Kapitel 117

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"Klar, Süße. Dein Vater und ich gehen gleich zu einem Charity-Dinner. Ich habe etwas Geld auf den Tresen gelegt, falls du dir was bestellen willst, okay? Pass auf die Kleinen auf und sorg dafür, dass Tommy vor 10 im Bett ist.", erinnerte sie mich, bevor sie meine Wange küsste und verschwand. Erst da bemerkte ich, dass sie ein formales, violettes Kleid und schwarze Pumps trug.

Ich ging in das Zimmer meiner Eltern, wo ich Dad entdeckte, der vor dem Spiegel mit dem Knoten seiner Krawatte beschäftigt war. "Hi Dad."

"Hey. Wie läuft's mit dem Lernen?" Er lächelte mich durch die reflektierende Oberfläche an.

Ich lehnte mich gegen den Türrahmen. "Nicht so gut."

"Keine Sorge. Du wirst das packen, das machst du immer." Er zog sich sein Jacket an und küsste ebenfalls meine Wange, bevor er mit meiner Mutter losging. Für eine Minute stand ich dort und dachte einfach nach. Ich hatte nie gemerkt, unter was für einem Druck ich stand, die Erwartungen, die meine Eltern an mich hatten. Was würden sie tun, wenn ich in einem Test einmal schlecht abschneiden sollte? So wie ich sie kannte, würden sie mir wahrscheinlich für einen Monat Hausarrest geben, also sollte ich besser weiterlernen, wie sehr ich es auch nicht wollte.

Ich schleppte meine mit Socken bedeckten Füße in Richtung meines Zimmers und öffnete die Tür, worauf ich ein leises Stöhnen von mir gab, als ich daran dachte, dass ich meinen Samstagabend mit Nukleotiden und Genomen verbringen würde.

Sobald ich die Tür öffnete, wurde ich von einem kühlen Windstoß getroffen, der von draußen durch das offene Fenster kam. Das erinnerte mich an die SMS, die Justin mir geschrieben hatte und fast zur gleichen Zeit erschreckte mich eine Stimme.

"War auch mal an der Zeit, dass du aufkreuzt."

Ich legte eine Hand auf mein Herz, während die andere gegen meinen Mund gepresst war, damit ich nicht wie am Spieß schrie. Auf meinem ordentlich gemachten Bett lag eine Gestalt.

"Was zum Teufel machst du hier?" Ich versuchte nicht zu schreien, da ich nicht alleine im Haus war, doch machte nicht wirklich einen tollen Job.

Er setzte sich etwas auf und atmete tief durch, als würde er sich gerade etwas Schlaues ausdenken, was er sagen könnte. Und ich hoffte, dass er wirklich etwas Gutes parat hatte. Seine Gesichtszüge waren nur durch das trübe Licht der Leselampe auf meinem Schreibtisch zu erkennen, weshalb ich meine Augen zusammenkniff.

"Hör zu Brooklyn, ich-"

"Hau ab, Justin.", befahl ich ihm streng, deutete mit meinem ganzen Arm auf das Fenster und sah weg, da sich die Nervosität in meinem Körper breitmachte. Ihn hier zu sehen, wie er seine Witze riss, als wäre nichts geschehen, sorgte nur dafür, dass ich wieder losheulen wollte.

"Hör mir einfach zu, bitte.", bat er, stand von meinem Bett auf und kam auf mich zu. Ich konnte die Verzweiflung in seinen Augen erkennen, aber ich würde nicht so einfach nachgeben. Ich hob meine Hand, um ihn zu stoppen, was er dann auch tat.

"Nein, du hörst mir zu.", begann ich laut, während ich die Tür verschloss und dankte innerlich dem Architekten dieses Hauses dafür, dass er die Wände so dick gemacht hatte. "Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll...ich, ich habe plötzlich einen Anruf von Tyson bekommen, dass du verhaftet wurdest. Kannst du dir vorstellen, wie geschockt ich war? Er hat mir nicht mal den Grund gesagt!" Ich warf die Arme in die Luft und sah ihn ungläubig an. "Also habe ich mein Haus mitten in der Nacht verlassen und bin zu dieser beschissenen Polizeistation gefahren, um dich zu retten und habe dabei 350 verdammte Dollar für irgendeine Straftat, die du begangen hast, bezahlt und von der du mir nicht mal erzählt hast, sogar nach all dem, was ich für dich getan habe. Und dann schreist du mich auch noch an!", schnaubte ich bitter und meine Stimme hob und senkte sich immer wieder mittendrin. Justin schluckte schuldbewusst. "Und..." Fuchsteufelswild zeigte ich mit dem Finger auf ihn. "Du kannst dich nicht mal bedanken. Du kannst mir nicht mal danken!"

Ich schlug ihm gegen die Brust und ließ meiner Wut freien Lauf. Es war mir egal, falls ich fluchte, wie eine Verrückte herumschrie oder ihn verletzte - was ich natürlich nicht tat - bis er meine Fäuste packte, um mich aufzuhalten. Mitlerweile rannten mir die Tränen über die Wangen, da ich es nicht mehr kontrollieren konnte. "Ich hasse dich, Justin! Ich hasse dich so sehr!", versuchte ich zu schreien, doch es wurde von meinem Schluchzen gedämpft.

"Es tut mir leid, Brooklyn. Es tut mir so leid.", murmelte Justin, hielt mich in seinen Armen und drückte mich an seine muskulöse Brust, während ich weinte. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu winden, doch er ließ mich nicht los.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt