"Oh Mann! Am Wochenend soll's wieder minus Grade werd'n." Naserümpfend blätterte Lucy den Wetterbericht um.
"Es ist Mai! Denkt ihr es schneit nochmals?", fragte James in die Runde. Die fünf sassen beim Frühstück in der Grossen Halle. Lucy hatte sich irgendwann zu ihnen an den Gryffindor Tisch gesetzt und blätterte den Tagespropheten durch. Hin und wieder teilte sie ihnen mit, was gerade Schlagzeile machte.
"Ich glaub nicht, jedoch sin die Eisheiligen erst Mitte Mai vorbei."
"Die Eisheiligen? Ist das etwas aus Wales?"
"Etwas katholisches glaube ich." Sie faltete die Zeitung zusammen.
"Wir sind aber in Schottland, nicht Irland. Wir haben die Anglikanische Kirche." James nahm ihr die Zeitung ab und überflog die Titelseite.
"Ja, dank Henry dem 8", beteiligte sich Amy am Gespräch. "Er wollte sich von Catharine von Aragon scheiden lassen aber der Papst wollte die Ehe nicht annullieren. Also gründete Henry eine neue Kirche mit ihm als Oberhaupt und liess sich scheiden um Anne Boleyn zu heiraten. Ein paar Jahre später liess er sie köpfen und heiratete Jane Seymour. Die starb aber im Wochenbett und er heiratete Anna von Kleve. Liess sich dann von ihr wieder scheiden und heiratete Catherine Howard. Wurde wieder geköpft und dann kam Catherine Parr. Henry starb dann bevor er sie auch köpfen oder sich scheiden lassen konnte." Amy musste erst mal tief einatmen als sie fertig war. Die Anderen starrten sie überrascht an.
"Was... wie... wieso?", brachte James schliesslich heraus.
"Meine Mutter hatte als Nebenstudium Geschichte studiert, spezialisiert auf die Tudor. Das waren so zusagen unsere Gutenachtgeschichten."
"Mit dein'r Familie stimmt doch wa nicht!", murmelte Lucy.
"Ja, ich gebe zu meine Familie kann etwas gewöhnungsbedürftig sein."
"Gewöhnungsbedürftig? Verglichen mit euch ist die Addams Family aus dem Fernseher ein Massstab für normal!", spottete Fred über Amys Eingeständnis.
"Wenn jemals jemand aus dem Freundeskreis ermordet wird, wirst du als erstes verdächtig. Egal ob jemand noch am Tatort steht mit einem riesigen Messer. Du wärst trotzdem noch das Hauptsubjekt", meinte James bevor Amy ihm die Zeitung wegschnappte und ihn damit schlug.
"Solange man mir nichts nachweisen kann. Und das wird man nicht können, glaube mir." Sie zwinkerte ihm zu.
"Vergiss den Hells Angel, die heiratet einen Serienmörder!", murmelte Mira zu James.
"Vergiss das Heiraten, sie wird selbst zu einem!", murmelte James zurück, während Amy weiter sprach. "Und ihr zwei, Jungs, solltet euch nicht so weit aus dem Fenster lehnen was Familien Seltsamkeiten betrifft. Ihr seid beide nach toten Personen benannt und bei dir auch deine Geschwister, "wütete sie."Also erstens mal!", fing James mit seiner Verteidigung an, "Lily wurde mit Zweitnamen nach einer lebenden Person benannt, also... Und zweitens, ich bin sehr zufrieden mit meinem... meinen Namen. Sie sind auf alle Fälle besser als die von Albus. Ich begreife immer noch nicht wie meine Mutter zu Albus Severus zustimmen konnte." Er schüttelte den Kopf.
"Es sind wirklich komische Namen", stimmte Amy nachdenken zu.
"Komische Namen findet man überall Amanda Persephone", grinste Mira ihre Freundin an.
"Ja, da hast du wohl recht Mira Lenobia", antwortete Amy und streckte ihr die Zunge raus.
"Kommt Leute, lasst uns aufbrechen oder wir kommen zu spät zum Unterricht. Und ausgerechnet jetzt können wir keinen Ärger gebrauchen", meinte Fred und die anderen nickten zustimmend."Alohomora!" Amy tippte das Schloss der Tür an.
"Ernsthaft? Flitwick is nen genialen Zauberer. Da muss schon mehr komm'n als Alohomora um die Tür zu öffn'n", murrte Lucy noch im Moment als es klickte und die Tür zu Flitwicks Büro aufschwang.
"Wie war das?", fragte Amy amüsiert und richtete sich wieder auf.
"Rein da, es kommt gleich jemand hier entlang!", zischte James und warf nochmals einen Blick auf das Pergament in seiner Hand. Die kleine Gruppe huschte in das Büro schlossen die Tür hinter sich.
"Da ist der Kamin! Gut, hier Fred, die Karte des Rumtreibens." James händigte seinem Cousin das Stück Pergament aus, "Bereit? Habt ihr die Tränke? Dumpel ist auch hier? Sehr gut. Zauberstäbe? Jeder kennt den Plan? Also dann..." Nervös trat er von einem Fuss auf den anderen. "Mira? Willst du den Zauber jetzt schon auflösen oder erst wenn wir da sind?"
Mira sah auf ihre Hände und dann zu den anderen. Sie atmete noch einmal tief durch, dann hob sie ihre Zauberstabspitze an die Schläfe.
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Die Insassin von Askaban
FanfictionSeit ihrer Kindheit sitzt Mira Drakken in Askaban, aber jetzt endlich gibt es einen Lichtblick. Das Ministerium erlaubt es ihr nach Hogwarts zu gehen, obwohl sie bereits 15 ist. Endlich bekommt sie eine Chance auf ein neues Leben. So versucht Mira...