Die Insassin von Askaban

#88*Mira Nummer 1 und Mira Nummer 2

Mira hustete stark und versuchte mit dem Handrücken ihr Haar aus dem Gesicht zu bekommen.
"Spektakulär! Mira Nummer eins", meinte James und hielt ihr die Hand zum Aufstehen hin. Mira ergriff sie eilig um im Kamin, in den sie so elegant gestützt war, Platz zu machen für die nächste Person.
Sie hustete noch einmal und versuchte ihre Hände an der Hose zu putzen, da leuchtete wieder ein grünes Feuer im Kamin auf und Amy trat hinaus.
"Hey, Mira alles klar?", fragte sie besorgt.
"Ja ja, ich bin nur über einen Holzscheiter gestolpert." Sie strich sich die Haare zurück. Die drei befanden sich in einem kleinen Hinterzimmer mit einem sehr altmodischen Schreibtisch und jede Menge Ordnern. Der Kamin flammte erneut grün auf und eine weitere Mira trat heraus.
"Was is denn da passiert?", fragte diese und deutete auf die verstreute Asche vor dem Kamin.
"Bin gestolpert", gab die andere Mira knapp von sich und räumte das angerichtete Chaos mit einem Schlenker ihres Zauberstab auf.

"Wollen wir gehen?", fragte James und deutete auf die Tür.
"Sind wir hier denn überhaupt richtig?", fragte Amy und musterte das kleine Büro.
"Finden wir es raus!", beschloss James und drückte die Klinke runter. Die Gruppe trat aus dem Raum heraus in ein kleines, typisches Pub. Die hand-voll Gäste schenkte den Jugendlichen kaum Aufmerksamkeit, dafür aber der Wirt.
"Könnt ihr nicht lesen? Da steht Privat?", herrschte er sie an und deutete auf das Schild an der Tür.
"Sorry Sir, es war nur der einzige Kamin der an das Flohnetzwerk angeschlossen war", versuchte James sie zu verteidigen.
"Oh, ihr sein Hexen?" Die Stimme des Wirtes war augenblicklich weicher und leiser geworden, "Es kommen nicht viel hier her in dieses Kaff. Was ist euer belangen?"
"Wir besuchen Familie... Muggels."
"Alle Vier?"
"Ja... das sind meine Schwestern und... meine Freundin", log James etwas zusammen während er auf die beiden Miras und Amy deutete. Amy zog amüsiert eine Augenbraue hoch.
Der Mann schien ihre Verwandtschaft (oder Beziehung) glücklicherweise nicht in Frage zu stellen, obwohl die einzige Ähnlichkeit die dunklen, unbändigen Haare waren und spätestens nach zehn Minuten mit Amy und James im gleichen Raum ihre "Beziehung" auch aufgeflogen wäre.

"Zwillinge, was?" Der Wirt nickte in ihre Richtung.
"Nein, Vielsafttrank!", antwortete Mira Nummer eins wahrheitsgemäss. Der Wirt lachte und hinterfragte es nicht weiter.
"Ich habe zwei Cousins die sind auch eineiige Zwillinge. Die behaupten bei solchen doofen Fragen auch immer einer sei ein Klon. Ihr scheint noch sehr jung. Wann habt ihr die Schule abgeschlossen... und wieso habt ihr einen Hauselfen dabei wenn ihr Muggels besucht?" Der Mann stellte weitere Fragen und eine der Miras biss sich nervös auf die Lippe, der Vielsafttrank hielt nur eine Stunde.
"Wir haben erst letztes Jahr Hogwarts abgeschlossen und glauben Sie mir, der Hauself muss mit. Ohne ihn wären die drei da vollkommen aufgeschmissen", fasste Amy sämtliche Antworten zusammen als eine Mira hinter ihrem Rücken, nur für Amy sichtbar, auf die Armbanduhr tippte, auf der der Timer weiter runter zählte. "Vielen Dank, dass wir Ihren Kamin benutzen durften, aber wir müssen jetzt echt los!" Amy tippte symbolisch auf ihr Armgelenk, wo die Armbanduhr wäre. Der Wirt nickte und versprach ihnen, dass sie jederzeit seinen Kamin benutzen dürfen, bevor er sie gehen liess.

Ein kühler Wind blies ihnen entgehen als die Gruppe vor die Tür traten.
"Okay, das Dorf habe ich mir irgendwie grösser vorgestellt", kam es von James.
"Wow sind lange Haare mühsam bei Wind!" Mira Nummer 2 versuchte ihre Haarpracht aus ihrem Blickfeld zu bekommen.
"Seid ihr bereit?", fragte die andere Mira und alle nickten schweren Herzes, "Man sieht sich in einer knappen Stunde. Und wenn etwas schiefläuft verschwindet, okay?"
Hände wurden ineinander verschränkt und die Gruppe teilte sich in der Hälfte. Ein letztes Mal wurde einander zugenickt und die Zeit gecheckt, dann waren alle vier mit einem lauten Knall von der Türschwelle verschwunden und tauchten nur Sekunden später in verschiedenen Winkel des Dorfes wieder auf.