#40*Gryffindor vs Ravenclaw

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Das Wochenende begann noch kälter und windiger als der November bis dahin gewesen war. Trotzdem fanden sich die Schüler, grösstenteils gut gelaunt, in der Grossen Halle ein und nahmen da ihr Frühstück zu sich, alle in freudiger Erwartung auf das Quidditch-Spiel von Ravenclaw gegen Gryffindor.
Mira knabberte an einem gebratenen Speckstreifen und Amy sass daneben und rührte geistesabwesend in ihrem Kaffee.
"Und? Bereit fürs Spiel?", fragte Sophie Beckett, eine Jägerin der Hausmannschaft.
"Wird schon schiefgehen!", beantwortete James, der auf seinem Weg raus gerade an ihnen vorbei lief, die Frage.
"Wir sollten langsam mal zum Spielfeld gehen, ich will nochmal kurz die Taktik durchgehen", sagte er und sah Amy auffordernd an. Diese seufzte, leerte ihren Kaffee und erhob sich.
"Bis später", verabschiedete sie sich von der noch weiter essenden Freundin.
"Wünsch uns Glück, Mira, es werden harte Gegner sein." James lächelte sie an, dann ging er mit den beiden Mädchen im Schlepptau aus der Halle. Mira spürte wie ihr Gesicht heiss wurde, während sie ihm nachsah und versuchte sich wieder auf das Frühstück zu konzentrieren.

Die Hallendecke zeigte einen von Wolken bedeckten Himmel und Mira beschloss sich lieber noch einen Schal aus dem Gryffindorturm zu holen.
"Hey Nick", begrüsste sie den Geist der gerade einer Gruppe von Erstklässlern vor der Grossen Halle seinen fast durchgetrennten Hals präsentierte. Der Geist winkte kurz und Mira stieg die Treppen hoch bis zum Portrait der fetten Dame, schlüpfte in den Gemeinschaftsraum und brachte dann noch die letzten Treppen in ihr Zimmer hinter sich.
"Na? kommst du auch mit zum Feld?", fragte Mira ihre Katze, die gerade ihre Kopf an Miras Beinen rieb. Rasch holte die Schülerin den rot-gelben Schal aus dem Schrank und legte ihn sich um den Hals. Dann kraulte sie die schnurrende Fortuna noch unter dem Kinn, bevor sie sich wieder auf den Weg machte.

"Beeilung, das Spiel fängt jede Sekunde an!", ermahnte Nick sie, als sich ihre Wege wieder kreuzten. Mit einem Sprint, der sich anfühlte als wäre er von Usain Bolt persönlich aber eher aussah wie der von einer Schildkröte, kam Mira knapp noch rechtzeitig. Die Kapitäne reichten sich gerade die Hände und Mira bemerkte, dass sie auf der falschen Tribüne war. Als Tupfen rot-gold in einem Meer von blau- bronze bahnte sie sich einen Weg bis zu der richtigen Seite. Unter Gleichfarbenen setzte sie sich schliesslich auf eine Bank und sah sich das bereits begonnene Spiel an.

Der Wind war sehr stark und schneidend und so wurde bereits nach zehn Minuten die erste Auszeit genommen.
Der Spielgang war müssig und es gab kaum ein Tor, zum Überfluss tanzten dann auch noch Schneeflocken vom Himmel. Die Fans feuerten trotz allem weiter mit viel Gejubel und Gebrüll ihre Mannschaft an und Mira konnte selbst durch den Lärm und über das halbe Spielfeld Amys Flüche hören, wenn ein weiterer von ihr geschlagener Klatscher durch den Wind vom Kurs abkam. Auch als magische Bälle konnten sie nicht ganz dem Wind trotzen und es brauchte immer mehr Kraft sie in die gewünschte Richtung zu lenken.
Einmal fluchte sie so schlimm, dass Professor Longbottom dem Kommentator das magische Megaphon aus der Hand riss und Amy wütend darauf hinwies, dass auch 11 und 12 jährige in Hörweite waren.

Nach einer weiteren Auszeit spitzte sich die Lage langsam zu. Der Hüter der Gryffindors wurde hart von einem Klatscher getroffen und musste ausgewechselt werde. Doch der neue Torhüter war wohl zu nervös (oder zu ungeschickt) und so punktete Ravenclaw immer weiter. Es stand 40: 190 für die Blau-Bronzenen als die Sucher den Schnatz sahen. James versuchte den anderen Sucher abzudrängen bis die Jäger noch ein Tor schiessen, diese legten sich ins Zeug und das Publikum sah atemlos beim Kampf um den Quaffel zu. Amy schwebte nur wenige Meter über Mira als sie einen Klatscher riskant in Richtung des anderen Suchers schlug, jedoch um Haaresbreite verfehlte. Doch bereits mit dem nächsten Schlag sorgte sie für den Ballverlust der Ravenclaw. Weiterer Klatscher flog auf sie zu und sie holte aus, doch ein gegnerischer Treiber versuchte ebenfalls diesen Ball zu erwischen und beide schlugen gleichzeitig zu. Der Gryffindor schrie auf und ihr Schläger wurde ihr aus der Hand geschleudert und fiel in die Tiefe.
"Du verdammter Bastard", brüllte sie dem Typen hinterher der bereits dem nächsten Klatscher nachhetzte, "ich werde dir deine Gedärme entnehmen und damit dein Grab schmücken du Ar...!"
"ADDAMS!", brüllte Professor Longbottom ins Megaphon und Amy brachte ihren Satz nicht mehr zu Ende.
Dann schaffte ein der rot-gelben Jägern endlich ein weiteres Tor zu erzielen und die gesamten Gryffindor Fans schrien James zu. Ein riesiges Getöse brach aus und die Fans erhoben sich von den Bänken.
"Hol ihn dir!" Schrie auch Mira mit und sah zu, wie der Sucher seine Hand ausstreckte. Wie in Zeitlupe sahen sie ihm zu, bis sich James Finger endlich um den kleinen Ball schlossen und er triumphierend die Faust in die Höhe stiess.


Der ganze Gryffindorturm war in Feierstimmung. Alle lachten und bejubelten die tapferen Spieler.
"Dieser Bastard", schimpfte Amy, "der hat das mit voller Absicht gemacht!" Sie rieb sich ihr Handgelenk wo der gegnerische Treiber sie mit seinem Schläger getroffen hatte.
"Du solltest damit vielleicht zu Madam Pomfrey", schlug Mira vor und sah auf die Schwellung.
"Natürlich und als nächstes gehe ich wegen einer leichten Erkältung in den Krankenflügel." Meinte sie nur, die Zähne jedoch vor Schmerz zusammengebissen.
"Hey", begrüsste James sie und gesellte sich zu ihnen.
"Ein wirklich tolles Spiel heute. Anstrengend aber von der Taktik her ist es sehr gut gelaufen", meinte er, dann sah er auf Amys umklammertes Handgelenk.
"Du solltest damit vielleicht zu Madam Pomfrey."
Mira schüttelte den Kopf als Zeichen das sie den Vorschlag auch schon gebracht hat.
"Nun dann betäube es mit Alkohol", kam sein nächster Vorschlag.
"Hast du noch alle Tassen im Schrank?! ...Obwohl so abwegig ist diese Idee gar nicht." Amy sah nochmal auf ihr Handgelenk und entschied sich James Vorschlag anzunehmen.
"Ich hab sogar Feuerwhisky hier", teilte sie mit und erntete einen ungläubig Blick von James.
"Wie bist du an Feuerwhisky gekommen", fragte er.
"Lange Geschichte", meinte sie.
"Ist das diese Flasche die du in meinem Zimmer deponiert hast", wollte Mira wissen.
"Wieso deponierst du Feuerwhisky in Miras Zimmer", wollte James wissen.
"In meinem Schlafsaal ist eines der Mädchen ja Vertrauensschüler und meinte wenn ich die Flasche im gemeinsamen Schlafraum aufbewahre wird, muss sie mich bei Longbottom melden. Also habe ich Mira gefragt ob bei ihr noch Platz wäre", erläuterte sie. "Na dann hol ich sie kurz!" Und schon bahnte sich Amy einen Weg durch die Menschenmenge und James und Mira blieben alleine zurück."

"Ich meinte eigentlich ein paar Butterbiere, Nesselwein oder Elfenwein, nicht gleich so ein starkes alkoholisches Getränk", gab James kleinlaut zu. Mira nickte nur, sie wusste nicht was sie tun sollte, ihr war es unangenehm neben James zu stehen.
"Es war ein spannendes Spiel...", sagte sie um das Schweigen zu brechen.
"Ja, es war echt mühsam den Sucher abzudrängen, viel länger hätte ich es nicht mehr geschafft." Und dann war es wieder still zwischen den beiden.
"Wie geht es mit deiner Freundin?", startete Mira einen neuen Versuch, in eine für sie interessantere Richtung.
"Oh, ich hab mich von Nina getrennt. Sie war der Ansicht ich würde ihr nicht genug Aufmerksamkeit schenken", beantwortete er die Frage ganz neutral.
"Und hast du schon jemand neues im Kopf?", tastete sich Mira weiter vor, James lachte warm und ausgelassen.
"Ich weiss wo das Gespräch hinführen soll", meinte er und grinste sie amüsiert an. Mira bemerkte wie ihre Wangen ganz heiss wurden und hoffte, dass sie nicht tomatenrot wurde.
"Ganz spontan behaupte ich jetzt mal, dass die noch nicht all zu oft geküsst wurdest?", kam es von ihm.

Mira hatte das Gefühl auf ihren Wangen Spiegeleier kochen zu können, sie hat sich umentschieden sie wollte das Gespräch nicht weiter vertiefen. James anscheinen schon.
"Ich als Gentleman würde nie behaupten das der Kuss einer Dame schlecht ist, vermutlich fehlt dir einfach die Übung." Mira hätte am liebsten angefangen zu weinen so peinlich war ihr das. Wieso sagte er sowas?
"Ich habe schon Mädchen erlebt die besser mit ihren Kröten weitergeübt hätten."
Wo bleibt Amy, dachte sich Mira verzweifelt.
"In einer Skala von 1-10 würde ich dich bei drei oder fünf einordnen. Es war ja auch nicht gerade der perfekte Moment mit diesem magersüchtigen Dementor. Mit Dementoren würde ich dir abraten küssen zu üben, das würde nicht gut gehen, glaub mir", sprach er unbeirrt weiter. Endlich tauchte Amys dunkler Haarschopf zwischen den Menschen auf. Ihre Hände waren jedoch leer, keine Spur von einer Flasche und auf ihrem Gesicht spiegelte sich Besorgnis.
"Mira, das solltest du dir ansehen!", meinte sie ernst. Verwirrt starrte Mira ihre Kollegin nur an und machte keinen Wank.
"Jetzt!" Sie griff nach Miras Arm und wollte sie mit ziehen.
"Ach Mira," James griff nach ihrem anderen Arm, "ich wäre bereit mit dir zu üben." Dann liess er sie los und Amy zog sie weiter durch die Menge.

"Was will er mit dir üben?", fragte Amy als sie die Treppe hoch liefen.
"Nichts", nuschelte Mira die sich immer noch wünschte im Erdboden zu versinken.





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Wieder mal ein langes Kapitel. Wie hat es euch gefallen?
Was denkt ihr, was ist passiert?

Die Insassin von AskabanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt