Kapitel 83

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"Du solltest dich ausruhen Schatz, du siehst müde aus. Wir sehen uns Montag in der Schule." Als er mich "Schatz" nannte, strömte eine weitere Welle von Schuldgefühlen durch meinen Körper und in dem Moment, als sie durch meine Tür wieder verschwanden, dankte ich Gott dafür.


Ich stürzte mich wieder auf mein Bett und zu meiner Überraschung wollten die Tränen nicht herauskommen. Ich atmete tief durch und versuchte mich zu entspannen. Als ich mich mehr oder weniger beruhigt hatte, wählte ich Justin's Nummer und wartete darauf, dass er abnahm.


"Du vermisst mich jetzt schon, Prinzessin?" Seine eingebildete Stimme drang durch den Lautsprecher.


Ich ignorierte sein kokettes Hallo. "Justin, du musst das Auto, welches zu gestohlen hast, zurückgeben. Es ist Nate's Auto." Die Angst in meiner Stimme war deutlich hörbar, als ich das Wort Nate betonte.


"Was? Willst du mich verarschen?", rief er. Allerdings klang er nicht so, als würde es ihm etwas ausmachen. Es schien ihn eher zu amüsieren. 


"Justin, ich meine das ernst. Du weißt nicht, wie viel Macht sein Vater hat und er wird alles tun, um es zurückzubekommen. Du könntest im Gefängnis landen Justin, das ist kein Scherz.", sagte ich hastig und betete innerlich, dass er auf mich hören und niemand ihn fassen würde. Auch wenn ich es nicht zugeben wollte, dass ich mich eigentlich nur um Justin sorgte und nicht um Nate oder sein Auto, wusste ich tief in mir drin, dass es so war. Ich musste immernoch herausfinden warum.


Zunächst antwortete er nicht. "Ich habe Angst dir zu sagen, dass ich ihm das Auto nicht wiedergeben kann.", sagte er sanft. War ich die Einzige, die gerade eine Panikattacke hatte? Anscheinend ja.


"Was meinst du mit du kannst nicht?", fragte ich zaghaft und der angekratzte Nagellack an meinen Fingernägeln wurde durch meine Zähne noch etwas weniger.


"Guck aus deinem Fenster.", befahl er leise, als wäre das in diesem Moment relevant.


Ich griff nach meiner Brille und setzte sie auf, da ich sonst nichts hätte erkennen können. Sobald ich nach draußen sah, nahm ich die vielen Lichter der Gebäude war, die mich umringten, doch die Menschen, die unten auf der Straße liefen, waren nur verschwommene Ameisen.


"Was soll ich denn sehen?" Ich blinzelte und versuchte in der Entfernung irgendwas Vertrautes zu entdecken.


"Siehst du ein orangefarbenes Auto?", fragte er.


"Ja, ich denke schon.", sagte ich, nachdem ich etwas entdeckt hatte, das wie ein orangefarbener Sportwagen aussah. "Warum?" Ich zog meine Augenbrauen zusammen. Sah er es auch? Ich war verwirrt.


"Okay. Siehst du die Person, die daran lehnt? Er telefoniert gerade.", fügte er mit ernster Stimme hinzu.


Meine Augen waren zu Schlitzen verengt und auch so konnte ich kaum die Umrisse der Person erkennen, die an dem Sportwagen lehnte. 


Dann wurde es mir plötzlich klar. "Oh nein, Justin. Bitte sag mir nicht, dass du..." Es war nicht nötig den Satz zu beenden. Ich konnte sein selbstgefälliges Grinsen durch das Telefon hören. "Du bist verrückt.", zischte ich ungläubig und war nicht in der Lage zu glauben, dass er tatsächlich Nate's Auto verkauft hatte, um sich ein Neues zu kaufen.


"Willst du es sehen?", fragte er, als hätte er keine Straftat begangen, die ihn für immer ins Gefängnis stecken könnte. "Es ist ziemlich cool."


"Nein, will ich nicht. Ernsthaft, du...du..." Ich suchte nach den Worten, die auch wirklich das ausdrückten, was ich sagen wollte. "Du bist nicht normal."


"Ooooh." Er zog das 'O' in die Länge, als hätte er gerade etwas realisiert. "Ich weiß, warum du nicht runter kommen willst. Du hast Angst, dass du meine Frage von vorhin beantworten musst." Wenn ich ein Fernglas hätte, würde ich sicher perfekt sein unerträgliches Grinsen sehen können.


Ich hörte auf aus dem Fenster zu gucken und schluckte hart. Verdammt, das hatte ich ganz vergessen und das machte die ganze Sache nur noch schlimmer.


"Also lässt du mich hier alleine stehen, obowhl ich den ganzen Weg hierher gefahren bin, um dich zu sehen?" Er schnaubte gespielt verletzt.


Ich stieß ein leises Kichern aus. "Versuchst du mich zu erpressen, Bieber?"


"Vielleicht, Reed.", antwortete er süffisant. "Funktioniert es denn?"


Als ich nicht antwortete, weil ich zu beschäftigt war, auf meiner Unterlippe herumzukaufen, fuhr er fort. "Ich verspreche dir, ich werde aufpassen, dass du dich nicht unwohl fühlst."


"Als wenn das möglich ist.", schnaubte ich.


"Bitte.", wiederholte er sich mit einer Baby-Stimme. 


"Fein, aber ich bleibe nur für ein paar Minuten. Ich bin wirklich müde.", sagte ich zögernd.


Er legte auf, bevor ich meine Meinung ändern konnte.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt