Kapitel 102

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"Mich vergessen zu lassen, dass ich wütend auf dich bin, indem du mich verführst.", flüsterte ich und ging einen kleinen Schritt zurück.


"Funktioniert es denn?" Er krümmte eine Augenbraue und behielt diese sexy, raue Stimme, als er einen Schritt auf mich zuging, sodass sich unsere Körper fast berührten.


Ich schluckte. Es fühlte sich an, als würde ich ein Neonzeichen auf meiner Stirn tragen, welches sagte 'Küss mich'. Sein Gesicht war meinem sehr nah und langsam beugte er sich vor, sodass meine Verteidigungskräfte nachließen und fast zum Erliegen kamen. Wie schaffte er es, mich so einzuschüchtern?


"D-Dein Shirt ist blutig.", stammelte ich und er ließ kichernd von mir ab. "Ich kann versuchen es zu waschen, wenn du willst.", bot ich ihm an und spürte, wie ich errötete, bevor ich mir meine Haare vor mein rotes Gesicht strich.


"Sicher. Danke." Er zog das Shirt über seinen Kopf, behielt die Spur eines Grinsens auf seinem Gesicht und offenbarte seinen gebräunten Oberkörper. Oh, das war ein schöner Anblick. "Genießt du die Aussicht?", neckte er mich und sein Grinsen wurde breiter.


Mein Gesicht erhitzte sich nur noch mehr, als ich ihm sein T-Shirt aus den Händen schnappte und ins Badezimmer ging. Sein Dog Tag klimperte, als er auf seine nackte Brust traf und da wusste ich, dass er hinter mir stand. 


Ich hielt das weiße Kleidungsstück unter den Wasserhahn und ließ das Wasser warm laufen, während ich die Seife über die Blutflecken rieb. Als ich in den Spiegel schaute sah ich, dass Justin mich vom Türrahmen aus musterte.


"Was?"


"Nichts. Du wärst eine gute Waschfrau.", lachte er.


"Halt die Klappe.", murmelte ich. "Ich hab sowas noch nie getan." Und als sich unsere Blicke trafen, konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. "Übrigens, wie hast du es in diesem Zustand geschafft 11 Stöcke hochzulaufen?" Überrascht und beeindruckt runzelte ich die Stirn.


Er kam mir näher, bis mein Rücken fast seine Brust berührte. Okay, das war etwas ablenkend. "Du wärst überrascht, was ich alles tun könnte, Prinzessin.", flüsterte er mir ins Ohr, worauf ich fast erschauderte. Wie konnte er so eine Wirkung auf mich haben?


Im Spiegel trafen sich unsere Blicke und ich verlor mich in seinen goldenen Augen.


"Ich denke, es ist schon sauber." Er deutete auf das Shirt in meinen Händen, welches nun weiß und durchnässt war.


Verlegen sah ich zu Boden und machte das Wasser aus, worauf ich das Shirt fest auswringte und es dann an die Handtuchheizung hing, damit es trocknete.


Justin wollte gerade leise lachend aus der Tür gehen, als ich etwas bemerkte. "Warte, es fängt wieder an zu bluten."


Ich bückte mich und öffnete eine der Schubladen, aus der ich ein paar Binden holte, die meine Mutter einmal benutzt hatte, um meine Wunde am Bein zu verbinden. Ich hoffte, dass das reichte.


"Es wird vielleicht genäht werden müssen, aber die Binden müssen erst einmal reichen." Ich zeigte ihm die kleine Box und schüttelte sie.


Ich folgte ihm aus dem Bad und er setzte sich wieder auf mein Bett. Ich hoffte für ihn, dass er keine Blutflecken hinterlassen hatte. Ich wischte das frische Blut mit dem Handtuch weg und hatte mich inzwischen an die ekelhafte Substanz gewöhnt. Daraufhin verband ich die Wunde mit den Binden.


"Fertig.", informierte ich ihn und klatschte in die Hände.


"Du bist eine sexy Krankenschwester.", entfuhr es Justin plötzlich und zwinkerte mir zu, worauf ich errötete. "Kann ich dich küssen, jetzt wo ich wieder sauber bin?" Er sah durch seine langen Wimpern zu mir auf und legte seine Arme um meine Taille. Ich hatte nicht die Chance zu antworten oder wieder zu erröten, bevor er mich an sich zog, sodass ich auf seinen Schoß fiel. Bei dieser Geste schnappte ich nach Luft, doch kurz darauf lagen seine Lippen auf meinen.


Ich legte meine Hände auf seine Schultern und konzentrierte mich ganz auf seine weichen, makellosen Lippen auf meinen. In diesem Moment war mir alles egal. Die Tatsache, dass ich einen Jungen in meinem Bett küsste, dass er etwas nach Tabak schmeckte und es kümmerte mich auch nicht, dass meine Familie nur einige Meter von uns entfernt war. Es war mir auch egal, dass ich eigentlich wütend auf ihn sein sollte, da er sich geprügelt hat und dass ich noch nie so geküsst wurde. Mit Justin fühlte es sich an, als würde ich zum ersten Mal geküsst werden. Er brachte alles auf eine ganz neue Ebene.

B.R.O.N.X   1   (Justin Bieber Fan Fiction Deutsch)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt