Kapitel 6

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Plötzlich bekam ich einen Selbstvertrauens-Schub. „Nein. Ich rede nur einfach nicht mit Fremden."

„Oh, aber ich bin kein Fremder, du hast mich gestern kennengelernt.", sagte er und kam mir näher. Seine Stimme war tief und rau, mit anderen Worten, sexy.

„Bitte dafür, übrigens.", sagte ich und trat einen Schritt zurück.

Er lachte wieder. „Für was?"

„Dafür, dass ich deinen kleinen Bruder in dieses beschissene Stadtviertel gefahren habe und dabei mein Leben aufs Spiel gesetzt habe vielleicht?" Ich hob meine Augenbrauen.

„Du musstest es nicht tun." Er zuckte mit den Schultern, zündete sich eine Zigarette an und steckte sie sich zwischen seine herzförmigen Lippen.

„Undankbarer Idiot.", murmelte ich, sodass nur ich es hören konnte.

„Wie war das?", fragte er und der ganze Rauch verbreitete sich in meinem Gesicht.

„Nichts." Ich wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht herum, damit der Rauch verschwand.

„Dachte ich mir.", sagte er mit einem bösen Lächeln.

Dann kamen die Kinder auf uns zugerannt.

„Justin, Justin, der Coach sagt, dass ich einer der besten aus dem Team bin!", quietschte Jaxon begeistert.

Also hieß er Justin...Nett.

„Gib mir fünf, kleiner Mann." Er kniete sich hin und sie machten ihr High Five.

„Wie süß.", platzte es aus mir heraus.

Justin stand auf und kam zu mir hinüber. „Ich bin alles andere als süß.", flüsterte er mir ins Ohr, worauf mir ein Schauder über den Rücken lief. Für eine Minute verlor ich die Fähigkeit zu sprechen.

„Lass uns gehen, Tommy." Ich nahm seine kleine Hand in Meine und lief mit ihm zum Auto.

„Fahren wir Jaxon heute nicht nach Hause?", fragte Tommy mit einem verwirrten Gesichtsausdruck.

„Sieh mal Tommy, Mom und Dad haben mir gestern gesagt, dass wir nicht in diesen Stadtteil gehen können, weil es dort gefährlich ist.", erklärte ich.

„Oh, ich hab verstanden, du bist ein ganz braves Mädchen." Justin lachte hinter mir.

Ich schloss meine Augen und atmete tief durch, bevor ich mich umdrehte. „Glaub mir, ich würde deinen Bruder wieder mitnehmen, aber nicht dich."

„Mach dir keine Sorgen, es ist ja nicht so, dass ich mit so einer verklemmten Schlampe in dieses Auto steigen würde."

„Was ist eine Schlampe?", fragte Tommy.

„Nichts Süßer, benutz das Wort einfach nicht, okay?" Ich sah Justin an und dann wieder ihn und sah, wie er nickte.

„Tschau Jaxon." Ich lächelte ihn an und zerzauste seine kurzen Haare. Er kicherte.

„Tschau Brooklyn.", flüsterte Justin mir wieder ins Ohr und lachte am Ende, worauf sich meine Wangen erwärmten.

„T-Tschau.", murmelte ich, unfähig, irgendwas anderes zu sagen. Ich konnte fast sehen, wie er hinter mir grinste.
______

Justin:

„Ich hasse die U-Bahn.", jammerte Jaxon, verschränkte seine kleinen Arme vor der Brust und runzelte die Stirn.

Ich konnte nur lachen. „Ich weiß, aber wir werden bald zu Hause sein."

„Lüg nicht. Mama sagt es ist nicht gut." Ich fühlte mich dumm, wenn mein kleiner Bruder mit mir schimpfte.

„Jaxon, wir sind in ungefähr 20 Minuten da.", seufzte ich und legte seine Sporttasche zwischen meine Beine.

„Wenn du nett zu Brooke gewesen wärst, hätte sie uns nach Hause gebracht." Er warf mir einen bösen Blick zu, aber er sah immer noch süß aus. Was? Ich habe eine Schwäche für meine Geschwister.

„Es ist kompliziert." Ich seufzte wieder und fuhr mir mit einer Hand durch mein Haar.

„Nein, ist es nicht."

„Doch ist es. Du bist jung, du verstehst das nicht. Brooklyn kann nicht in unser Stadtviertel kommen. Es ist nicht sicher für sie...und ihr Auto."

„Aber gestern ist nichts passiert!" Er warf seine kleinen Arme in die Luft.

„Zum Glück." Nicht, dass mir etwas an diesem Mädchen lag, aber ich wünsche mir nicht, dass Menschen leiden. Und wer weiß, was einem Mädchen wie ihr in einem Stadtviertel wie meinem passieren hätte können. Ich wette, sie lebt auf der Ostseite oder sowas.

„Warum magst du sie nicht? Sie ist hübsch." Er lächelte, während er dies sagte. Ich denke, er ist mehr wie ich, als ich dachte.

„Sie ist ganz in Ordnung." Ich zuckte nachlässig mit den Schultern und sah an die Wände des Fahrzeugs, welches sich auf Hochturen bewegte. Ich mochte so ziemlich alles gerne, was Titten und einen schönen Hintern hatte.

Aus dem Augenwinkel sah ich Jaxon kichern.

„Was?", fragte ich lächelnd.

„Nichts." Er zuckte die Achseln, sah mich aber weiterhin mit seinen braunen Augen an. 

„Hör auf mich so anzusehen, Kleiner.", warnte ich ihn scherzhaft.

Er lachte und die Menschen um uns herum starrten mich seltsam an. Wenn man mit der New Yorker U-Bahn fuhr, war man daran gewöhnt, alles zu sehen. Und wenn ich sage Alles, dann meine ich auch Alles.

„Komm, Jaxo." Ich benutzte den Spitznamen, den ich für meinen Bruder erfunden hatte. „Wir sind da."

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt