"Verdammt! Das Semester hat vor knapp einem Monat begonnen und schon habe ich 60 Hauspunkte abgezogen bekommen." Amy stampfte wütend auf. "Was erlaubt der sich, nur weil er Vertrauensschüler ist."
Mira musste ihr Schritttempo erhöhen um mit ihrer Freundin mitzuhalten.
"Du hast es verdient", sagte sie und Amy funkelte sie böse von der Seite an.
"Ach was, der Typ hat mir eine Moralpredigt gehalten weil ich ein paar Erstklässler vom Frühstück verscheucht habe. Und nur weil ich ihm sagte er soll ruhig sein zog er Gryffindor gleich 60 Punkte ab."
"Nun," begann Mira und liess einen Sicherheitsabstand zwischen ihr und Amy entstehen, "ich bin mir ziemlich sicher das die Hauspunkte nicht wegen der Tatsache abgezogen wurden, dass du ihm sagtest, er soll ruhig sein sondern deine Formulierung."
"Was meinst du? Ich hab es gesagt wie ich es immer sagen würde." Amy zog bedrohlich die Augenbrauen zusammen. Mira vergrösserte den Abstand noch ein wenig bevor sie sprach.
"Du hast ihm gesagt, er soll seine verdammte Klappe halten oder du stichst ihm deine Gabel in den Hals."
Amy zuckte nur mit den Achseln und schweigend liefen die Mädchen den Korridor entlang. Mira schüttelte den Kopf, und da gab es echt noch Leute, die vor ihr Angst hatten aber sechs Jahre lang mit Amy zusammenlebten."Verdammt, ich glaube, ich hab eine Laufmasche", unterbrach Amy das Schweigen nach ein paar Minuten.
"Es ist Herbst und noch genug warm für Socken wieso trägst du schon die Strümpfe? Halt mal an ich glaube mit dem Reparo sollte es funktionieren." Amy hielt an und Mira zückte ihren Zauberstab und hockte sich nieder.
Es knallte laut.
Amy stolperte erschrocken zurück, Mira fiel nach hinten und landete auf ihrem Hintern.
Eine Statue war nur wenige Zentimeter vor die Füsse der Mädchen geknallt. Da wo sie jetzt wären, wenn die Laufmasche nicht gewesen wäre. Geschockt sahen die beiden auf die Bruchstücke und den zerstörten Steinboden.
"Das... ist nicht gut...?" Amy starrte auf die Steine, bevor sie Mira die Hand hin hielt um sie hoch zuziehen. Mira packte ihre Hand fest und gemeinsam stiegen sie über die Trümmer und rannten los.Ausser Atem kamen die zwei Gryffindor im Zauberkunst Zimmer an. Professor Flitwick betrat kurz nach dem beiden Mädchen das Zimmer. Etwas verwundert sah er die beiden Schülerinnen an, die sichtlich ausser Atem waren. Liess sich aber nicht davon abbringen sogleich den Unterricht zu starten.
"Also, heute behandeln wir Gedächtniszauber," sprach der kleine Zauberer, "teilt euch in Zweiergruppen auf und und stellt euch gegenüber.
"Uh, ich nehme Mira!" James stand in Sekundenschnelle neben Mira und zog sie am Arm zu sich.
"Hey! Wieso?", empörte sich Amy.
"Fred ist krank", kam James mit seiner Erklärung und Amy erdolchte ihn mit Blicken, bevor sie sichen einen anderen Partner suchen musste.Die Tische an den Rand geschoben standen die Schüler sich gegenüber. Flitwick lief umher und erklärte.
"Der Zauber heisst Obliviate. Je nach dem wie man ihn anwendet kann man eine Erinnerung löschen, das ganze Gedächtnis oder eine Erinnerung verändern. Man muss wissen, dass man eine Erinnerung nicht wirklich löschen kann. Genauso wenig wie eine erschaffen. Verändern geht aber nicht erstellen einer Neuen. Man blockiert die Erinnerung nur, und diese Blockade kann auch wieder aufgelöst werden. Aber nur von der Person die sie erstellte. Wenn jemand versucht sich an die blockierte Erinnerung zu erinnern bekommt er Kopfschmerzen, je intensiver er überlegt desto fester werden die Schmerzen. Obliviate ist auch einer der wenigen Zauber die man bei sich selbst verwenden kann. Heute ist die Aufgabe eine Erinnerung des Partners zu "löschen". Aber bitte keine Kindheitserinnerungen oder andere wichtige, diese machen nämlich die Person aus."
Die Schüler hörten ihm aufmerksam zu und holten Ihre Zauberstäbe raus.
"Okay los, fang an", meinte James und Mira richtete den Zauberstab auf ihn: "Obliviate!" Ein grüner Strahl traf ihn. Ein kurzer Moment starrte er ins Leere bevor er sich wieder fing. Er schüttelte den Kopf.
"Okay los, fang an", wiederholte er sich. Grinsend löste Mira den Zauber wieder auf und sah zu wie ihr Partner etwas verdutzt auf die Uhr schaute und dann auf ihren Zauberstab."Verdammt, heute ist nicht mein Tag," beschwerte sich Amy später auf dem Weg in die Grosse Halle, "zuerst dieser Vertrauensidiot, dann auch noch Potter und..." Sie wurde unterbrochen.
"Apropos Potter..." James quetschte sich zwischen sie, "ich wollte noch wissen wieso du den Zauber schon so gut drauf hattest? Hast du den schon mit einem der Lehrer geübt?" Seine braunen Augen blickten Mira fragend an.
"Geht dich nichts an", meinte Mira etwas harsch drehte sich ein wenig weg. Seine Augen starrten sie weiter fragend an.
"Komm schon."
"Nein!"
"Warum nicht?"
"Weil es dich nichts angeht, James!"
"Du musst mir ja nicht dein dunkelstes Geheimnis erzählen sonderm nur warum du so einen Anspruchsvollen Zauber schon konntest! Ich finde es beeindruckend."
"Okay!", gab Mira genervt auf. Mittlerweile standen sie vor der Grossen Halle. Mira schaute sich kurz um und entfernte sich vom Schülerstrom, James und Amy folgten ihr neugierig. Noch einmal versicherte sie sich dass keine Paar unerwünschte Ohren mit hören bevor sie begann.
"Mein Vater hat ihn mir beigebracht als ich ca fünf war." Gestand sie. Sie war kein Genie was Zaubern anbelangte aber ihr Vater hatte ihr vereinzelte Zauber beigebracht und sie sie so lange wiederholen lassen, bis sie sie problemlos konnte."War ihm bewusst, dass es illegal ist Zauberern unter elf Jahren das kontrollierte Zaubern beizubringen?", fragte James erstaunt über die Aussage.
"Ja. Es war eine komplizierte Situation und er brachte mir nur die im Moment wichtigsten bei. Es waren drei: Obliviate, Confringo und ...," Mira dachte an den letzten Zauber, den hat sie zum letzten Mal kurz vor Weihnachten gebraucht, den Lutros Aimatos. Loutros aimatos hatte eine griechische Übersetzung von ungefähr Blutbad. Was er auch anrichtete, "naja der Letzte ist auch egal." James und Amy schauten sie einen Moment lang einfach nur an. Dann nickte der eine Gryffindor Gedankenversunken und schlurfte langsam in die Grosse Halle zum Mittagessen. Amy sah James kurz hinterher ehe sie sich wieder Mira zuwandte, die sich mit den Händen langsam über ihre Oberarme strich.
"Alles in Ordnung?", fragte sie vorsichtig, "Komm eine warme Mahlzeit wird dir gut tun." Fürsorglich legte sie einen Arm um Mira und führte sie in die Grosse Halle, deren Decke einen bewölkten aber nicht regnerischen Himmel zeigte.
"Alles gut," nuschelte Mira kaum hörbar und eher zu sich selbst, "es sind nur paar Erinnerung hochgekommen." Sie hoffte nur, dass James nicht blödes mit diesem Informationen anstellte.
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Die Insassin von Askaban
FanfictionSeit ihrer Kindheit sitzt Mira Drakken in Askaban, aber jetzt endlich gibt es einen Lichtblick. Das Ministerium erlaubt es ihr nach Hogwarts zu gehen, obwohl sie bereits 15 ist. Endlich bekommt sie eine Chance auf ein neues Leben. So versucht Mira...