Kapitel 21

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„Isabella!", rief eine männliche Stimme neben mir. „Du bist ja so gewachsen! Du siehst deiner wunderschönen Mutter immer ähnlicher." Ben Doffer schlang seine Arme um mich, als wäre ich irgendeine Art von Wunder. Dieser Mann war schon immer in meine Mom verknallt gewesen. Er arbeitete in der Rechtsanwaltskanzlei unter dem Büro meiner Mutter, aber komischerweise landete er immer auf der 25. Etage anstatt auf der 24.

„Ben!", rief ich zurück und befreite mich aus seiner Umarmung. Ich versuchte glücklich zu klingen und blickte heimlich auf die roten Zahlen an der Wand. Immer noch auf der 10. Etage.

„Ich hab dich so lange nicht mehr gesehen!", sagte er mit seinem nervigen Lachen, bevor er einen Kamm aus seinem Blazer holte und sich das Haar zurückkemmte.

„Ich war schon eine Weile nicht mehr hier.", lachte ich nervös. Es war ja nicht so, dass ich mich jedes Mal vor ihm versteckte, wenn ich hier her kam.

Schließlich erreichten wir seine Etage und die Türen öffneten sich. „Ist das nicht deine Etage?", fragte ich süß.

Er schlug sich spielerisch gegen den Kopf. „Oh ja, du hast ein gutes Gedächtnis, Isabella.", lobte er mich, ging aus dem Fahrstuhl und rief noch etwas, bevor die Türen sich wieder schlossen. „Genau wie deine Mutter!"

„Oh mein Gott.", murmelte ich und richtete meine Kleidung. Als ich dann endlich am Büro meiner Mom ankam, ging ich auf die Sekretärin meiner Mom zu. 

„Hey Veronica.", begrüßte ich sie. Sie sah von ihren Papieren auf.

„Isabella, schön dich zu sehen." Sie lächelte mich an und steckte die orangenen Strähnen ihres Ponys hinter ihre Ohren. Ich wusste immer noch nicht, warum mich hier alle Isabella nannten. Ich denke es klang einfach modischer, weil es italienisch war.

„Ich freu mich auch dich zu sehen.", sagte ich grinsend. „Neue Brille?"

„Ja, mein Freund hat sich auf die Alten gesetzt." Sie blickte verlegen nach unten.

„Ich mag sie, lila steht dir.", sagte ich ihr wahrheitsgemäß.

„Danke." Ich war froh, dass ich sie zum Lächeln gebracht hatte. Sie war wirklich ein süßes und nettes Mädchen, im Gegensatz zu allen anderen Mädchen, die hier arbeiteten. Sie kümmerten sich nur darum, dass sie schlank waren und taten alles für meine Mom, damit sie sie nicht feuerte. Deshalb will meine Mom, dass ich manchmal herkomme: sie weiß, dass ich es ihr sagen würde, wenn ihre Designs scheiße waren. Ich war eine ziemlich ehrliche und unverblümte Person.

„Oh, du bist hier, Süße." Meine Mom kam mit einem Kaffeebecher in der Hand aus ihrem Büro.

„Ja, ich hab mit Ronnie geredet.", sagte ich und küsste sie auf die Wange.

„Freut mich, dass du so gut mit Ronnie zurechtkommst, aber sie muss jetzt arbeiten und du musst mir helfen." Sie sagte es nicht offensiv, sie war immer nett zu ihren Mitarbeiter, aber sie ließ sie hart arbeiten. 

Veronica lachte leise und wandte sich dann wieder an ihre Papiere, während ich meiner Mom in den Raum folgte, in dem sie all ihre fertigen Klamotten aufbewahrte.

„Das ist die neue Kollektion." Sie deutete auf einen Kleiderständer, von welchem mindestens ein Dutzend Kleider hing. „Sieh's dir an und sag mir, was du denkst."

Ich ließ meine Finger über den weichen Stoff der Kleider gleiten und stoppte bei einem Lilanen. Ich nahm den Kleiderbügel heraus und ein kurzes, lilanes, trägerloses Kleid kam zum Vorschein, welches an der Taille eng war und ab da lose in mehreren Stoffschichten nach unten hing.

„Ich wusste, dass du dieses Kleid mögen würdest.", sagte meine Mom und leerte ihren Kaffee mit einem kleinen Schluck, während sie auf ihrem Tisch saß.

Sie kam einem wie eine strenge Mutter vor, aber sie war ziemlich cool und sie konnte sich manchmal wie eine beste Freundin benehmen, nur nicht, wenn die Bronx involviert sind, wie ihr schon sehen konntet.

„Es ist schön." Ich hielt es immer noch in Ehrfurcht.

„Ich dachte mir eigentlich, dass du es ja vielleicht auf deiner Geburtstagsparty tragen könntest." Sie biss sich auf die Lippe und versuchte ein Lächeln zu unterdrücken.

„Ernsthaft?", schrie ich und bedeckte meinen offenen Mund mit meiner Hand. Sie nickte, glücklich darüber, dass ich es mochte.

Ich hing das Kleid wieder an den Kleiderständer und rannte zu ihr hinüber, um sie zu umarmen. „Danke Mom, es ist toll.", murmelte ich in ihr braunes Haar.

„Los, zieh es an." Sie wedelte ermutigend mit der Hand. Ich zog meine weiße Jeans und mein blaues Top aus und zog das Kleid an.

Ich drehte mich sofort zum Spiegel um und liebte es, wie der untere Teil des Kleides in der Luft flog.

„Du siehst toll aus.", sagte meine Mom und setzte ihre rote Brille auf. „Wir müssen es nur etwas enger nähen." Sie brachte einige Stecknadeln an dem Kleid über meinen Rippen an.

„Au, du hast mich gepiekst.", schrie ich und sprang auf.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt