Müde kaute Mira auf ihrem Toast herum. Ihr Tag-Nacht Rhythmus war durch zwei Monate düsteres Askaban komplett verkorkst. Amy nippte an ihrem Schwarz Tee und schlief mit offenen Augen weiter. Mira bewunderte sie manchmal für diese Gabe.
Ohne richtig da zu sein studierte sie den neuen Stundenplan, der Professor Longbottom gerade an die Letzten beim Frühstück verteilt hatte.
"Als erstes haben wir Zaubertränke, danach Verwandlung und dann Geschichte. Wir sollten uns beeilen um noch unsere Sachen zu packen."
Amy nickte leicht, weiterhin ins Leere starrend und Mira war sich fast sicher hören zu können, wie sich die Zahnräder in Amy Kopf quietschend anfingen zu bewegen um das gerade gehörte so zu verarbeiten, dass auch Amy es in diesen frühen Morgenstunden verstehen konnte.Sie hasteten nach dem Frühstück in den Gryffindorturm und kamen nur wenige Sekunden vor Stundenbeginn in den Kerker gerannt. Gerade als sie sich an einen Tisch gesetzt hatten, kam Slughorn herein geschlendert und begann ohne ein Wort zu verlieren die Aufgaben und Ziele der heutigen Stunde an die Tafel zu schreiben. Schon bald war der ganze Raum gefüllt mit blauen Dunst der aus den Kesseln stieg, nur ein Trank hatte eine grelle, grüne Färbung die langsam ins Gelbe ging. Langsam ging der Lehrer durch die Reihen und schaute seinen Schülern über die Schulter.
"Sehr schön Miss Addams, bei Ihnen sieht es auch nicht schlecht aus Miss Drakken aber ich glaube der könnte noch ein paar Billywig-Stacheln vertragen... und Sie sollten vielleicht mal ihre Krawatte richten."
Mira schaute an sich herunter. So einen Krawattenknoten sah man normalerweise nur bei Erstklässlern, die noch nicht recht wussten wie. Verlegen versuchte sie einen schönen Knoten zu binden. Professor Slughorn hatte sich währenddessen bereits umgedreht und beobachtete einen Trank der anfing Blasen zu spucken.
"Mr Weasley, Ihr Trank sollte nicht knall gelb sein und schwarze Blasen spucken. Wie viele Aalaugen haben Sie reingetan? Und Mr Pottter, Ihrer mag ja besser aussehen dennoch ist es nicht nett seinen Kameraden auszulachen!"
In diesem Moment platzte eine Blase und verzierte das weisse Hemd von James mit einem Tellergrossen, Teer-ähnlichen Flecken."Karma! Dagegen kann man nichts machen." Amys Laune verbesserte sich erheblich.
"Du bist nur neidisch, dass ich letztes Jahr eine bessere Note in Zaubertränke hatte als du", gab James zurück und lehnte sich mehr zu ihrem Tisch. Mira warf einen Blick zu Amy. Seine Worte stimmten, Amy war wirklich sehr sauer gewesen, dass er besser gewesen war als sie. Beide waren wohl sehr auf Konkurrenz aus.
"Lass mit dir helfen," meinte James und beugte sich etwas über den Tisch um an Miras Krawatte zu kommen.
"Oh... ähm danke," stammelte Mira während er ihre Krawatte ordentlich band.Spätestens in Geschichte war Amys Laune wieder an dem Punkt wie vor der Zaubertränke Stunde. Und die letzten Stunden bis zum Abendessen gingen nur langsam vorbei.
"Der erste Tag und ich mag jetzt schon nicht mehr!" Verzweifelt nahm Amy eine Gabel Erbsen.
Mira schwieg, für sie war alles besser als Askaban und ihre Gedanken kreisten immer noch um die Zaubertränke Stunde. Auch wenn er ihr nur die Krawatte gebunden hatte, so geisterte ihr die Erinnerung doch im Kopf umher. Wie geschickt seine Finger mit dem Stoff umgingen, wie nahe sie bei ihrem Hals waren... Mira legte das Besteck weg, sie musste auf andere Gedanken kommen und so suchte die Halle nach Tom Tom ab. Tom Tom war der Erstklässler, mittlerweile Zweitklässler, Junge aus Hufflepuff der Weihnachten ebenfalls in Hogwarts verbrachte. Und da er, wie er ihr erzählte auch über die Sommerferien da bleiben würde, hatte sie ihn gebeten auf Fortuna aufzupassen. Erst nach langer Suche entdeckte sie ihn, gut verborgen zwischen zwei Viertklässlern.
"Ich gehe kurz fragen wie es Fortuna so ging in den Ferien, ja?"
"Hmmpf" kam Amys Antwort während sie versuchte das Fleisch auf ihrem Teller mit der Gabel ein zweites Mal zu töten.
Tom Tom strahlte über das ganze Gesicht als er über seine Zeit mit Fortuna berichtete. Er wollte schon immer eine Katze, erzählte er.
Mira lächelte, so wie es sich anhörte hatte Fortuna wohl bessere Ferien als die Hälfte der Schüler in der Grossen Halle zusammen.Zurück in ihrem Zimmer versteckte Mira das Buch ihrer Mutter hinter den anderen Büchern im Bücherregal und packte dann den noch nicht ausgepackten Rest ihrer Habseligkeiten aus.
Sie freute sich darauf endlich wieder in einem weichen, warmen Bett zu schlafen und so viele Tage wie möglich im Sonnenlicht zu verbringen.
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Die Insassin von Askaban
FanfictionSeit ihrer Kindheit sitzt Mira Drakken in Askaban, aber jetzt endlich gibt es einen Lichtblick. Das Ministerium erlaubt es ihr nach Hogwarts zu gehen, obwohl sie bereits 15 ist. Endlich bekommt sie eine Chance auf ein neues Leben. So versucht Mira...