#31*Reinblüter, Halbblüter, Muggelstämmig

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Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne verschwanden zwischen den Gipfel des verbotenen Waldes. Amy und Mira hatten es irgendwie geschafft, Lucy unauffällig an diesem Samstagabend durch den Gryffindor Gemeinschaftsraum und in Miras Zimmer zu schmuggeln für den Mädelsabend.

Amy lag auf dem Bett und las einen Horror-Roman, den sie im Bücherregal gefunden hat, die beiden anderen hatten es sich mit diversen Kissen auf dem Boden bequem gemacht.

"Wie kommen Leute auf die Idee ihr Kind Lenobia zu nennen?", fragte Lucy verwundert.
"Keine Ahnung, aber so lange es nur mein zweit Name ist geht es", seufzte Mira und kaute auf einer Bertie Botts Bohnen herum die nach Rührei schmeckte. Was sie eigentlich mochte aber eindeutig nicht in Bohnen Form.
"Aber Mira geht ja noch", sprach Lucy weiter und betrachtete dabei kritisch eine grüne Bohne bevor sie sich diese zögerlich in den Mund steckte.
"Nun, meine Mutter hat die Tradition ihrer Familie, den Blacks, weitergeführt und mich nach einem Stern benannt." Mira lachte als Lucy das Gesicht wegen der Süssigkeit verzog, "Mein Vater behauptete immer Mira sei eine Abkürzung von Miraja, aber auch offiziell heisse ich Mira." Sie fischte nach einer Bohne aus der Packung.
"Ekelhaft, wer kommt auf die Idee Broccoli als Geschmacksrichtung einzuführen... Waren die Black nich' so ne Reinblüterfanatik Familie?", fragte Lucy.
Mira spuckte ihre Bohne wieder aus, die einen starken sauren Geschmack hatte "Wer bestimmt diese Geschmacksrichtungen?", meinte sie doch Lucy blickte sie immer noch fragend an. Mira zögerte, sie mochte es nicht darüber zu sprechen. Sie war zu klein gewesen als ihre Eltern starben um deren genaue Meinungen zu solchen Themen kennen gelernt zu haben. Aber sie wusste gewisse Dinge sicher. "Doch, aber meine Mum war nicht so, und mein Dad schon gar nicht. Ich bin von beiden Seiten mit Todessern und Fanatikern verwandt aber Mum hatte ein paar Jahre nach meiner Geburt den Kontakt abgebrochen."
Lucy zog fragend die Augenbrauen hoch.
"Ich weiss nicht, ob ich meine Grosseltern jemals getroffen habe aber bei ihrer Erziehung war es üblich den Cruciatus-Fluch anzuwenden als Bestrafung. Da schienen sie auch keine Ausnahme für meine Mutter zu machen."
Lucy starrte sie entsetzt an. Es war ganz klar von ihrem Gesicht abzulesen, das sie so ein Gespräch nicht erwartet hatte.
"Deine Grosseltern warn Todesser?"
Mira kaute langsam auf einer Bohne rum die nach Apfel schmeckte, was sie spezieller als alle anderen Bohnen machte da es eine normale Geschmacksrichtung war.

"Die von meinem Vater ganz sicher, sie wurden getötet als er 15 war. Bei denen von meiner Mutter weiss ich es nicht genau. Aber sie teilten auf jeden Fall gewisse Ansichten. Was ist mit deinen Eltern? Sind die Muggel?" Mira versuchte das Thema von ihrer Familie abzulenken. Manchmal Fragte sie sich, ob ihre Eltern wirklich so gute Menschen waren, wie sie sie in Erinnerung hatte. Vielleicht hatte die Zeit ihre Erinnerungen verändert oder sie hat einfach diese Dinge nicht mitbekommen. Sie erinnerte sich, wie ihr Vater immer erzählt hatte wie sehr ihn seine Eltern geliebt haben. Hatte er sie jemals als schlecht oder auf der falschen Seite stehend angesehen weil sie Todesser waren? Manchmal hatte Mira grosse Angst, ihr Bild ihrer Eltern sei verfälscht. 

"Ist das Alge? Ich kann mich gerad' echt nich' entscheiden, ob es gut oder schlecht schmeckt", teilte Lucy den Geschmack der neusten Bohne mit. Sie schien nichts von Miras kurzzeitig Identitätskrise mitzubekommen. "Meine Mum is ne Squip, mein Dad nen Muggel, mein Stiefvater auch. Meine Grosseltern hatten ne riesige Freude als ich meinen Brief bekam."
"Wer kommt auf die Idee eine Bohne mit der Geschmacksrichtung Kreide zu machen?", murmelte Mira und rümpfte die Nase, sie hinterfragte gar nicht erst woher sie den Geschmack von Kreide kannte. "Ich sollte aufhören die Weissen zu essen", meinte sie noch. Dann war es einen Moment ruhig, nur das Rascheln wenn Amy eine Seite umblätterte war zu hören. Mira merkte wie Lucy über ihr Gespräch in den letzten fünf Minuten nachdachte und versuchte eilig wieder Redestoff zu finden. "Okay... und von wo stammst du, ich meine wegen deinem Akzent?", fragte sie schliesslich und wühlte kritisch durch die Bohnen.
"Wales, geboren und aufgewachsen. Sehr weit im Westen. Wir wohn'n auch immer noch da, nur Dad ist weggezog'n." Sie drehte sich zum Bett um, "Was ist mit dir, Addams, wie sieht deine Familie aus? Hast du ne kleine Schwester namens Wednesday und wohnst mit ner abgetrennten Hand zusammen?"

Amy schaute das erste Mal seit einer Stunde von ihrem Buch auf.
"Wie originell", säuselte sie. Den Witz schien sie schon genug oft gehört zu haben. "Wollt ihr die ganze Familiengeschichte hören? Meine Mutter ist ein Muggel aber ihr Bruder ist ein Zauberer und ging nach Hogwarts. Durch ihn hat sie dann Dad kennengelernt, er war der beste Freund von meinem Onkel damals in Hogwarts. Ich habe eine grosse Familie, viel sind Hexen oder Zauberer aber nicht alle.
Ich habe zwei kleine Brüder, Zwillinge, zweieiig, sie werden dieses Jahr 11... bin gespannt ob ich sie nächstes Schuljahr hier sehen werde. Ich habe von beiden Seiten meiner Familie Wurzeln irgendwo in Latein Amerika. So viel dazu." Sie klappte das Buch endgültig zu.
Einen Moment lang sprachen sie noch über Onkel, Tanten, Cousin und Cousinen bevor Lucy ein neues Thema anschnitt, das ihr wohl schon länger unter den Nägeln brannte.
"Okay, Mira, du musst nicht darüber sprechen wenn du nicht willst aber wie bist du überhaupt in Askaban gelandet?", fragte sie und auch Amy schaute interessiert zu.
Mira zögerte etwas aber sie vertraute den beiden genug für die einfachste Fassung.
"Nun ja das war so, meine M... hat es gerade geklopft?" Irritiert schaute sie zur Tür.
"Glaube schon aber nicht da." Amy rollte sich vom Bett und öffnete das Fenster. Sie hatte recht, James Potter schwebte auf seinem Besen herein. "Eine Möglichkeit die Treppe zu umgehen", Meinte er auf die fragenden Blicke.

"Potter nur weil du dich wie eine Zicke benimmst bist du noch lange nicht auf einen Mädelsabend eingeladen!", entgegnete Amy.
Er warf ihr einen bösen Blick zu und wendete sich wieder den anderen beiden zu.
"Ich hab gesehen das Marten hier ist und wollte wissen wieso, ausserdem wollte ich fragen ob ich dein Buch von Pflege Magischer Geschöpfe ausleihen kann. Meins hab ich benutzt um das Tischbein von meinem Schreibtisch zuhause zu stabilisieren und hab es dann vergessen." Er lächelte sie an und Miras Herz setzte einen Schlag aus. Er schien genau so acht auf sein Pflege magischer Geschöpfe Buch zu geben, wie Mira.
"Du hast gesehen wie sie mich hier rein schmuggelten?", fragte Lucy halb verwundert halb entsetzt. Was wohl die Strafe war dafür?
"Öhm... naja so in der Art." Er machte eine verdächtig lange Pause.
"Das Buch ist auf dem Schrank", erklärte Mira.
"Was hat es auf dem Schrank zu suchen?", fragte er.
"Was hat es unter einem Tischbein zu suchen?", antwortete Amy bissig.
James wirbelte herum und schaute Amy nur genervt an dann holte er mit Hilfe seines Besens das Buch.
"Man sieht sich am Montag." Er grinste nochmal und verschwand dann durchs Fenster.

"Er ist schon irgendwie süss", stellte Lucy fest und grinste Mira mit hochgezogenen Augenbrauen an. Mira hatte Lucy von ihren Gefühlen erzählt, Amy hat sie nichts gesagt aus Angst ein Buch oder Schlimmeres, vermutlich Schlimmeres, an den Kopf zu kriegen.
"Was hast d' eigentlich gegen ihn?", fragte die Ravenclaw als Amy ihre vorige Feststellung mit einem Würgen kommentierte.
"Du meinst abgesehen von den Tatsachen das er kindisch ist und keine Ahnung von Grenzen hat? In der ersten oder zweiten Klasse hat er mit Absicht einen Trank über mich gekippt. Meine Haut war einen ganzen Monat blau und um es aus meinen Haaren zu bekommen brauchte ich einen ganzen Tag plus eine Gartenschere. Ausserdem hat er mich in der vierten beim Spiel gegen Slytherin fast vom Besen gehauen weil er so Rücksichtslos den Schnatz verfolgte."
Lucy kicherte und klopfte auf ein Kissen neben sich auf dem Amy sich darauf hin nieder liess. Immer noch leicht aufgebracht.
"Okay du hast allen Grund ihn zu hassen. Mira du wolltest uns von der Askaban Geschichte erzählen.

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Okay das war wieder ein längeres Kapitel. Wie fandet ihr es?

Die Insassin von AskabanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt