Kapitel 150

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Ein paar Tage später ist Julia morgens auch wieder bei ihrer Schicht und ich sitze im Büro von mir und meinem Bruder, während ich meine Sachen zusammensuche. Wir haben ein paar Dinge besprochen, bevor es jetzt bald zu den letzten Tourblöcken geht, sodass das jetzt aber auch alles geklärt sein sollte.

Ich sitze auf meinem Platz hinter meinen Tisch und schaue meinen Bruder an, der gerade die letzten Unterlagen in den Schrank stellt. Er hatte heute morgen bereits angemerkt, dass ich komisch bin, aber er weiß, dass ich immer etwas brauche, bis ich mit der Sprache rausrücke. Daher hatten wir beide unseren Zeitplan normal eingehalten, ich würde irgendwann schon das sagen, was ich sagen will.
A: Hast du heute noch etwas mit Julia vor Bruder?"
C: Sie hat jetzt bald Schichtende und dann...wollten wir etwas zu Hause bleiben."
Wir planen gerade ein paar Dinge. Nächsten Montag hat sie dieses Gespräch und sie denkt, dass es um ihre Stunden gehen wird. Sie weiß nicht, wie ihre Zeit danach aussehen wird, daher will sie gerade schon viel erledigen und planen.
C: Bei euch?"
Andreas schaut über die Schulter zu mir zurück. Gut...normal frage ich da auch nicht nach, da er mir jeden Tag das gleich sagen könnte. Kinder abholen, zu Vereinen, Freunden oder Unterrichten fahren und am Abend versuchen die Zeiten von den drei Kids einzuhalten, damit sie nicht zu spät kommen.
C: Tut mir leid...ich versuche nur..."
Normal zu wirken. Ich versuche normal zu wirken, obwohl ich ihm etwas sagen müsste.
A: Du bist heute sehr seltsam drauf Chris."

Ich stehe danach einfach auf und gehe zu meinen Bruder hin. Er schaut mich in der Zeit auch schon genauer an, da ich normal nicht so auf ihn zu gehe, außer wir arbeiten oder besprechen etwas. Sonst sitze ich immer still an meinen Platz und mache das, was ich für die Firma machen muss, höre währenddessen meine Musik und bin in meinen Gedanken versunken, bis ich am Abend irgendwann auch mal gehe.
A: Es ist definitiv etwas passiert, da du ansonsten nicht so seltsam sein würdest. Du weißt, dass du mir immer alles sagen kannst Bruder. Ich bin immer für dich da."
Ich nicke still, will es sagen und traue mich danach wieder nicht. Andreas lächelt mich an, dreht sich von mir weg, damit er seine Sachen packen kann, da er auch gleich das Büro verlassen will. Ich beiße mir selbst auf die Lippen und raufe mich zusammen.
C: Ich habe mich mit Julia verlobt."
Wir beide rühren uns nicht mehr. Ich aus Nervosität und mein Bruder vermutlich, da er diese Information nicht verarbeitet bekommt. Ich kann es ihn nicht verübeln, da ich ihm das eben mal so nebenbei sage.
A: Du hast...sie gefragt...ob sie dich heiraten will?"
Jetzt erst wendet er seinen Blick wieder zu mir. Ich presse die Lippen aufeinander und nicke nur krampfhaft, da er bitte eine normale und für meinen Bruder typische Reaktion bitte geben soll. Diese bekomme ich dann auch einen Moment später zu sehen.
A: Mein Bruder ist verlobt!"
Er reißt mich in eine Umarmung, in der ich anfangen muss zu lachen. Ja, so eine Reaktion habe ich von Andreas auch erwartet und nichts anderes.

Danach stellt er mir die Fragen, die ihm durch den Kopf gehen. Wann habe ich sie gefragt? Dort musste ich auch erklären, wann ich sie das erste Mal gefragt habe und wann wirklich und ernst gemeint. Was wir geplant hätten. Wann es sein soll. Ob wir schon einen Ort haben und zuletzt, wer es denn bereits weiß. Natürlich musste er mir vorhalten, dass es richtig war, dass er die erste Person ist, der ich das gesagt habe. Eben typisch mein Bruder. Ein derartiges Gespräch habe ich aber wohl auch gebraucht, damit ich etwas entspannter mit all dem werde, was gerade auf mich zukommt.

Andreas und ich verlassen zusammen die Halle. Er will nach Hause gehen und ich zu meinen Auto, damit ich wieder nach Herford fahren kann. Zu meinem zu Hause.
A: Falls etwas sein soll, falls ihr bei etwas Hilfe braucht, dann sagt uns Bescheid Bruder. Wir helfen euch immer."
C: Danke Andreas."
Wir beide lächelt uns nochmal an, bevor ich zum Auto gehe und er in die Richtung seine Hauses, wo ich ihn nochmal abfange, da ich nach ihm rufe. Andreas dreht sich nochmal um und schaut mich an.
C: Du hast nicht zufällig eine Ahnung, ob in Herford gerade Häuser verkauft werden?"
A: Nicht das ich wüsste."
Dann sind wir beide still, wobei er mich mit einem misstrauischen Blick anschaut, während ich nur anfange zu lächeln.
C: Trotzdem danke Bruder und bis bald."
Er schüttelt den Kopf, da er sich denken kann, warum ich das gefragt habe. Ja, Julia und ich haben mit den Gedanken gespielt aus der Wohnung zu ziehen und etwas eigenes zu haben. Wenn wir denn dieses Jahr noch heiraten, wonach es gerade aussieht, wollten wir auch diesen letzten Schritt für uns noch gehen. Jetzt geht es für mich aber erstmal wieder nach Hause, zu Julia zurück. Nach Herford ist es kein Weg und als ich mein Auto auch auf meinen Platz stelle, sehe ich bereits ihr Auto. Oft ist sie am Abend vor mir zu Hause, da ich es mit der Pünktlichkeit noch immer nicht so habe.

Ich laufe im Gebäude in das oberste Stockwerk und schließe dort die Tür auf, bevor ich reintrete und sie wieder hinter mir ins Schloss fallenlasse.
C: Bin wieder zu Hause!"
Als ich gerade meine Jacke an der Garderobe aufhänge, legt Julia ihre beiden Arme um meinen Hals und drückt mir einen Kuss auf die Lippen, sodass ich sie danach etwas verwirrt anschaue. Sie allerdings lächelt mich an.
J: Ich habe vorhin mit Herrn Schmidt gesprochen und er hat uns für Samstag einen Termin in Herford gegeben. Kleines Häuschen mit gemütlichen Garten, müsste allerdings renoviert werden, da es einige Zeit leer stand. Etwas abseits von der Hauptstraße, ruhig gelegen..."
C: Klingt ja fast schon zu perfekt."
Julia muss lachen, bevor sie mich im Anschluss nochmal kurz küsst und sich danach an mich anschmiegt.
J: Eigentlich läuft alles gerade zu perfekt bei uns Chrissy..."
C: Kann sein..."
Meine Hände lege ich an ihren Kopf, damit wir uns wieder anschauen können und damit sie mein zufriedenes Lächeln mitbekommen kann.
C: Aber ich habe ehrlich gesagt auch nichts dagegen...

Meine beste FreundinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt