Mit einem "Gutgemacht, Ms Drakken", verabschiedete Professor Scamander Mira. Er gab ihr, wie viele Lehrer Nachhol-Unterricht, für die vier verpassten Jahren. So machte sich Mira auf den Weg. Ihre Schritte hallten von den Wänden wieder und erzeugten ein unheimlichen Klang in den leeren Korridoren. Die wenigen Sonnenstrahlen dieser Jahreszeit verschwanden langsam hinter dem Baumwipfeln des verbotenen Waldes, als Mira durch das Schloss lief. Immer wieder blickte sie sich paranoid um, bis sie die Bibliothek erreicht hatte.
Wie immer am frühen Abend wurde die Bibliothek nur von Leseratten, Bücherwürmer, dem Rat des Koboldstein Clubs und den last minute Hausaufgaben Machern besetzt. Zu letzteren gehörten auch Miras Zielpersonen: Amy und Lucy. Die Beiden waren gerade in einer heftigen Diskussion, die sicher nicht über Hausaufgaben ging.
"Es gibt Gründe, warum's der Film mit den meisten Oscars ist", kam es von Lucy.
"Irrtum! Herr der Ringe hat am meisten Oscars. Keine Ahnung warum die Leute Titanic so romantisch finden."
"Wer findet so ne tragische Liebesgeschichte - oh hallo Mira - bitte nicht romantisch!"
"Einer beisst ins Gras, was ist daran so romantisch." Die beiden drehten sich zu der Gryffindor, die sich gerade ein Stuhl vom Tisch mit den Koboldstein Club Ratsmitglieder hergeholt hat.
"Wir streiten uns welches Paar oder Liebesgeschichte besser ist. Daher hätten wir gern deine Meinung dazu. Ich bin für Jack und Rose von Titanic."
"Jap, und ich meine, dass die Liebesgeschichte von Orpheus und Eurydike um Welten besser ist."
Leicht überfordert sah von Lucy zu Amy und wieder zurück.
"Oh, öhm ich kenne kein von denen", schockiert und überrascht starrten Amy und Lucy Mira eine Minute lang an bevor sie eifrig weiter diskutierten.Der Diskussion, nach einer halben Stunde, überdrüssig geworden wandte sich Lucy der Hausaufgaben machenden Mira zu.
"Wie wars bei Scamander?"
"Gut, konnte heute meinen ersten Patronus erzeugen."
"Was hatte er für eine Gestalt?" Wollte Amy nun wissen.
"Es war ein Thestral. Was ist es bei euch?"
"Oh den hätte ich gerne gesehen. Bei mir ist es ein Jaguar", sagte Amy und die beiden Gryffindor sahen zu Lucy.
"Sicher Amy? Ne Raubkatze? Bei dir hätt ich jetzt eher 'n Faultier oder so erwartet. Meiner ist ne Schwalbe, wenn ihr 's unbedingt wissen wollt."
Amy sah die Ravenclaw mit einem missbilligenden Gesichtsausdruck an und wollte gerade etwas erwidern als eine Eule mit eine Brief in Schnabel an die Fensterscheibe klopfte. Verwundert stand Lucy auf und machte die paar Schritte zum Fenster. Schnell flatterte die Eule rein und liess den Brief vor Amy fallen und flog fluchtartig zurück in die Dunkelheit.
"Uh", entfuhr es Mira als sie die leuchtend rote Farbe des Umschlages erkannte. Er begann bereits zu kokeln als Amy ihn mit den Fingerspitzen öffnete und eine laute Stimme anzubrüllen anfing.
Amanda Persephone Addams! Wie kannst du es wagen einem deiner Klassenkameraden einen Zaubertrank zu verabreichen der ihm ein Fliegenpilz aus der Nase spriessen lässt. Auch wenn dein Vater stolz auf deine Brau Künste ist, ich bin sauer. Wenn du wieder zu hause bist, junge Dame, dann schwör ich dir ,wirst du was erleben!
Der Heuler schrie noch weitere Drohungen bevor er sich selbst zerstörte und eine Gryffindor zurück liess, die nicht aussah als würde sie etwas bereuen.
"Was war den das?", fragte Lucy und prustete los.
"Warum?", wollte Mira wissen und verkniff sich selbst ein Lachen.
"Der Typ hat sich über meine Brau Künste lustig gemacht und meinte, sogar ein Erstklässler kann das besser. Und der Pilztank lehrt man in der Schule nicht einmal."
"Du heisst Persephone zum zweiten Namen? So wie die griechische Göttin des Frühlings und der Blumen?", wollte die Ravenclaw wissen.
"Ja, hast du damit ein Problem?", fragte Amy auf Kollisionskurs.
"Naja, ich hätt dich ja gleich Hades genannt, wäre deutlich passender." Lucy lachte und Mira fiel mit ein, Amy sah aus als würde sie bereits den nächsten Zaubertrank Anschlag planen.
"Hast nicht du, Mira, heute morgen einen Brief erhalten?", kam es plötzlich von der Gryffindor. Mira hörte auf zu Lachen."Was meinst du?", fragte sie ihre Freundin.
"Naja es wäre interessant zu wissen wer dir einen Brief schreibt ich meine du AU!", schrie Amy auf und funkelte Lucy wütend an. Diese lehnte sich zurück sah Amy eben so wütend an und meinte bloss: "Ist immer noch ne Nebenwirkung der experimentellen Pflanze. vor ner Woche."
Mira konnte sich vorstellen, dass Amys Satz mit etwas wie "...du hast ja Keinen mehr der dir schreiben kann..."oder so geendet wäre, wenn Lucys Fuss nicht seinen Weg zu Amys Schienbein gefunden hätte.
"Nun ich weiss nicht genau von wem er ist oder was drinnen steht da wir uns mit dem Frühstück beeilen mussten, wegen der Vorliebe die Snooze Taste zu drücken, von einer jetzt nicht genannten Person." Jetzt funkelte auch sie Amy an.
"Dann liess ihn doch einfach jetzt!" Amy strich sich ihr kinnlanges Haar aus dem Gesicht. Nicht auf die rauspurzelnden Sachen schauend, kramte Mira energisch in ihrer Tasche nach dem Brief.
Mit einem letzten wütenden Seitenblick auf ihre Freundin begann Mira den Brief zu lesen.
Die Spannung war fast greifbar als die zwei Augenpaare stumm der Gryffindor beim Lesen zusahen."SCHEISSE!" Mit einer einzigen Handbewegung fegte Mira sämtliche Blätter, Bücher und Federn mit Tintenfässern vom Tisch und lehnte sich dann im Stuhl zurück. Wütend und mit den Tränen kämpfend sah Mira weg und Lucy fischte sich den Brief.
"Was steht?", wollte Amy sofort wissen. Lucy überflog die Zeilen und öffnete den Mund. Dann schloss sie ihn wieder und sah zu Mira.
"WAS?!", fragte Amy erneut, die jetzt vermutlich am liebsten sämtliches Material von Tisch geworfen hätte. Lucy öffnete zum zweiten Mal den Mund doch Mira kam ihr zuvor.
"Er ist vom Ministerium," sie drehte sich wieder zu ihren Freundinnen, "ich habe angefragt ob die Möglichkeit besteht Sam, einem Freund in Askaban zu Briefe zu schreiben um wenigstens noch ein wenig Kontakt zu haben und ihm nicht das Gefühl zu geben, ich hätte ihn hier in der Freiheit vergessen. Aber anscheinend ist dies nicht möglich." Sie starrte schlecht gelaunt in die Runde.
"Es ist so deprimierend. Er half mir durch die acht Jahr düsteres Askaban und jetzt darf ich ihm nicht einmal schreiben." Schluchzend vergrub sie ihr Gesicht in den Händen. Von Emotionen leicht überfordert tätschelte Amy Miras Rücken und erntete einen weiteren scharfen Blick von Lucy. Der Ravenclaw stand auf, nahm Mira in Arm und strich ihr tröstend übers Haar. Eine Weile verharrten sie so bis sich Mira von Lucy wieder löste.
"Es geht schon", murmelte die Gryffindor.
"Sicher?", fragte Lucy nach und setzte sich wieder. Mira nickte und sah zu Amy die ihr immer noch leicht den Rücken tätschelte.
"Nun," Lucy faltete den Brief zu einem kleinen Schiff, "ich hätte da Neuigkeiten die dich sicher aufmuntern werden: James hat seit der mehreren Tagen einen ziemlich heftigen Streit mit Nina Stinson. Es scheint als stehe ihre Beziehung kurz vor dem Aus." Lucy lächelte ihrer Freundin aufmunternd zu.
Doch Mira war diese Tratsch-Neuigkeit im Moment so ziemlich egal.
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Die Insassin von Askaban
FanfictionSeit ihrer Kindheit sitzt Mira Drakken in Askaban, aber jetzt endlich gibt es einen Lichtblick. Das Ministerium erlaubt es ihr nach Hogwarts zu gehen, obwohl sie bereits 15 ist. Endlich bekommt sie eine Chance auf ein neues Leben. So versucht Mira...