Kapitel 86.

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Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht..." Natürlich weißt du es, du willst ihr bloß nicht erzählen, was im Auto passiert ist. Mein Gewissen machte mal wieder eine intelligente Bemerkung. Ich ignorierte es.


"Ihr habt euch doch die ganze Woche über gesehen, oder? Beim Fußballtraining deines Bruders, meine ich. Und ihr kommt doch gut miteinander zurecht."


"Ja, ich denke schon." Ich seufzte leise, damit sie es nicht bemerkte.


Es war auf jeden Fall komisch zwischen uns.


Flashback:


"Würdest du es wieder tun?", fragte er und für einen kurzen Moment erstarrte ich.


Ich spürte wie das Blut in meine Wangen rauschte, aber durch das trübe Licht im Auto blieb es von Justin unbemerkt. Vielleicht hatte auch die Tatsache geholfen, dass ich mein Gesicht zwischen meinen Knien versteckt hatte. Wegen meiner Schüchternheit stieß er ein leises Lachen aus, doch die Eindringlichkeit war in der Luft noch immer zu spüren.


Würde ich ihn wieder küssen? Natürlich würde ich das, sofort. Nachdem ich dies realisiert hatte, geriet ich in Panik. Ich sollte das nicht denken. Es war falsch. Brooklyn, du bist dumm.


Als ich aufsah, starrte Justin mich unverwandt an. Ich öffnete meinen Mund, um zu antworten, doch ich brachte keinen Ton heraus. Ich debattierte immer noch darüber, ob ich ihm eine Lüge auftischen oder die Wahrheit erzählen sollte. Wenn ich log wusste ich, dass ich ihn verletzen würde, doch wenn ich die Wahrheit sagen würde, würde ich alles kaputt machen. Diese Entscheidung war ausschlaggebend, auch wenn es einfach schien.


Ich atmete tief durch und nickte dann schüchtern. Meine Augen waren auf das Armaturenbrett fixiert, aber ich sah es nicht wirklich an. Justin sagte nichts, also beobachtete ich ihn heimlich aus dem Augenwinkel.


"War das ein Ja?", fragte er zaghaft.


Ich nickte nochmals und vergrub mein Gesicht vor Verlegenheit wieder zwischen meinen Knien.


Justins Lachen hallte durch das neue Auto, worauf ich ihn mit einem verwirrten Ausdruck ansah.


"Was ist so lustig?" Endlich funktionierte meine Stimme wieder, jedoch war sie heiser und leicht genervt. Warum lachte er mich immer aus?


"Die Tatsache, dass es dir peinlich ist, es zuzugeben." Er hörte auf zu lachen, doch behielt dieses eingebildete Grinsen auf seinem kleinen hübschen Gesicht.


"Es ist keine Sünde. Wenn du dich dann besser fühlst werde ich dir sagen, dass ich dich auch wieder küssen würde."


Die Art, wie er es so einfach sagte, als wäre es keine große Sache, ließ mich wieder erröten. Ich musste für ihn wie ein Kind aussehen. Neben der Verlegenheit kroch noch ein weiteres Gefühl in meinen Magen. War es Erleichterung, da ich nicht die einzige war, die den Kuss genossen hatte? War es Aufregung, weil er, Gorgeous Boy, mich wieder küssen wollte?


"Aber du hast einen Freund und ich mag dieses ganze Betrügen-Ding nicht." Plötzlich hatte er eine Zigarette zwischen seinen Lippen, die er anzündete. "Es ist zu kompliziert.", sagte er, nachdem er einen langen Zug genommen und perfekte Ringe beim ausblasen geformt hatte.


Ich betrachtete ihn in Ehrfurcht, als mein Gehirn das Wort "Betrügen" registrierte und ein unangenehmes Gefühl übernahm meinen Körper. Die ganze Aufregung war verschwunden und ich fühlte mich schlecht. Ich hatte erwartet, dass er seine Lippen sofort auf meine pressen würde, nachdem wir beide zugegeben hatte, dass der Kuss uns gefallen hat. Aber so war es nicht.


"Bist du mit ihm zusammen, weil du es kannst oder weil du ihn wirklich magst?", fragte er und ließ das Fenster hinunter, damit der Rauch entkommen konnte. Was sollte das jetzt bitte bedeuten?


"Ich dachte das war deine letzte Frage.", sagte ich, in Bezug auf sein 'Lass mich nur noch eins wissen und ich verspreche dir, dass ich dich nichts mehr fragen werde.'


"Du musst mir nicht antworten. Denk einfach drüber nach und beantworte es dir selbst.", sagte er unbekümmert und drückte seine Zigarette aus.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt