Kapitel 65.

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"Bitte Brooklyn, komm mit mir." Er legte seinen Kopf zur Seite, worauf mir ein 'aw' entwich. "Ich hab dich gerettet, du schuldest mir was.", fuhr er fort und wurde mit jeder Sekunde süßer. "Komm schon Prinzessin, ich verspreche dir, dass du Spaß haben wirst." Als er mich Prinzessin nannte wusste ich, dass er mich nun am Haken hatte und obwohl ich noch immer versuchte seine Einladung abzulehnen wusste ich, dass ich bereits aufgegeben hatte.

Verurteilt mich nicht, wenn ihr das gesehen hättet, was ich gesehen habe, hättet ihr bereits nach einer Sekunde aufgegeben, also zeigt mir wenigstens ein bisschen Respekt dafür, dass er bei mir länger gebraucht hatte.

"Fein.", sagte ich und zog das 'i' lang, worauf ein großes Grinsen auf seinem Gesicht erschien und er glücklich weiterfuhr. "Ich brauche ein Alibi, und das meinen Eltern zu erzählen." Ich begann mir darüber Gedanken zu machen was ich ihnen sagen könnte und fügte es zu meiner Lügen-Liste hinzu. Zu lügen war schon so normal für mich geworden, dass es sich gar nicht mehr schlecht anfühlte.

"Wo warst du, bevor ich dich mitgenommen habe?", fragte Justin mich.

"Ich hab mit einer Freundin an einem Schulprojekt gearbeitet.", antwortete ich, ohne zu wissen, warum es relevant war.

"Dann sag ihnen, dass du dort bleibst oder sowas.", schlug er vor und hielt den Blick auf die Straße gerichtet.

"Was ich alles für dich tue...", seufzte ich und sah aus meinem Augenwinkel wie er lächelte, während ich mein Handy aus meiner Tasche holte. Ich wählte die Nummer meiner Mom und wartete darauf, dass sie abnahm.

"Brooklyn, wo bist du?", hallte ihre besorgte Stimme durch die Leitung.

"Hi Mom, ich wollte dich fragen, ob ich heute bei Anna schlafen könnte. Wir arbeiten ziemlich hart an dem Projekt und wir sind gerade sehr konzentriert, also wollten wir heute Nacht weiterarbeiten.", log ich und hoffte, dass sie es mir abnehmen würde.

"Oh, okay. Kannst du mir mal ihre Mutter geben? Ich würde gerne mit ihr reden." Warum mussten Mütter in solchen Situationen immer mit anderen Müttern reden?

Ich rutschte auf meinem Sitz hin und her. Verdammt. "Ihre Mom ist nicht zu Hause, sie kauft gerade etwas fürs Abendessen ein.", sagte ich, da es der erste Gedanke war, der mir in den Sinn kam.

"Na gut, dann sehen wir uns morgen, Süße. Ruf mich an wenn du irgendwas brauchst, okay?", forderte sie und ich wusste, dass sie sich kein bisschen mit dieser Idee anfreunden konnte, da sie Anna's Mom überhaupt nicht kannte. "Zu jeder Stunde.", fügte sie hinzu.

"Okay Mom, mach dir keine Sorgen. Sag allen zu Hause von mir Gute Nacht.", sagte ich und wartete darauf, dass sie auflegte.

"Fertig." Ich klatschte meine Hände auf meine Schenkel und stopfte mein Handy zurück in meine Tasche.

"Gut, wir sind fast da.", verkündete Justin und warf mir eilig ein Grinsen zu.

"Wo ist es?", fragte ich neugierig.

"Wirst du schon sehen."

Ein unbehagliches Gefühl machte sich in meiner Magengrube breit. Ich würde überhaupt nicht auf diese Party passen. Das wusste ich schon und lasst uns beten, dass sie nicht in irgendeinem versifften Loch stattfand. Für den Rest der Fahrt trommelte ich mit meinen Nägeln nervös auf meinem Knie herum und lehnte meinen Kopf gegen das Fenster, während ich auf das wartete, was schon bald auf mich zukommen würde.
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Sobald wir den Club betraten begann mein ganzer Körper zu beben, genauso wie die laute Musik, die durch die Lautsprecher drang, welche meine Adern zum Beat tanzen ließen. Für mich war es ein unbekanntes Gefühl, da ich bis jetzt immer nur auf Parties gewesen war, wo normale Lautstärke herrschte und keine, die mich in 10 Minuten taub machen würde. Dort waren rote Lichter, die die Tanzfläche beleuchteten und blaue, die die Plattformen an den Seiten in Licht hüllten. Es war ziemlich groß dort und es sah nicht mal aus wie ein Club, eher wie eine verlassene Fabrik, nur ohne die ganzen Maschinen. Die Leute tanzten - oder rieben sich eher aneinander - zu einem Song, den ich nicht identifizieren konnte, aber es klang wie ein Rapsong. Die Wände waren mit Plakaten bedeckt, doch sie waren aufgrund der vielen Paare die davor rummachten - oder was weiß ich - nicht leicht zu erkennen. 

Ich sah besorgt zu Justin hinüber. "Ich glaube das ist nicht meine Szene.", schrie ich in sein Ohr, damit er mich hörte.

"Lass einfach locker, Prinzessin.", rief er zurück. Sein Gesicht zeigte mir, dass er bereit war zu feiern als gäbe es keinen Morgen.

Einige starrten uns an, als wir uns der Mitte des Raumes näherten, durch die Horden von verschwitzten jungen Menschen. Entweder lag es daran, dass ich - soweit ich wusste - dass einzige weiße Mädchen war oder dass ich mit meinen Klamotten aussah wie eine Nonne, wenn ich mich mit den anderen Mädchen verglich.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt