Die Anwesenheit eines Dementors in der Nähe ihrer Zelle weckte Mira am nächsten Morgen.
Das es Tag war, machte in Askaban kaum einen Unterschied. Das Zaubergefängnis blieb egal zu welcher Tageszeit oder Jahreszeit ein düsterer und kalter Ort. In all ihren Jahren hatte Mira nur einmal erlebt, dass Sonnenstrahlen bis in die Tiefe von Askaban drangen.Müde schlug Mira die Decke zurück, rollte sich von der Matratze und stand auf. Kurz suchte sie ihren Stein, den sie immer benutzte um jeden Tag eine weitere Kerbe in die Wand zu ritzen.
Die kratzenden Geräusche hallten fast unheimlich in der Zelle wieder. Als sie mit der heutigen Kerbe zufrieden war, liess sie sich wieder auf die Matratze plumpsen und wickelte die Decke um sich. So wartete sie auf das, aus dem nichts auftauchende, Essenstablet.
Gedanken verloren starrte Mira ins Leere. Sie hing ihren Tagträumen nach, bis endlich das Essen erschien.
Die Pampe darauf war Porridge, der unglaublicher weise besser schmeckte, als er aussah. Was auf der andere Seite nicht schwer war, denn es sah aus als sei es aus Pappmaché.
Mira strich sich ihr wildes, schwarzes Haar zurück und nahm den Löffel zur Hand.Gierig löffelte sie das Essen runter. Am Morgen war sie immer sehr hungrig und wenn es Porridge gab, war der meistens warm.
Als sie die Schüssel wieder senkte bemerkte sie verärgert ein weiteres Loch in ihrer, sowieso schon nicht mehr im besten Zustand bestehende, schwarzen Häftlingshose. Bald musste sie wieder eine Neue anfordern.
Gerade als sie das Geschirr bei Seite schob um Sam in der Nachbarszelle guten Morgen zu sagen, bemerkte sie etwas eigenartiges, das unter ihrem Teller verborgen war.Sam oder besser gesagt Samuel McTavish war der Insasse der Zelle 133. Mira hatte ihn noch nie gesehen, aber sie sprachen täglich miteinander. Er sagte ihr, es helfe ihm bei Verstand zu bleiben. Mira hatte ihn nie nach seinem Alter gefragt, von seiner Stimme her, vermutete Mira, war er vermutlich zwischen 50 oder 60. Er erzählte ihr oft von seinem Leben. Über Hogwarts und was er da gelernt hatte, über das Ministerium und die Schlacht von Hogwarts. Er selbst hatte als ein verzweifelter Werwolf auf der Seite von Voldemort gekämpft. Durch dies bekam er auch eine Zelle in Askaban.
Gelegentlich erklärte er Mira Zaubersprüche, Zaubertränke und deren Wirkung. Hogwarts war für Mira ein ferner Traum.
Überrascht zog die 15 jährige in Zelle 134 einen Brief unter dem Teller hervor. In sorgfältiger Schrift stand auf dem schweren Umschlag:
Ms. Mira Lenobia Drakken
Zelle 134
Askaban
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Die Insassin von Askaban
FanfictionSeit ihrer Kindheit sitzt Mira Drakken in Askaban, aber jetzt endlich gibt es einen Lichtblick. Das Ministerium erlaubt es ihr nach Hogwarts zu gehen, obwohl sie bereits 15 ist. Endlich bekommt sie eine Chance auf ein neues Leben. So versucht Mira...