#69*Amy und Gewaltbereitschaft? Niemals!

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"Amy!" Mira rannte den Gang entlang.
"Da bist du ja, wir haben dich gestern Abend nicht mehr gefunden", rief Mira als sie vor ihrer besten Freundin stand und nach Luft rang.
"Du hast ihm doch nichts getan?!", fragte Lucy, die Mira gefolgt war.
"Nein, ich habe ihn gestern Abend nicht mehr gefunden", meinte Amy und warf einen Blick auf ihre Armbanduhr.
"Wir sollten uns besser mal auf den Weg machen, in drei Minuten fängt die Stunde an und Flitwick hasst es, wenn man zu spät kommt."
"Lenk nicht vom Thema ab. De tust ihm nicht weh, okay!", rief Lucy wütend und stemmte die Hände in die Hüfte.
"Sehe ich aus als würde ich jemandem mutwillig weh tun?", fragte Amy.
"Ja!", kam es von Lucy.
"Nein, so aussehen tust du nicht aber...", begann Mira.
"Ja, da hast du ein Punkt, Mira." Amy grinste verkniffen. "Gut, ich werde ihm nicht schaden, nicht physisch und jetzt los, ich hab keine Lust nachzusitzen."
"Halte dich dran! ich hab jetzt Kräuterkund, treffn wir uns nach Schulschluss? Ich will sichergehen da Amy ihm wirklich nichts tut?", fragte Lucy Mira, da Amy bereits die nächste Treppe hoch lief.
"Klar, bis dann", antwortete Mira, umarmte die Ravenclaw kurz und eilte dann Amy hinterher.


"Wenn du ihm nicht weh tun willst, warum hast du dann deinen Schläger mit?", fragte Mira, als die drei sich auf dem Weg in die Bibliothek befanden.
"Zur Einschüchterung", meinte Amy, als wäre es das normalste der Welt.
"Warum nimmst de nicht gleich nen Baseball Schläger", murmelte Lucy vor sich hin.
"Das ist eine gute Idee, so einen habe ich sogar in Hogwarts!", meinte Amy und drehte sich um, um zum Gemeinschaftsraum zurück zu gehen.
"Dein Anblick mit einem Quidditch Schläger ist gleich einschüchternd wie der mit einem Baseball Schläger", sagte Mira und packte Amy an der Schulter.

"Wieso tust de das überhaupt, theoretisch geht es dich ja nichts an und betreffen tut es dich ebenfalls nicht?", fragte Lucy, die die ganze Sache am liebsten vergessen würde und es mittlerweile bereute Amy davon erzählt zu haben.
"Weil ich Menschen hasse die betrügen!", meinte Amy knapp und umfasste den Schläger fester.
"Ist da mal was vorgefallen?", fragte Mira, die sich nicht erinnern konnte dass Amy mal was von einer Beziehung erwähnt hatte."
"Ja, mein Onkel war mit einer Frau verheiratet. Es gab öfters Gerüchte das sie ihn betrüge aber er hat es immer als Geschwafel abgetan und nichts davon geglaubt. Dann, als ich ca neun war, wurde seine Frau schwanger mit einem Mädchen."
"Das Kind war nicht von ihm?", fragte Mira wohlwissend. 
Amy seufzte. "Nein, aber wie gesagt er glaubte den Gerüchten nicht und als er das Mädchen dann zum ersten Mal im Arm hielt war er so glücklich und stolz endlich auch das Glück des Elternsein erleben zu können, nachdem einer seiner Bruder, mein Vater, bereits dreifacher Vater war. Nach ein paar Tagen wurde er dann doch misstrauisch und liess einen Vaterschaftstest machen. Es war nicht sein Kind und so hat er seine Frau verlassen."

Sie waren bei der Bibliothek angekommen, sie war nicht stark besucht aber es hatte doch eine kleine Audienz.
"Das ist hart", meinte Mira als sie sich umsahen.
"Hart? Die Geschichte geht noch weiter. Ich kann mich gut daran erinnern, ca einem Monat nach der Geburt bekam mein Vater einen Anruf mitten in der Nacht von der Polizei. Mein Onkel wurde ins Spital eingeliefert, Alkoholvergiftung, sie mussten ihm den Magen auspumpen. Jedenfalls wohnte er dann ein knappes Jahr bei uns. Mittlerweile ist er wieder stabil und hat sein Leben einigermassen im Griff und seit dem haben wir ein riesiges, verzaubertes Vorhängeschloss am Schrank mit den alkoholischen Getränken."
"Und was genau macht dein Onkel jetzt?", fragte Mira mitfühlend.
"Oh er... ich erzähle es dir gleich." Amy hatte den Ravenclaw entdeckt. Er sass nicht weit entfernt mit Freunden an einem Tisch. Ihre Augen verengten sich zu schlitzen. 
"BRUCE PARKER!" Amy schlug mit ihrem Schläger auf einen nahe stehenden Tisch. Vom Knall aufgeschreckt blickten alle zu den drei Mädchen.
"Während der Entstehung des menschlichen Fetus gibt es ein Zeit, in der man aus nichts weiterem besteht als aus einem Zellklumpen mit einem Ar... Anus", erklärte Amy laut, das jeder es mitbekam.
"Und du, mein Freund," Sie richtete den Schläger auf den Ravenclaw, "hast dich nie über diesen Status weiter entwickelt und wenn ich im restlichen halben Jahr das vor uns liegt einen Mucks von dir höre, ist die einzige Entscheidung die du noch fällst ob ich mir dich als Hexe vorknöpfen soll oder à la Muggel!" Sie legte sich den Schläger über die Schulter und drehte sich auf dem Absatz um.
"Also Mira, du wolltest wissen was mein Onkel jetzt tut?", fragte Amy, als sie selbstzufrieden aus der Bibliothek schlenderte.
"Ja?" Kam es unsicher von Mira, die noch nicht ganz begriffen hatte was gerade geschehen war.
"Er arbeitet für eine Organisation in Vietnam und sorgt sich um die Menschen, speziell die Kinder die an den Folgen von Agent Orange leiden", erzählte Amy fast schon zu fröhlich, während sie den Weg in die Grosse Halle fürs Nachtessen zurück legten.
"Danke Amy für... was auch imm'r das war", meinte Lucy.
"Ach, warte erstmal bis Peeves loslegt, ich habe mit ihm einen kleinen Deal."

Die Insassin von AskabanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt