#58*Aus einer Mücke einen Elefanten machen

554 54 2
                                    

"Mira Drakken ist im Raum drei, Fred Weasley in Nummer neun, James Potter befindet sich im Raum fünf. Für die Letzte, Amanda Addams, hatten wir keinen Verhörraum mehr, daher haben wir sie in den für die Muggel gesteckt", zählte die Frau auf und die Auroren nickten.
"Irgendwas zu beachten?", fragte einer der Angestellten und die Frau sah auf ihrem Klemmbrett nach.
"Mira Drakken ist eine, vorübergehend entlassene, Insassin in Askaban. Sie wird als eher ruhig und zurückhaltend beschrieben, dennoch würde ich aufpassen, wenn man ihrer Akte glauben darf."
"Gut, die übernehme ich! Ich hatte schon früher mit Leuten aus Askaban zu tun", meldete sich eine Frau und die anderen nickten zustimmend.
"Fred Weasley, aus der berühmten Weasley Familie. Sein Vater ist George Wealsey, der Besitzer von diesem Scherzartikel Laden. Er sollte keine ernste Gefahr darstellen. Bei Amanda Addams sieht anders aus. Anscheinend hat sie einen Hang zu Gewalt und würde vermutlich auch ein Ministeriumsangestellten angreifen wenn sie es für richtig hält."
"Das ist ein 16 Jähriges Mädchen, wie gefährlich kann sie schon sein", murmelte einer der Männer.
"In der Schlacht von Hogwarts haben auch ein paar mitgekämpft die kaum älter waren und kamen gegen Todesser an", meldete sich der Leiter der Aurorenzentrale, der gerade eintrat. "Wurden George und Angelina und die Eltern von Ms Addams bereits informiert?"
Die Frau sah durch ihre Unterlagen und nickte dann.
"Vor zehn Minuten wurden die Eulen los geschickt."
"Gut, dann würde ich gerne mit meinem Sohn reden, Nummer fünf, ja? Bitte denkt daran, es sind Kinder. Ich kenne meinen Sohn und Fred, sie haben nichts böses geplant. Vermutlich wollten sie Mira nur Hogsmeade zeigen."
Mit diesen Worten ging er los um sich der Sache anzunehmen.


"Alles klar bei dir, James?", fragte Harry und setzte sich zu seinem Ältesten.
"Wieso sind wir hier?", fragte James locker und lehnte sich im Stuhl zurück.
"Weil Mira Drakken das Schlossgelände nicht verlassen darf und trotzdem in Hogsmeade war. Ich vermute schwer, sie ist nicht einfach so vom Schlossgelände spaziert... War es der Gang hinter der Statue der buckeligen Hexe?"
James verschränkte murrend die Arme.
"Was ist das auf deinem Hemd?", stellte sein Vater eine andere Frage.
"Kaffee, Tee und Verachtung", meinte James und Harry säuberte es seufzend mit einem Schwung seines Zauberstabs.
"War es das erste Mal?", wollte Harry wissen, doch James sah ihn nur stur an, ohne etwas zu sagen.
Der Auror rieb sich über sein Gesicht. Er kannte den Dickkopf seines Sohnes nur zu gut.
"Okay, hör zu James; wir wissen nicht ob das Mädchen die Morde begangen hat und sie streitet es weder ab, noch gibt sie es zu. Ausserdem hat noch ein hochrangiger Mitarbeiter seine Finger im Spiel, was mir gar nicht gefällt. Nach eurem Abschluss wird weiter entschieden ob sie in die Gesellschaft integriert wird oder zurück nach Askaban kommt und bis dahin kann weder ich noch du etwas machen. Aber sie nach Hogsmeade zu schmuggeln, trägt sicherlich nicht positiv dazu bei."
"Mira ist keine Person die einfach so jemand oder in diesem Fall mehrere Leute umbringt!", rief James heiser und sah in die grünen Augen seines Vaters.
"Ich weiss es nicht", erwiderte dieser Schulterzuckend, "Sie könnte wie Sirius sein, unschuldig und mit dem Unglück einer fanatischen Familie, oder wie Pettigrew, die besten Freunde verraten für Macht oder Schutz und sich selbst als Opfer darstellen."
"Ich wurde nach einem Mann benannt, der zwölf Jahre für ein Verbrechen in Askaban sass, das er nicht begangen hat", gab James wütend zurück.
Sein Vater seufzte wieder. "Es gibt Dinge die liegen ausserhalb meiner Kontrolle. Es ist egal ob ich glaube, dass sie die Morde begangen hat oder nicht. Ich bin nicht das Gesetzt und ihre Unschuld kann nicht bewiesen werden."


"Fred Weasley? Der Sohn von George und Angelina Weasley?", fragte der Mann mit einem schottischen Akzent.
"Nein, Fred Weasley von Molly und Arthur, der in der Schlacht von Hogwarts starb", meinte Fred kalt und sah den Typen abschätzend an.
"Du weisst weshalb du hier bist?", fragte der Mann unbeirrt weiter.
"Ja, weil ich einem Mädchen, das ich seit eineinhalb Jahren kenne und die bald offiziell mit meinem besten Freund und Cousin zusammen ist, geholfen habe nach Hogsmeade zu kommen, wo sie aber nicht hindurfte da sie Leute umgebracht haben soll und deshalb ihr halbes Leben in Askaban festsass", ratterte Fred monoton hinunter und sah den Mann gelangweilt an. "Habe ich da was falsch?"
Nicht wissend was er dazu noch sagen sollte sah ihn der Mann einen Moment lange an, dann meinte er: "Ist dir bewusst in was für Schwierigkeiten du steckst?"
Fred lachte auf. "Im Vergleich zu den Schwierigkeiten, die ich manchmal in Hogwarts bekomme ist das hier Stubenarrest. Ich habe von Mcgonagall berechtigterweise mehr Angst als vor Ihnen." Er lächelte den Typen an.
Dieser war gross und bullig, mit einem kurzen Haarschnitt und vielen Muskeln und Fred war sich ziemlich sicher, dass er eine Einschüchterungstaktik versuchte.
"Weiss du warum du so herumplapperst?", startete der Typ einen neuen Versuch.
"Weil ich ein fröhlicher Mensch bin der gerne redet?"
"Ein Wort: Veritaserum! Du weisst was das ist, oder?" Jetzt war es der Mann der grinste, was aber gleich wieder erstarb als Fred es erwiderte. "Veritaserum ist nicht nur teuer und schwierig herzustellen, sondern verstösst zum Teil auch gegen die magischen Menschenrechte und darf nur im äussersten Notfall und im kontrollierten Rahmen gebraucht werden. Ausserdem braucht man dafür eine Bewilligung eines Gerichts. Mein Dad hat mal darüber recherchiert, da er es in einer neuen Süssigkeit benutzen wollte. Aber das Gericht erlaubte es nicht das Serum für einen Scherzartikel zu verwenden genau so wenig wie für einen sechszehn Jährigen der eine Mitschüler nach Hogsmeade zum Butterbier trinken geschmuggelt hat." Es hatte durchaus auch Vorteile Hermine Granger-Weasley als Tante zu haben. Ratlos blickte der Auror ihn an, dann erhob er sich und ging wortlos aus dem Raum.

Die Insassin von AskabanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt