Als ich diese Geschichte vor ein paar Jahren gestartet habe, hatte ich das Gefühl, dass sie keiner liest, mittlerweile ist die Geschichte mit 100 Kapitel abgeschlossen und hat 45k Reads (stand Augusta 2022)!!!
Wie vor nicht langer Zeit versprochen, zur Feier dieser Zahl hier ein Bonuskapitel.
Wenn ich nach mehr HP FFs sucht schaut in meinem Profil vorbei, nicht nur hat es da noch mehr Selbstgeschriebene, sondern auch Leselisten mit tollen HP FFs!Aber jetzt zum Kapitel
Mira und Lucy rannten übermütig die Treppen hoch. Woher sie die Energie hatten, wussten sie selbst nicht, aber vor ein paar Minuten hatten sie ihre Prüfung in Alten Runen beendet und damit offiziell die UTZ abgeschlossen.
Amy, James und Fred hatten ihre letzte UTZ Prüfung in Wahrsagen, die erst in einer Stunde am Nachmittag stattfinden würde.Schwer atmend kamen sie im gewollten Stockwerk an und verlangsamten ihre Schritte. Mira lockerte ihre rot-gelbe Krawatte, während Lucy ihren Pferdeschwanz löste und sich durch das blonde Haar fuhr.
Schliesslich kletterten sie nacheinander die Treppe hoch. Sofort umfing sie parfümierte, stickige Luft und überall gab es bunte Tücher und Kristallkugeln standen herum.
An einem der runden Tische sassen Fred und James, eine Kristallkugel zwischen ihnen. Amy sass einen Tisch weiter und nippte an einer geblümten Teetasse."Wie geht es beim Üben?", fragte Mira amüsiert.
"Wenn wir tatsächlich in die Zukunft sehen könnten und wüssten, wie die Prüfung abläuft, würde es uns um einiges besser gehen", antwortete Fred, der die Ellenbogen auf den Tisch gestützt und sein Gesicht in den Händen vergraben hatte.Mira unterdrückte ein Grinsen. Sie wusste, dass Amy keine divinatorische Gabe besass und sich jede Woche vor dem Wahrsagen mehrere Minuten über den Unterricht beschwert hatte.
"Ist das irish coffee?", fragte Lucy an Amy gewandt, die weiter aus ihrer Tasse schlürfte. "Kann man die Zukunft eigentlich auch aus einem Kaffeesatz lesen oder funktioniert das nur bei Tee?" Die Gryffindor hielt inne, als hätte Lucy gerade ihren Horizont erleuchtet."Mit genug Whiskey im Kaffee vermutlich schon", antwortete ihr James und lehnte sich gähnend zurück.
Amy blickte auf ihre Tasse, die tatsächlich Tee beinhaltete. "Ich denke, es würde funktionieren, wenn man tatsächlich die Gabe dazu hat. Aber seien wir ehrlich, niemand hier drin hat die Gabe Wahrzusagen."
"Ich sehe deine Zukunft", meinte James und warf einen Blick in die Kristallkugel, in der sich Amys Gesicht spiegelt, "und sie sieht nicht gut aus."
Amy warf ihm einen säuerlichen Blick zu, doch bevor sie etwas erwidern konnte, fragte Mira dazwischen: "Wieso hast du das Fach an erster Stelle überhaupt gewählt, Amy?""Meine Grossmutter hatte die Gabe", antwortete sie schulterzuckend, "und sie wollte, dass ich es auch versuche... oder sie wollte mich einfach mit diesem Unterricht quälen. Die alte Frau hatte immer etwas leicht sadistisches an sich."
Mira runzelte die Stirn, während sie sich zu der anderen Gryffindor setzte. Amy mochte vielleicht nicht die Gabe für Wahrsagen geerbt haben, dafür schien sie andere Seiten ihrer Grossmutter bekommen zu haben.
"Ich bin nur dabei geblieben, weil ich sehr gut darin bin, abstrakte Figuren zu interpretieren und es Trelawney meistens zu gefallen schien, was ich zu sagen hatte. Den Tintenkleckstest würde ich mit Bestnoten bestehen."
"Weisst du überhaupt, wa' der Tintenkleckstest ist?", fragte Lucy auf die letzte Äusserung hin."Wieso habt ihr es gewählt?", fragte Mira die beiden Jungen.
Fred sah auf. "Um unseren Horizont zu erweitern, Mira", sagte er theatralisch.
"Es ist einfach gute Noten zu schreiben", beantwortete James die Frage ernster. "Du brauchst keine divinatorische Gabe, nur etwas Fantasie."
"Und dann sagst du noch etwas über Verderben und Unglück und du bist Trelawneys Musterschüler", fügte Fred hinzu. "Du hättest das auch nehmen sollen, Mira. Da wäre sicher interessantes herausgekommen."
Mira war da anderer Meinung. "Ich habe schon genug Verderben und Unglück in meiner Vergangenheit, da brauche ich nicht noch eine Zukunftsvorhersage in diese Richtung.""Hey, aber unser Plan verlief wie erhofft und du bist offiziell freigesprochen", kam es von James.
"Wäre der Plan nicht wie gehofft gelaufen, wäre ich vielleicht genug schlimm verletzt, dass ich die UTZ Prüfungen nicht schreiben müsste und sie mir den Hogwartsabschluss einfach so aushändigen", murmelte Amy hinter ihrer Tasse hervor.
"Es ist eure letz'e Prüfung, benehmt euch nich' so", schimpfte die Ravenclaw.
"Sieh Lucy", meinte James, "Zaubertränke ist einfach, da musst du nur dem Rezept folgen, Verwandlung kannst du üben, Pflege magischer Geschöpfe kannst du lernen... für Wahrsagen brauchst du eine Gabe. Bis jetzt konnten wir die nicht vorhandene Gabe durch Kreativität überspielen, aber das war bei Trelawney, an der Prüfung wird es von anderen Leuten getestet.""Du findest Zaubertränke einfach?", fragte Lucy zurück.
"Natürlich, du musst einfach dem folgen, was da steht und du kriegst einen passablen Trank hin. Wie als würdest du etwas backen."
"Als ich da' letzte Ma' etwas gebacken habe, ging der Rauchmelder nach fünf Minuten los und ich habe zweima' Salz reingetan, anstelle von Zucker", erzählte Lucy und Mira machte sich eine innerliche Notiz, nie etwas zu essen, das von Lucy gemacht wurde."Wie lief bei euch eigentlich die Prüfung in Verteidigung gegen die dunklen Künste?", wollte Mira wissen. Sie hatten die Prüfung gestern am Nachmittag gehabt und hatten sich nach der Prüfung nicht mehr gesehen.
"Wurdet ihr auch so seltsame Szenarien gefragt, oder war mein Prüfer einfach komisch?", kam es von Amy, die ihren Tee abstellte, um das Gespräch aufmerksamer zu verfolgen.
"Du meinst, Szenarien wie: Wo am Banshees findet und wie mag darauf reagieren soll?", fragte Fred.
"Wurdest du das mit der Banshees auch gefragt?", wollte sein Cousin wissen. "Ich habe den Zauber vergessen und gesagt, ich schreie einfach zurück. Der Prüfer hat sich darauf hin eine längere Notiz gemacht."Amy schnaupte missmutig. "Nein, ich meine, mein Prüfer hat mich zuerst gefragt, was für Zauber ich verwenden würde, wenn ich mich mit jemandem zum Training duelliere und ich gab ein par Zauber zur Auswahl wie der Flederfluch oder Pertrificus totalus. Darauf hat er mich gefragt, was ich tun würde, wenn ich mit einem Expelliarmus getroffen werde und als ich das beantwortet habe, fragte er mich nach meiner Vorgehensweise, wenn wir uns gegenseitig mit dem Expelliarmus getroffen haben. Ich habe ihm gesagt, dann lösen wir es den Muggel Weg, aber es schien ihm nicht zu gefallen, ich hab sogar angeboten es ihm vorzuführen. Was wäre da die richtige Antwort gewesen?"
In Mira Gedanken spielte sich eine Szene ab, wie Amy nicht einmal von einem Expelliarmus getroffen wurde, sondern einfach so den Zauberstab weg warf, um es wie die Muggels zu lösen.
"Ich musste nur ne Handvoll Fragen beantworten. Hat sich herausgestellt, dass meine Prüferin meinen Grossvater kannte, danach hab'n wir etwas über meine Familie geredet. Ich hab' ihr erzählt, dass mein Grossvater seit bald zehn Jahren verwitwet ist, das schien sie zu interessieren", sagte Lucy mit einem etwas angeekelten Gesichtsausdruck.
Es beruhigte Mira etwas, dass es bei ihren Freunden auch nicht reibungslos gelaufen war. "Ich sollte Confringo vorführen und habe es zu undeutlich ausgesprochen", gab sie zu. "Die Notizen meiner Prüferin haben Feuer gefangen deswegen.Fred nickte anerkennend über ihre Geschichten. "James hat den guten Namen seiner Familie in den Dreck gezogen, Amy hat den Prüfer bedroht, Lucy hat die Prüferin mit ihrem Grossvater verkuppelt, Mira hat fast ihre Prüferin in Brand gesteckt und ich habe bei einem Zauber den Zauberstab nicht fest genug gehalten und ihn versehentlich quer durch den Raum geschleudert... ich hoffe, niemand von uns plant eine Karriere, für die man gute Abschlussnoten in Verteidigung gegen die dunklen Künste braucht... oder in Wahrsagen." Ein betretenes Schweigen legte sich über den Raum.
"Nun, wir werden euch wohl bald erzählen können, mit was für schrägen Zukunftsvisionen wir aufgekommen sind, in der Hoffnung ein Annehmbar zu erreichen", meinte Amy und tippte auf ihre Armbanduhr, als Zeichen, dass sie sich bald mal auf den Weg machen sollten.
"Dann werd'n Mira und ich ma' gehen. Falls ihr uns später sucht, wir sind vermutlich irgendwo in der Grossen Halle am froh sein, dass wir es schon hinter uns haben und nich' in eur'n Schuhen stecken", sagte Lucy mit einem zuckersüssen Lächeln.
DU LIEST GERADE
Die Insassin von Askaban
FanfictionSeit ihrer Kindheit sitzt Mira Drakken in Askaban, aber jetzt endlich gibt es einen Lichtblick. Das Ministerium erlaubt es ihr nach Hogwarts zu gehen, obwohl sie bereits 15 ist. Endlich bekommt sie eine Chance auf ein neues Leben. So versucht Mira...