#62*Auf ins siebte Jahr

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Die rote Lokomotive pfiff laut und eilig sprangen die letzten Schüler auf den Zug, bevor dieser langsam ins rollen kam. Eltern und Geschwister winkten den Schülern nach als die Lokomotive Kings Cross verliess in Richtung Hogwarts.
Mira sah aus dem Fenster wie alles vor dem Glas davon rauschte und die Gegend sich von Stadt zu mehr ländlich veränderte. Amy sass ihr gegenüber, vergraben unter einem Mantel und mit einer Schlafmaske über den Augen.
Mira beschloss es ihr gleich zu tun und versuchte mit ihrem Schal ein möglichst angenehmes Kissen am Fenster zu machen. 

Zwei Stunden dösten sie beide vor sich hin, dann holte das Geräusch der öffnenden Abteiltür Mira aus ihrem Halbschlaf.
"Oh 'tschuldigung haben wir dich geweckt?", fragte Fred als er und James ins Abteil traten.
"Ähm nein ich habe nur gedöst", antwortete das Mädchen und setzte sich verlade gerade hin und rieb sich über die Augen.
"Nun, ich nicht!", knurrte Amy von der anderen Seite.
"Sorry", lacht James und setzte sich mit seinem Cousin neben Mira da Amy sich über die drei Sitze auf ihrer Seite erstreckte.
"Wir haben Kekse dabei." Meinte James als Entschädigung und holte eine Dose hervor.
"Jap, Oma Molly ist 12fache Grossmutter und hat immer noch sehr viel Grossmutter Kapazitäten offen. Greift zu ,die Kekse sind, wie immer, genial", bestätigte der Rotschopf. "Ausser Tante Hermine hilft dabei. Sie besteht immer darauf sie auf die Muggle Art zu machen und das funktioniert nicht bei Keksen, die ausdrücklich mit Magie gemacht werden sollen."

"Es gibt Kekse, die man mit Magie machen muss?", fragte Mira erstaunt und griff nach einem dieser magischen Kekse.
"Ihr geht mir auf den Keks!", knurrte Amy wieder und versuchte sich gegen die Wand zu drehen, was jedoch nur dazu führte, dass sie ungraziös auf den Boden plumpste. Hässliche Flüche vor sich hin murmelnd rappelte sie sich auf und warf sich zurück aufs Polster.
"Wow, was ist denn mit dir passiert? Hast du was geraucht?", fragte Fred als Amy ihre Maske wegpackte und man ihre tiefen, dunklen Augenringe sah.
"Wolltest du einen Kristall kaufen und hast versehentlich Cristal Meth gekauft?", wollte James wissen und schob sich einen Keks ganz in den Mund.
"Was immer es ist du solltest damit aufhören, du siehst schlimmer aus als Mira", kam es von Fred.
"Hey!" Reklamierte Mira und den Mund voll von einen Biss von Oma Mollys Keksen.
"Ja okay, du siehst nicht ganz so schlimm aus wie Mira. Du hast eine gesündere Hautfarbe." 

Mira knabberte still an dem Keks. Nach zwei Monaten in der Düsternis von Askaban war ihre Haut bleich und die Venen schimmerten deutlich blau durch. Ihre Fingernägel waren spröde, ihre Lippen rissig und Knochen stachen unter der Haut hervor. Sie zog ihre Jacke enger um sich.

"Du hast schon mal schlimmer ausgesehen. Iss einfach schön weiter", sagte James schnell als er hätte er Miras Gedanken bemerkte und drückte ihr die Dose auf den Schoss.
"Also Amy, war's Heroin?" Der Potter Spross wandte sich wieder dem Mädchen gegenüber zu.  Amy setzte ein Lächeln auf bei dem selbst Acromantulas die Fluch ergriffen hätten.
"Potter! In dem letzten 50 Stunden habe ich nur drei davon geschlafen, ich, als Mensch der neun Stunden Schlaf pro Nacht braucht um nicht gleich jeden umzubringen der mir in die Quere kommt. Also, halt, die, Klappe oder ich flute das Abteil mit deinem Blut!", zischte sie ruhig und langsam und ihre schwarzen Augen funkelten gefährlich.
Fred und James warfen sich einen Blick zu. Zufrieden über ihre Einschüchterung lehnte Amy sich zurück.
"Ich will auch einen Keks!", beschloss sie nun endlich und streckte die Hand aus.
"Leute die anderen drohen, verdienen keine Kekse", meinte Mira, reichte ihr die Kekse dann aber doch rüber, als Amy theatralisch ein Lächeln und gute Laune aufsetzte.

"Jemand Lust auf eine Runde Schach?", fragte Fred in die Runde.
"Lust auf eine Abreibung?", fragte Amy zurück und zog die Brauen hoch.
"Im Schach?", wollte Fred leicht verunsichert wissen.
"Natürlich, wie den sonst." Sie zwinkerte ihm zu und sah dann den angebissen Keks an. "Die sind wirklich verdammt lecker!", bemerkte sie als Fred und Mira Platz tauschten damit er Amy gegenüber sass.
"Spar dir die Aggressionen fürs Quidditch, Amanda. Es ist unser letztes Jahr, da wollen wir doch den Pokal", meinte James, schlang einen Arm um Mira und legte die Füsse auf den Sitz gegenüber.
"Oh keine Angst, ich habe genug für alle", lächelte Amy verwirrt über den Gebrauch ihres ganzen Vornamen, "und nimm die Füsse runter! Wer hat dich erzogen, Potter!"
Grummelnd setzte James seine Füsse wieder auf den Boden. 

"Habt ihr gesehen, dass ein Buch von Greg Johnson auf der Einkaufsliste war? Mein Vater hat sich geweigert es zu kaufen", fragte James in die Runde.
Mira erinnerte sich, den Namen in einem Artikel gesehen zu haben.
"Der hat doch ein Buch veröffentlicht über seine Zeit als Todesser", sagte sie langsam.
Fred nickte. "Hat eine ziemliche Kontroverse ausgelöst. Meine Eltern haben es auch nicht gekauft."
"Und laut meinem Vater, ist es auch inakkurat. Er hat Details, die er entweder aus anderen Berichten genommen hat, oder er hatte einen höheren Rang hatte als er behauptete."
"Ich habe es auch nicht gekauft", meinte Amy und sah zu, wie sich ein Springer und ein Läufer auf dem Schachbrett verkloppten. Aus irgendeinem Grund waren ihre Schach Spiele immer etwas gewalttätiger als normale, was etwas heissen mag bei magischem Schach. "Andererseits, wir haben auch Lockhart gelesen."

"Lockhart hat immerhin nicht zu einer extremen, ideologischen Gruppe angehört. Er war eine Gefahr für deine Nerven, nicht für dein Leben", erwiderte der Weasley.
James pflichtete seinem Cousin bei. "Lockhart war witzig zum Lesen, fast schon wie eine Satire. Das von Johnson würde einfach nur verstörend werden."
"Das witzigste an Lockhart war, als Onkel Ron im St. Mungo angerufen hat um sicherzustellen, dass er immer noch da war und nicht wieder irgendwie einen Lehrerposten in Hogwarts bekommen hat, als er das Buch auf unserer Liste sah."
James grinste bei dieser Erinnerung. "Ach komm schon," meinte er, "Mcgonagall würde nie so einen grauenvollen Lehrer einstellen. Die Position des narzisstischen Lehrers wird bereits von Slughorn besetzt."
"Wenn wir Johnson als Lehrer an die Schule bringen, vergiftet Slughorn ihn vielleicht um den Platz als narzisstischste Lehrperson zu behalten", überlegte Amy laut.

Die nächsten Stunden verbrachten sie mit Schach, Keksen, Ferien Geschichten und Erwartungen für das nächste Jahr. Bis der Hogwartsexpress bremste und bei der Station ins Stehen kam. In der Ferne der Nacht sah man das hell erleuchtete Schloss aufragen.
"Bereit für Jahr sieben?", fragte James als er nach Miras Hand griff.
"Oh, ja", meinte Mira entschlossen und kletterte hinter Amy in die Kutsche.

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Jap diesmal ein kürzeres Kapitel.
Ich hoffe es hat euch gefallen und ich werde versuchen wieder regelmässig ein neues Kapitel hochzuladen

Die Insassin von AskabanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt