen Augenbrauen und beäugte Justin.

„Ich hab nur ein bisschen mit meinem Cousin Justin gequatscht.", log ich und setzte ein falsches Lächeln auf.

„Ich wusste gar nicht, dass du einen Cousin hast." Er zog seine Augenbrauen noch mehr zusammen.

„Ja, weil er nicht aus dieser Stadt kommt, er ist aus Tennessee, richtig Justin?" Ich blickte ihn an und flehte ihn mit meinem Blick an, mitzuspielen.

„Ja." Er nickte und sah Nate an.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt