#75*Beziehungen vs. Katzen

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"Ich habe die Marshmallows!" Amy riss die Tür auf und wedelte fröhlich mit dem Essen in der Luft rum.
"Hast de die aus dem Gemeinschaftsraum?", fragte Lucy kritisch, als die Gryffindor sich auf einen der improvisierten Stühle setzte.
"Es hat niemand etwas gesagt als ich sie mitnahm. Übrigens, wieso sitzen wir in einer Putzkammer auf umgedrehten Eimern und rösten Marshmallow über einer Kerze?", wollte Amy wissen und deutete auf die Kerze auf dem Kessel in der Mitte.
"Weil wir den Trank zum Zerstören der Seiten ausprobieren müssen und Madame Pince würde uns umbringen wenn wir es in der Bibliothek machen. Wegen Lucy können wir auch nicht in den Gemeinschaftsraum und die Grosse Halle wäre es vor allem jetzt zur Abendbrot Zeit mehr als unangebracht. Ausserdem kommen wir nicht in den Raum der Wünsche, wieso auch immer, und da Valentinstag ist, werden die wenigsten in eine Abstellkammer schauen aus Angst da etwas anderes vorzufinden als Besen und Kessel", beantwortete Mira die Frage ausreichend und steckte sich ein rohes Marshmallow in den Mund.

"Ach ja, Valentinstag. All the single ladies was", grinste Amy.
"Ich hab heut ne anonyme Rose bekommen. Unterschrieb'n mit A auf nem Kärtchen in den Gryffindor Farben", meinte Lucy und zog einen Schmollmund.
"Also von mir ist die Rose nicht", warf Amy schnell ein.
"Ach wirklich nicht? Dann is meine erste Vermutung falsch", antwortete Lucy gespielt enttäuscht und schniefte theatralisch.
"So? Du bist also auf der Suche nach einer neuen Beziehung?", fragte Mira nach. Der Duft von gerösteten Marshmallow erfüllte die Luft.
"Keine Ahnung, momentan hab ich die Nase voll von Dramen." Die Ravenclaw blies ihr Marshmallow aus, das Feuer gefangen hatte, "Männer mach'n nur Probleme!" Setzte sie überaus theatralisch fort und wedelte mit ihrem immer noch glühenden Marshmallow in der Luft rum, "Sie sin alle samt triebgesteuerte Idioten. Ohne bin ich besser dran. Ich hab de Nase voll, ich hol mir nen paar Katzen. Die brechen dir wenigst'ns nicht das Herz!", schloss sie in einem übertrieb herzzerreissenden Ton ab. Amy und Mira könnten sich vor Lachen kaum noch auf den Kesseln halten.

"Wer braucht Männer? Ich hole Fortuna 20 Freunde!", stieg Mira prustend mit ein.
"Mit 20 Katzen wirst du ihnen kaum gerecht", warf Amy wieder ernster ein.
"Oh, das ich ihnen nicht gerecht werde macht dir Sorge, aber das ich alleine und unverheiratet Ende macht dir nichts aus?!"
"Wenn dein grösste Sorge im Leben ist unverheiratet zu enden, dann müssen wir mal ein ernstes Gespräch führen", erwiderte Amy nur.
"Ich denk es is nicht schön allein und ohne Partner da zustehen", mischte sich Lucy wieder ein.
"Schon, aber nur weil du unverheiratet bist und keinen Partner hast, heisst das nicht, dass du alleine bist. Ich habe eine Grosstante, die war fast ihr ganzes Leben single und lebt seit einer Ewigkeit glücklich mit ihrer besten Freundin zus...oh!"
"Du merkst es selbst, ne?", fragte Lucy und fischte ein neues Marshmallow aus der Verpackung, "Mira alles okay?"
"Ja, ja!", meinte Mira rasch und riss ihren Blick von den Flackernden Schatten an der Wand los.

"Und? Hat der Trank funktioniert?", versuchte Amy das Thema zu wechseln.
"Ja, hat in wenig'n Sekunden die gesamte Seite verätzt", bestätigte ihr Lucy.
"Macht James jetzt immer noch mit?", fragte Amy seufzend weiter da sie damit wieder auf das ursprüngliche Team zurück kam.
"James und ich haben beschlossen auch wenn wir eine Beziehungspause einlegen immer noch Freunde zu bleiben", meinte Mira und rümpfte die Nase bei der Erinnerung an den Streit der sich über die letzten Tage ihrer Beziehung erstreckte.
"Toll, das ist... wie lautet der Spruch nochmals? Der Hund ist Tod aber wir behalten ihn... oder so", kam Amy mit ihrer typischen mitfühlenden Art.
"Is da der Beziehungspartner der tote Hund oder die Beziehung?", fragte Lucy nach.
"Wieso sollte der Beziehungspartner der tote Hund sein?", erwiderte Amy verwirrt.
"Wäre auch ne mögliche Interpretation... Mira?"
"Alles klar Mira?", wollte jetzt auch Amy wissen.
"Ich...ich habe einfach Angst alleine zu enden, nie wieder jemand zu haben", meinte Mira leise.
"Ach komm schon, James war ein einziger Fisch im Teich. Ausserdem ist James ein Idiot. Auch wenn man ihm lassen muss, dass er sich sehr erwachsen verhalten hat beim Streit!", versuchte es Amy und erntete eine bösen Blick von der Ravenclaw.
"Mit meiner Vergangenheit, mit den Morden. Ich hatte schon Probleme Freunde zu finde. Ausserdem ihr wisst wie schüchtern ich bin." Mira sah traurig in die Runde.
"Ooh! Du gehst zu hart mit dir ins Gericht!" Lucy schloss ihre Freundin in die Arme und drückte sie an sich.

"Ich glaube ja eher das Gericht geht zu hart mit ihr ins Gericht", witzelte die andere Gryffindor.
"Amanda Penelope Addams!", zischte Lucy wütend.
"Es ist Persephone. Penelope war eine andere Person der griechischen Mythologie", korrigierte Amy sie.
"Amanda, is mir scheiss egal, Addams!", wieder holte Lucy noch wütender.
"Ich will jetzt nicht darüber reden. Reden wir bitte über irgend etwas anderes als Beziehungen, Zukunft oder so." Mira befreite sich aus Lucys Umarmung.
"Quidditch?", schlug Amy das erste vor was ihr in den Sinn kam.
"Ich hab nen äussert interessanten Roman gelesen. Der wurd vor 60 Jahren geschrieb'n und handelt in der Zukunft. Es is fast schon unheimlich wie akkurat und Präsent der Inhalt in dies'n Tagen is.", meinte Lucy und warf Amy für Ihren Vorschlag einen bösen Blick zu.

Die Insassin von AskabanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt