Kapitel 114

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Als ich merkte, dass der Mann seine Hand nicht wegnahm, lief ich schneller zu Justin's Zelle und befreite mich damit von seiner Berührung.

"Justin.", wisperte ich, nur um mir zu bestätigten, dass er auch wirklich da war.

"Was tust du hier?", zischte er und steckte seinen Kopf zwischen zwei Stäbe.

Ich stopfte meine Hände in die Taschen meines Pullovers und mir lief ein Schauer über den Rücken. Warum war er so kalt?

Ich spürte, wie meine Augen wegen der ganzen Anspannung zu brennen begannen, aber ich blinzelte die Tränen wieder weg.

"Du kannst gehen, Bieber.", verkündete der gruselige Officer - den das ziemlich zu nerven schien - und öffnete die Zelle.

Justin lief schnell hinaus und kam an meine Seite, worauf er auf beschützerische Art einen Arm um meine Schultern legte. Erst da bemerkte ich, dass dieser Tyler in der gleichen Zelle war wie er. Er starrte mich an, was mich nur noch ängstlicher machte. "Wirst du mich nicht auch hier rausholen, Blondie?" Er zwinkerte mir zu. Ich zuckte zusammen und schmiegte mich an Justin.

Er führte uns hinaus und warf jedem einen erdolchenden Blick zu, der versuchte mich anzusehen. Er trug bloß ein kurzärmliges T-Shirt und ich fragte mich, ob ihm kalt war, denn dieser Ort war wie ein Keller, aber seine Arme waren warm.

"Auf Wiedersehen, Will.", sagte Justin zu dem Mann am Eingang. Ich winkte ihm kurz zu, da ich unfähig war zu sprechen.

"Auf Wiedersehen Kinder, passt auf euch auf.", erwiderte er mit einer seltsamen Emotion in seinen Augen, sowas wie Mitleid oder Empathie.

Sobald wir draußen in der kalten Nacht waren, löste Justin sich hastig von mir.

Ich runzelte die Stirn und ein frischer Tränenschwall sammelte sich in meinen Augen.

"Was ist los?", fragte ich mit leiser Stimme und ging wieder näher an ihn heran.

"Bist du verrückt geworden?", rief er, was mich zusammenzucken ließ. Was zur Hölle war los mit ihm? "Wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass du hierher gefahren bist?"

"Tyson hat mich angerufen und ich-", versuchte ich mich zu verteidigen, aber er wurde mit jeder Sekunde nur noch wütender.

"Nächstes Mal hörst du nicht auf ihn, verstanden? Hast du je darüber nachgedacht, was einem Mädchen wie dir an so einem Ort passieren kann?" Er deutete mit seinem Daumen auf die Polizeistation.

"Natürlich hab ich das, aber mir wurde gesagt, dass du Hilfe brauchst und ich habe nicht an die Konsequenzen gedacht. Ich hab nur daran gedacht dir zu helfen, ich wusste ja nicht, dass das ein Verbrechen ist!", schrie ich frustriert zurück und es war mir egal, dass ich meinen Emotionen freien Lauf ließ.

"Wann wirst du es endlich verstehen, Brooklyn? Ich bin nicht gut für dich, mein Lebensstil ist nicht für dich gemacht und du hättest verängstigt wegrennen sollen, als du mich das erste Mal gesehen hast, anstatt immer wieder zu mir zurückzukommen." Zu ihm zurückkommen? Entschuldige Mal, ich war nicht diejenige, die in mein Haus eingebrochen war. Seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern, als unsere Blicke sich trafen. Seine Augen waren kalt und gemischte Gefühle schwirrten in seiner brauen Iris herum, die in der kühlen Nacht noch dunkler aussahen als sonst.

"Ich hab keine Angst vor dir.", murmelte ich und kam ihm wieder näher, sobald es schien, als hätte er sich beruhigt, doch als ich versuchte sein Gesicht zu berühren, zuckte er zurück. Was war mit dem süßen, verspielten Justin von letzter Nacht passiert? Konnte er wirklich so schizophren sein?

"Das solltest du aber.", murmelte er zurück und sah auf mich herab, bevor er seinen Blick abwandte.

Ich unterdrückte ein Schluchzen. "Lass mich dich zumindest nach Hause bringen.", sagte ich, bevor ich zu meinem Auto lief und auf den Fahrersitz kletterte.

Justin lief über den Bürgersteig und zog vor Wut und Verzweiflung an seinen Haaren, oder Gott weiß warum. Wieder widerstand ich dem Drang zu weinen. Die Art, wie er sich gegenüber mir benahm, war unerwartet und es tat weh. Nach einigen Minuten erhielt ich eine SMS von Blake.

Mom und Dad sind hier. Ich hab ihnen gesagt, dass du schläfst und hab dein Fenster offen gelassen. Sei bitte vorsichtig. Hab dich lieb.

Ich lächelte meinen Display an, da mein Bruder einfach toll war. Als sich die Beifahrertür öffnete und wieder schloss, wurde ich aus meinem Tagtraum gerissen. Ich wusste, dass ich besser nicht mit ihm reden sollte, also fuhr ich einfach zu seinem Haus und versuchte die Tränen zurückzuhalten. Brooklyn, reiß dich zusammen.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt