Kapitel 24

50 4 0
                                    

Ein anderes Mal, wo ich erlebte, was alle gegen mich hatten, was Menschen machen können, wenn sie jemanden nicht leiden können, aus was für Gründen auch immer, war, als ich in der achten Klasse war. Andreas hatte sich in den letzten Jahren so darum bemüht, dass er besser wird, dass er mit der Zauberei auch mal bei einen Wettbewerb teilnehmen kann, dass er in diesen Jahr es endlich schaffte.

An einem Wochenende fuhren wir damals nach Düsseldorf. Der Wettbewerb war für NRW ausgeschrieben und veranstaltet worden. Natürlich war ich mitgekommen. Sylvia war gerade in der zehnten Klasse und wollte sich auf das konzentrieren, was sie für die Oberstufe brauchen könnte. Es war damals April, lange war es also nicht mehr, dann würde sie in die Oberstufe gehen. Andreas war bereits in der 12. Klasse, also wirklich ein Jahr vor dem Abitur. Ich wollte daran nicht denken, auch wenn das bei mir auch immer näher kam. Ich wollte die Klasse und die Schule erstmal überleben.

Ich war eine Zeit noch bei meinem Bruder. Zauberei war noch immer nicht das, was mich interessierte. Ich hatte vor einem Jahr mit dem Tischtennisspielen begonnen und ich war gar nicht so schlecht. Ich war froh, als ich endlich in den Verein gehen konnte. Aber trotzdem stand ich meinen Bruder bei. Ich musste es nicht selbst machen, aber ich schaute es mir bei ihn gerne an. Ich musste ihn assistieren, den Freiwilligen spielen oder ihm wiedergeben, was er noch besser machen könnte. Der kleine Bruder musste dem großen Bruder einen Rat geben. Sylvia hatte eben andere Probleme, ich kam in der Schule klar und musste mich nicht auf die Oberstufe vorbereiten.

Andreas war unfassbar nervös und ging seine Sachen gedanklich immer und immer wieder durch. Er lief auf und ab und ich schaute ihn nur an.
C: Andreas..."
Er merkte, dass ich sein Benehmen meinte. Er lief eben nur nervös rum und das machte es nicht besser.
C: Du bist alles so oft durchgegangen und kannst es. Ich habe es doch gesehen und ich habe es etliche Male gesehen."
A: Aber war das die Wahrheit?"
Er schaute mich damals ernst und zugleich nervös an. Ich schaute ihn ruhig an. Bei sowas würde ich ihn nicht anlügen. Wenn ich meinen Trainer frage, ob mein Spiel gut war, dann wollte ich auch eine ehrlich Antwort haben und nicht eine schöne Lüge.
C: Ich denke, ich habe dir schon gesagt, was gut war und was echt nicht ging. Ich war da schon ehrlich zu dir, mach dir da mal keine Sorgen. Es wird laufen, ich mag deine kleine Show und du schaffst das. Ich glaube an dich."
Er lächelte mich damals an und wirkte zumindest ein bisschen sicherer in dem, was er gleich machen müsste.

Von einen der Arbeiter wurde ihm gesagt, dass er gleich zur Bühne muss und das Familie jetzt gehen sollte. Ich stand von meinen Platz auf und ging zu meinem Bruder hin. Damals nahm ich ihn in Arm, das nahm er auch an.
C: Du schaffst das Andreas, mach dir da keine Sorgen. Ich bin unfassbar stolz auf dich, egal, als was du hier heute rausgehen würdest, okay?"
Er lächelte und nickte danach, als wir uns wieder anschauten.
A: Danke Bruder...das habe ich wohl mal hören müssen..."

Er Lächelte mich ein letztes Mal an, nahm danach seine Sachen und ging Richtung Bühne. Ich musste diesen Bereich danach verlassen, eine Arbeiterin brachte mich dahin, wo die anderen eben saßen. Ich saß damals neben meinen Papa. Sie haben auf mich gewartet.
W: Du warst lange bei Andreas."
C: Er ist wirklich sehr nervös. Ich hoffe, ich konnte ihn etwas Mut machen. Ich weiß, dass er das kann...ich habe es doch gesehen..."
Meine Eltern lächelten mich. Mein Bruder und ich hatten uns als kleine Kinder so oft gestritten und jetzt sind wir so zueinander? Was noch alles kommen sollte...

Das Ganze ging über zwei Stunden. Ich musste zugeben, dass auch die anderen unfassbar gut waren. Aber Andreas war damals 17 Jahre alt, machte das Beste aus dem, was er studiert hatte und ich war mehr als Stolz auf ihn und unsere Eltern natürlich auch. Damals, als er mit acht Jahren diesen Zauberkasten geschenkt bekommen hatte, hätte man das nicht denken können. Er war nicht der letzte, nach ihm kamen noch andere und ich konnte mir denken, wie nervös er sein muss, wie nervös er warten muss. Auch unsere Eltern waren nervös und warteten auf das, was die Jury bekanntgeben würde.

Bevor das passierte, kam Andreas wieder zu uns, die Jury hatte sich beraten und daher kam er zu uns. Ich war der erste der aufgesprungen ist und ihn umarmt hatte. Andreas lachte damals, aber ich konnte ihn anmerken, dass er das gebraucht hatte, damit er wieder ruhig werden würde.
A: Danke Chris..."
C: Ich fand es perfekt und ich bin stolz auf dich, egal, was die anderen auch sagen."
Er lächelte, unseren Eltern ging es natürlich gleich und auch sie zeigten und sagten es ihm. Andreas blieb bei uns, er stand neben meinem Platz, wir redeten und lenkten ihn etwas ab, da es noch etwas dauerte, bis es ein Ergebnis geben sollte.
A: Ich bin nervös..."
C: Alles wird gut werden Andreas. Du hast dein Bestes getan und jetzt liegt es an der Jury. Du bist das erste Mal hier, da kannst du schon stolz drauf sein Bruder."
Er lächelte wieder und nickte leicht.

Der Vorsitzende der Jury kam auf die Bühne du gab endlich die Ergebnisse bekannt. Ich freute mich riesig für meinen Bruder, er hatte damals den dritten Platz belegt in seine Kategorie, daran kann ich mich nicht mehr erinnern...es wird vermutlich irgendwo im Internet stehen, denke ich.
A: Das hätte ich niemals gedacht!"
Mama und Papa nahmen ihn sofort in Arm, Andreas freute sich und ich stand daneben, lächelte ihn an. Aber als Mama und Papa ihn losließen, schloss er mich in Arm.
A: Danke für das, was du in den letzten Wochen für mich getan hast Chris...ich bin dir was schuldig."
C: Ach Andreas...ich weiß ja, dass du das gleiche auch für mich tun würdest. Ich bin stolz auf dich..."
Wieder nahm er mich nochmal in Arm. Auch wenn wir immer stritten, jetzt waren wir froh einander zu haben.
A: Danke Bruder...für so vieles...

Meine beste FreundinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt