Kapitel 115

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Justin startete ebenfalls keinen Versuch, irgendwas zu sagen, also war die Fahrt still und unangenehm. Ich war mir sicher, dass er hören konnte, wie ich unregelmäßig atmete und mein Herz gegen meine Brust hämmerte.

"Wir sind da.", murmelte ich und parkte vor seiner Tür. Versuchsweise drehte ich mein Gesicht in seine Richtung und erwartete, dass er mich auch ansah, doch das tat er nicht. Er öffnete die Tür und stieg aus, ohne sich auch nur zu bedanken.

"Fick dich!" Das F-Wort verließ meine Lippen, als ich ihm hinterherschrie, aber er nahm es nicht mal zur Kenntnis.

Da brach ich in Tränen aus. Ich fühlte einen Anflug von Schmerz in meinem ganzen Körper und dann wusste ich es.

Ich entwickelte wirklich Gefühle für Justin.

Ein Klopfen an meinem Fenster riss mich aus meiner Trance. "Hau ab, Justin!", schrie ich.

"Ich bin nicht Justin.", hörte ich die gedämpfte Stimme zischen.

"Was zur Hölle willst du?", fragte ich genervt, als ich Alejandra auf der anderen Seite des Fensters erblickte.

"Mach das Fenster runter." Ihre schreckliche hohe Stimme beunruhigte mich, doch ich machte das Fenster runter, damit sie endlich fertig werden und verschwinden konnte.

"Was?", zischte ich barsch.

"Ich hab gerade die Szene zwischen Justin und dir mitbekommen und wie sehr ich dich auch verachte, ich wollte dich vor etwas warnen, weißt du, von Frau zu Frau."

Ich spottete. Alejandra und mir helfen? Das war neu.

"Justin will nur Frauen zum Ficken und wenn du ihm das nicht gibst, dann wird er sich bloß eine andere suchen, die ihm das geben kann, was er braucht.", erwiderte sie bitter.

Wieder schoss der Schmerz durch meinen Körper, aber ich ignorierte ihn. "Ist das alles?"

"Versuche dir nur zu helfen. Justin ist ein Arschloch und es tut mir leid, wenn du schon gedacht hast, dass er etwas für dich empfinden könnte.", sagte sie mit gespielt süßer Stimme. "Justin Bieber ist herzlos."
________

"Desoxyribonukleinsäure (DNA) ist eine Nukleinsäure, die die genetischen Anweisungen enthält, die für die Entwicklung und Funktion aller bekannten Organismen nötig ist."

Diesen Satz wiederholte ich in meinem Kopf wieder und wieder und zwang mein Hirn damit, die Worte zu behalten. Als das nicht funktionierte, seufzte ich frustriert, vergrub mein Gesicht in meinen Händen und fuhr dann mit ihnen durch mein Haar, während ich meinen Kopf auf mein offenes Biologiebuch fallen ließ. Mein Handy, welches auf dem Schreibtisch lag, vibrierte, worauf ich meinen Kopf anhob und auf das Display sah, welches nun mein Gespräch mit Kelsey anzeigte.

Kelsey: Das ist Folter -.-

Brooklyn: Das sagst du seit den letzten zwei Stunden.

Kelsey: Aber es ist die Wahrheit.

Brookyln: Ich weiß. Ich denke, ich werde nicht bestehen :(

Kelsey: Ha. Vonwegen.

Ich musste lächeln. Ich hatte noch nie in meinem Leben einen Test nicht bestanden. Niemals. Und jetzt, dank dem ganzen Chaos in meinem Kopf, werde ich diese Regel brechen. Ich tippte eine kurze Antwort und versuchte mich wieder auf das Buch zu konzentrieren.

Brooklyn: Das ist mein ernst. Ich starre seit 10 Minuten auf die gleiche Definition.

Kelsey: Es ist Samstagabend und wir lernen. Das. Ist. Traurig.

Ich kicherte. Die heutige Nacht Zuhause zu verbringen war meine geringste Sorge. Das Problem hier war, dass ich am Montag eine wichtige Biologieklausur hatte und noch nicht mal die Hälfte des Stoffs konnte. Und dafür gab es einige Gründe:

1. Da ich gestern so spät nach Hause gekommen war und meine Augen nicht schließen konnte, hatte ich höchstens drei Stunden geschlafen.

2. Meine Augen taten weh vom Weinen, bis ich eingeschlafen war, was auch ein paar Mal am Tag passiert war.

3. Und das aller Wichtigste und zur gleichen Zeit der Grund für die anderen Gründe: Justin.

Er war momentan mein größtes Problem. Ich konnte einfach nicht aufhören, an diesen Vollidioten zu denken. Sogar wenn ich an Chromosomen dachte, würde das dazu führen, dass ich an seine Chromosomen dachte und wie perfekt sie sein mussten. Ein Teil von mir hoffte, er würde mich anrufen oder mir schreiben und mir sagen, dass ihm das, was er getan hat, leidtut, aber nichts von alldem passierte. Ich war verletzt und wollte ihn nicht sehen (das sagte ich mir zumindest), aber da er mich nicht kontaktierte oder sich entschuldigte, fragte ich mich, ob er das, was er gestern gesagt hatte, wirklich ernst meinte.

"Wann wirst du es endlich verstehen, Brooklyn? Ich bin nicht gut für dich, mein Lebensstil ist nicht für dich gemacht und du hättest verängstigt wegrennen sollen, als du mich das erste Mal gesehen hast, anstatt immer wieder zu mir zurückzukommen."

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt