#47*Wie ein Mädchen

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"Und, wie waren deine Ferien?" Mira zuckte erschrocken zusammen als sich James neben sie setzte und die Frage stellte.
"Die Besten der letzten zehn Jahre. Ich hatte ein warmes Bett, gutes Essen und konnte vor dem Kamin rumsitzen und niemand hat versucht mich umzubringen und diesen Tuker Crug oder wie der Typ auch immer hiess, der eine Zeit lang hier rum strich, habe ich auch seit einer Weile nicht mehr gesehen."
"Teuker Croock, und obwohl du ihn nicht gesehen hast war er da, bis vor ca. zwei Monaten, seitdem habe ich ihn nicht mehr auf der Karte gesehen." Er legte sein Bücher auf das Pult.
"Karte?", fragte Mira verwirrt.
"Weiss du, irgendwann wirst du auf diese Zeit zurück blicken und es lächerlich finden, dass diese Weihnachten die Besten waren seit Askaban." Er wechselte schnell das Thema und lächelte Mira dabei an, hoffend, dass sie das Thema fallen lässt. Dabei musterte er ihr Gesicht aufmerksam, bevor er eine Hand nach einer ihrer Locken ausstreckte. In Miras Bauch begann es zu kribbeln und ihre Wangen wurden ganz warm.
"Man ich hasse Zauberkunst", murmelte Amy und knallte ihre Bücher auf den Tisch, bevor sie sich auf Miras andere Seite auf die Bank fallen liess und bewirkte, dass James und Mira auseinander zuckten.
"Amy!", zischte Lucy von der Reihe hinten dran wütend nach vorne. Mira hatte sie gar nicht bemerkt. Ob sie sie beobachtet hatte?
"Was ist?", fragte Amy, die ihrer Umgebung zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt hatte. James lachte leise auf, sah kurz zu Lucy und liess dann Miras Strähne los.
"Was ist!", fragte Amy die Ravenclaw erneut, ohne war zu nehmen, was neben ihr passierte.
"Ach vergiss es", winkte die Blondine ab und Amy warf Mira einem fragenden Blick zu, bevor sie sich verwirrt nach vorne drehte.
Der Rest des Unterrichts warf Amy immer wieder verwirrte Blicke nach hinten und Mira heimliche auf die Seite.

"Du benimmst dich wie ein Mädchen", meinte Amy nach der Stunde, als ihre Freundinnen die Situation am Anfang vom Zauberkünste erklärten.
"Oh Verzeihung, was gäbe es denn für Alternativen wie ich mich benehmen könnte, wenn nicht wie ein Mädchen." Fragte Mira leicht eingeschnappt. "Soll ich mich benehmen wie ein Demiguise und einfach unsichtbar werden?"
"Sie hat das Recht sich so zu benehmen", kam es von Lucy, die in diesem Thema (und auch in den meisten anderen) hinter Mira stand.
"Warst du schon mal verliebt oder besser gesagt, kannst du dich überhaupt verlieben?", setzte Lucy nach und erntete einen feindseligen Blick.
"Ja, ich war schon ein, zweimal in eine Person verliebt, aber das ist noch lange kein Grund sich komisch zu benehmen!" Verteidigte sich die Gryffindor und Lucy rollte ungläubig mit den Augen.
"Bis bald, Mira, und die Dame mit dem Herz aus Eis." Die Ravenclaw nahm eine Abzweigung um in Verwandlung zu kommen, während die beiden Gryffindor weiter geradeaus gingen um runter zu Hagrids Hütte zu kommen.
"Was findest du eigentlich an ihm?", fragte Amy als sie aus dem Schloss traten und kalte Luft sie umfing.
"Er ist nett, war immer freundlich zu mir, er ist einer der einzigen Personen, die mich am Anfang nicht verurteilt haben. Außerdem hat er Humor und ein umwerfendes Lächeln."
"Okay also 1. Du brauchst dringend eine Brille, wenn du sein Grinsen umwerfend findest. Und 2. Was ist mit Lucy und mir, verurteilen wir dich etwa? Und 3. Gut ich gebe zu, er kann schon witzig sein, wenn er nicht gerade eine seiner kindischen Aktionen abzieht." Amy stellte ihre Tasche ins Gras.
"Ich sagte einer der einzigen", antwortete Mira, langsam ging ihr ihre Freundin auf die Nerven.
Sie waren die letzten, die zu der Klasse stiessen und Mira musste sich nicht weiter mit Amys Meinung herumschlagen, als Hagrid den Unterricht begann.

"Okay einen Teil von euch darf die Tierchen füttern und die Anderen lesen solang im Buch auf Seite 153 und versuchen herauszufinden welchen Lebensraum sie bevorzugen." Hagrid pickte vier bis fünf Schüler aus seiner Klasse und drückte jedem einen Eimer in die Hand, der gefühlt war mit etwas das aussah wie lilafarbene Algen.
"Was für eine Ehre, ich darf die Tierchen füttern", murmelte Amy zähneknirschend mit einem Eimer in der Hand.
"Ich verstehe nicht wieso sie Tiere nicht mag", meinte James und rutschte mit dem offenen Buch auf den Beinen näher zu Mira.
"Ich glaube sie mag Tiere schon, aber halt eher kleine, mit Fell, gut erzogen, kleine Hunde oder Katzen oder Eulen oder was weiss ich, Mäuse, Hamster... Ich glaube ihre Familie hat einen Hund", zählte Mira sinnlos auf. Sie wusste selbst nicht was sie sagte. Dann fing sie an sich brennend für eine Laufmasche in ihrem Strumpf zu interessieren. Sie versuchte sie mit einem Zauber zu flicken, während sie gleichzeitig versuchte zu ignorieren, dass sie so nah sassen, dass sich ihre Knie sich fast berührten.
"Ach wirklich?" James sah zu Amy rüber, die einzeln die Algen verfütterte. Fang bahnte sich ein Weg zwischen den Schülern und schaute hoffnungsvoll nach herunter fallendem Futter. Er näherte sich von hinten Amy und stupste mit seiner Nase an ihr Bein.
Erschrocken über die nasse Hundenase stiess die Gryffindor einen untypischen, spitzen Schrei aus und wischte sich über das Bein.
"Amy? Du hast ja geschrien...fast schon wie ein Mädchen!", durchbrach Fred die aufgekommene Stille und seine Mundwinkel zuckten als er versuchte ein Lachen zu verkneifen. Amy nahm den Hund den heruntergefallenen Eimer weg, bevor dieser überhaupt an die Algen kam. Dabei sah sie aus, als bräuchte sie alle  Selbstkontrolle um, dem mittlerweile grinsende, Fred den Eimer nicht über den Kopf zu ziehen.
"Das ist misogynistisch von dir, Frauen zu sagen wie sie sich verhalten sollen um als Frauen angesehen zu werden", meinte sie nur schnippisch und strich sich ihr Haar hinter die Ohren.
Fred wechselte nur einen Blick mit James, der sich wieder daran machte seine und Miras Notizen zu vergleichen.

Die Insassin von AskabanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt