Kapitel 122

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Chris und ich erreichen nach einem kurzen Weg dann auch endlich die Arena. Auf dem Gelände sind einige Arbeiter, die aber gerade alle etwas zu tun haben. Sie schauen uns beide an, aber gehen ihrer Arbeit nach, sodass sie uns, aber vor allem Chris, in Ruhe lassen.

Als wir die ersten Gänge runtergehen, will Chris gleich zu seine Kabine gehen. Da ich noch seine Hand halte, bleibe ich irgendwann mit ihm stehen und stoppe ihn somit. Danach schaut Chris wieder zu mir runter.
J: Chris, du musst noch etwas frühstücken."
C: Julia...ich habe wirklich keinen Appetit...ich will nur schnell zu meinem Bruder und alles klären, damit ich schnell meine Ruhe habe."
J: Wir beide wissen, wie schlecht das für dich ist Chris. Bitte...tu das für mich..."
Chris sieht gleich meinen besorgten Blick. Ich habe in den ganzen Jahren immer schon gesehen, wie es ihn zusetzen kann, wenn er nichts isst. Erst recht, wenn er so unter Stress steht, wie zu der Aufzeichnung heute. Daher lässt er seinen Kopf leicht hängen und schaut danach wieder zu mir. Dabei zeigt er mit seinen bettelnden Blick, den ich nie standhalten konnte.
J: Bitte Chris...auch wenn es nur ein Apfel ist. Damit du die Medikamente nehmen kannst. Außerdem wolltest du dir einen Tee besorgen."
Da er weiß, dass er mir das vorhin im Zimmer noch versprochen hatte, knickt er ein und nickt danach. Da ich weiß, wo hier war ist, hatte immerhin ein paar Tage dafür Zeit, greife ich nach seiner Hand und gehe mit ihm in die Kantine. Wie ich es sagte, Chris isst an den Morgen nur eine Apfel, während ich neben ihm sitze. Bevor wir die Kantine verlassen, nimmt er sich noch einen Tee mit. Danach gehen wir kurz zu seiner Kabine, damit er schauen kann, dass alles da ist und dann geht es zur Bühne.

Andreas steht dort bereits und redet mit einigen Arbeitern. Er nimmt uns beide kurz wahr, wird aber wieder von Tom abgefangen. Chris trinkt seine Tee, während ich ihn eine lange Zeit anschaue. Das bekommt er mit, schaut zu mir runter und zwingt sich ein Lächeln auf.
A: Da seid ihr beiden schon."
Andreas kommt zu uns und wirft mir einen besorgten Blick zu, da er seinen Bruder ja sieht und auch mitbekommt, dass nicht alles in Ordnung ist. Ich versuche ihn mit einem Blick dazu zu bringen, das einen kurzen Moment zu ignorieren und zu sagen, was er will.
A: Wir haben heute...Levi wollte etwas von dir, bevor ich das vergesse. Vielleicht gehst du eben zu ihr hin."
Chris nickt nur und geht mit seiner Tasse danach zu Levi hin. Ob Levi wirklich etwas vor ihm will, weiß ich nicht, aber Andreas kommt mir gleich nochmal näher.
A: Chris ist..."
J: Krank. Ich denke ein grippaler Infekt. Er brauch dringend Ruhe. Ich denke, dass ich ihn durch den Tag bekomme, aber er sollte die Probe nicht spielen. Er sollte die Medikamente nehmen, die ich mitgenommen hatte, das wird ihn allerdings etwas erschöpfen."
A: Ruhe...ja...die sollten wir ihm geben. Er wird Levi schon sagen, was sie wissen wollte...ich kann die letzten Proben noch machen, damit wir Licht und so einstellen können."
Wir beide schauen zu Chris, der mit seiner Tasse, aus der er etwas trinkt, bei Levi steht und versucht ihr zuzuhören. Ein Mann mischt sich dort noch mit ein, da Levi sich vorher wohl verletzt haben muss.
A: Tust du mir einen Gefallen Julia? Bleib bitte den Tag über bei ihm...er überschätz sich manchmal..."
J: Werde ich Andreas, versprochen."

Als Chris wieder zu uns kommt, sprechen er und sein Bruder kurz. Andreas sagt ihn dabei nur, dass er sich heute nicht hinter der Bühne blicken lassen soll.
A: Du kurierst dich heute aus Bruder. Hoffen wir, dass wir heute Abend die Show normal spielen können."
C: Das werde ich schon können Andreas. Ich habe ja meine Freundin bei mir."
Chris lächelt seinen Bruder an, während ich zu ihm raufschaue. Allerdings bemerke ich im Hintergrund den Mann bei Levi, der uns beide anschaut, aber vor allem richtet er seinen Blick zu mir hin.
J: Komm Chris. Wir sollten gehen, dann kann ich dir noch das Medikament gleich geben."

Ich greife danach wieder nach seiner Hand und will mit ihm von der Bühne weggehen und dann zu seiner Kabine. Bevor wir durch die Tür laufen können, stellt sich und dieser Mann in den Weg und bliebt genau vor mit stehen.
Timo: Entschuldige, dass ich euch abhalte, aber ich glaube, dass ich Chris einmal durchschauen sollte. Er wirkt angeschlagen."
J: Er will sich gerade in seiner Kabine hinlegen. Keine Sorge, ich habe das schon unter Kontrolle."
Als ich mit ihm gehen will, greift der Mann nach meinem Arm und zieht mich zurück. Da Chris zu schwach ist, steht er neben mir und schaut uns beide an.
Timo: Ich muss mir nicht meinen Job erklären lassen. Und auch wenn du die Freundin des Chefs bist, hier geht es um seine Gesundheit. Da sollte keine dahergelaufen sich darum kümmern, wenn die heutige Show davon abhängt."

Chris will sich gerade einmischen, aber bevor er das machen kann, lege ich eine Hand vor ihm, sodass er hinter mir stehenbleibt. Der Mann und ich schauen uns an. Er hat sich mit der falschen angelegt.
J: Wen habe ich denn bitte vor mir stehen?"
Er sieht gleich meine arrogante Fassade, aber er hat es sich selbst jetzt verspielt.
Timo: Ich bin Timo Wirrt. Ich bin der leitende Rettungssanitäter und kümmere mich um das Wohlergehen der Crew."
J: Also hast du eine dreijährige medizinische Ausbildung gemacht und arbeitest jetzt hier."
Er nickt und fängt danach an mich zu mustern. Ich weiß selbst, dass ich klein und unscheinbar bin. Dass man mich gerne unterschätzt. Das sollte man nie machen.
Timo: Und wen habe ich hier stehen? Die Freundin des Chefs?"
Vermutlich denkt er, ich würde irgendwas einfaches machen oder gar nichts. Bei dem, was Chris hier macht, müsste ich das zwar nicht, aber ich kenne meinen Wert.
J: Ich bin Doktor Julia Rose, die Chefärztin der Chirurgie im Klinikum Herford. Ich habe ein sechsjähriges Studium hinter mir und dazu eine fast 15-jährige Aus- und Weiterbildung genossen. Auch ich muss mir meinen Job nicht erklären lassen."

Ich sehe den bedrückten Blick von Timo, der mich unsicher und peinlich berührt anschaut. Danach gehe ich wieder zu Chris und gehe mit ihm den Flur runter. Als wir etwas von der Tür weg sind, höre ich ihn lachen und schaue wieder zu ihm rauf.
C: Du hättest Timo auch nicht derartig bloßstellen müssen."
Ich muss lachen, als wir bei seiner Kabine ankommen.
J: Er hatte angefangen Chrissy. Er sollte mich diesbezüglich nicht unterschätzen...

Meine beste FreundinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt