Kapitel 118

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"Ich hab dich nie verurteilt. Ich habe nie gefragt, was du alles tust, um dir deinen Lebensunterhalt zu verdienen. Du erzählst mir nie von deinen Jobs oder was auch immer es sind, du erzählst mir nie von deinen Problemen und trotzdem beklage ich mich nicht. Ich helfe dir, mit was immer ich kann..." Ich verstummte und die Wut ersetzte wieder meine Trauer.

"Ich werde dir jeden Cent der Kaution zurückzahlen.", sagte er und ließ mich endlich los.

Hastig entfernte ich mich von ihm. "Denkst du wirklich, dass es hier ums Geld geht? Justin, die Kaution ist mir scheißegal." Ich starrte ihn an und sah Trauer und Verwirrung in seinen Augen. Sein rotes T-Shirt war komplett in Tränen getränkt, wo mein Kopf gelegen hatte. "Geh einfach, bitte.", seufzte ich und wischte mir mit dem Ende meines Ärmels die Wangen trocken.

"Ich werde nicht gehen, bevor du mir nicht verziehen hast, Brooklyn." Er versuchte sich mir wieder zu nähern, aber ich wich zurück.

"Und was, wenn ich dir nicht verzeihen will?", fragte ich mit druchschneidender Stimme, worauf ich schniefte und wieder in seine Augen sah.

"Ich weiß, dass du es willst.", erwiderte er und steckte mir eine blonde Haarsträhne hinters Ohr.

"Warum bist du dir da so sicher?" Meine Stimme versagte und kam dadurch sanfter rüber, als ich es eigentlich haben wollte.

"Da hast du recht. Ich bin das größte Arschloch in New York City und wenn ich die Möglichkeit hätte, die letzte Nacht zu wiederholen, dann würde ich es tun, vertrau mir. Ich würde alles zurücknehmen, was ich zu dir gesagt habe. Ich würde dich anders behandeln, dich nicht anschreien und..." Beschämt sah er zu Boden und mein Magen drehte sich bei seiner aufrichtigen Mini-Rede um. "Es tut mir so leid, Brooke; ich will, dass du es siehst." Er richtete seinen Blick wieder auf mich und versuchte nach meiner Hand zu greifen, doch ich ließ es nicht zu. Ich konnte sehen, dass es schwer für ihn war, seinen Stolz herunterzuschlucken und sich zu entschuldigen, aber ich würde nicht sofort nachgeben.

"Gib mir einen Grund dafür, warum ich dir verzeihen sollte.", wisperte ich und fragte mich, ob das hier genauso gut funktionieren konnte, wie in Filmen.

Justins Adamsapfel bewegte sich, als er schluckte und sich auf die Lippe biss, als würde er eine innere Debatte darüber führen, ob er mir etwas sagen sollte oder nicht. Unsere Blicke trafen sich und ich bedeutete ihm nur mit meinen Augen, dass er etwas sagen sollte, da das hier seine letzte Chance war.

Er öffnete seinen Mund, aber nahm sich Zeit, um die Worte auszusprechen. "Weil..." Er atmete tief durch und rieb sich mit der Hand übers Gesicht, worauf sie in seinen Haaren verweilte. "Weil ich dich verdammt nochmal mag, Brooklyn."

Meine Kinnlade klappte herunter, als ich sein Geständnis hörte. Ich blinzelte einige Male, während mein Gehirn die neu gewonnene Information verarbeitete. Ich konnte nicht sprechen, ich konnte mich nicht bewegen, ich wusste nicht mal, ob das hier vielleicht nur ein Traum war.

"Ich mag es, dass du mich nicht verurteilst, dass du keine Fragen stellst, dass ich dir wichtig bin..." Er ging einen Schritt auf mich zu. "Ich mag dein Lächeln und wie sich dort eine Falte bildet, wenn du die Stirn runzelst." Er streichelte die Stelle zwischen meinen Augenbrauen. "Ich mag es, wie du die Augen verdrehst, wenn ich dich nerve. Ich mag unsere Streitereien." Er lächelte leicht. "Ich mag deine lustige und unschuldige Art und..." Er griff nach meiner Hand, welche schlaff an meiner Seite herabhang und strich mit seinem Daumen darüber, bevor er unsere Finger ineinander verschränkte. "Ich mag dich, weil du anders bist." Seine braunen Augen blickten in meine, was mir zeigte, dass er nicht log, dass er mir die Wahrheit sagte.

"Und ich weiß, dass du mich auch magst, Prinzessin." Seine Mundwinkel zuckten und er begann zu grinsen.

Ich war noch immer nicht in der Lage zu sprechen. Hatte dieser Junge, der zufälligerweise der wundervollste Mann auf Erden war, gerade wirklich zugegeben, dass er mich auch mochte? Passierte das hier wirklich? Schwärme von Schmetterlingen befanden sich in meinem Bauch, als ich ebenfalls lächelte.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt