#10* Mira 1:1 Wecker

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Es war wieder da. Er war wieder da, trotz ihres Sieges am vorigen Tag.
Das Klingeln des Weckers riss Mira aus dem Schlaf. Voller Wut wollte sie ihn wieder an die Wand schmettern.

Aber er war nicht auf dem Nachttisch und so ging das Klingeln ungestört weiter.
Gezwungenermaßen stand die ehemalige Insassin auf und schwankte durch das Zimmer.
Er war nicht bei der Wand, wo er gestern in Einzelteile zerlegt wurde.
Müde versuchte Mira dem Geräusch zu folgen und schloss dafür die Augen.

Es kam von oben fand sie und lief weiter blind auf das Geräusch zu.
Mit einem lauten Knall lag das Mädchen der Länge nach auf dem Boden und sah der Katze zu, wie diese entrüstet davon stolzierte.
Ächzend rollte sie sich auf den Rücken und endlich bemerkte sie den Wecker.
Er war auf dem Schrank!
Leider war der Schrank grösser als Mira und sie kam nicht bis zum Wecker rauf.
Schlafgetrunken hatte sie die geniale Idee etwas da hoch zu werfen und damit den Wecker zu treffen.
Das Buch für Magische Tierwesen musste dafür herhalten und landete auf dem Schrank. Es warf den Wecker um und das Geklingel erstarb. Leider bemerkte Mira erst jetzt den Fehler im Plan und hatte mühe dem Drang zu widerstehen ihren Kopf an die Schrankwand zu schlagen.

Fünf Minuten nach dem Desaster sass die 5.Klässlerin im Gemeinschaftsraum und wartete auf ihre Freundin, oder was auch immer sie zueinander waren. In Miras Kopf schwirrte noch immer das Gespräch von den Mädchen in der Grossen Halle.
Amanda schlurfte die Treppe runter und antwortete mit einem "Mmph" auf Miras Begrüssung. Dieses Geräusch war auch das Einzige, was Mira in der nächsten halben Stunde zu hören bekam.
"Hast du gut geschlafen?"
" Mmpf"
"Was haben wir heute auf dem Stundenplan?"
"Mmpf"
" Wie bekommst du einen ganzen Tost auf einmal in Mund?"
"Gmphf"

Eine kleine Gruppe von Schülern wollte sich neben die 5.Klässlerinnen setzten, sprangen aber gleich wieder auf und brachten sich in Sicherheit als sie das Signum bemerkten.
Mit vollem Mund sah Amanda zu, wie Mira ihre Haare wie ein Vorgang über die Augen gleiten liess und sich auf ihr Essen konzentrierte.
Da sieht man es wieder, kaum entdecken sie dieses Zeichen ergreifen sie die Flucht. So ob ich sie gerade angreifen würde, es stempelt mich ab, dachte Mira und sah durch den schwarzen Schleier wie Amanda mit Toast im Mund wild mit den Armen in ihre Richtung fuchtelte und in Zeichensprache versuchte ihr was mitzuteilen.
Beide gaben den Versuch aber auf, über Handzeichen zu kommunizieren und Amanda würgte den Toast runter.

"Wegen des Signums hab ich was für dich", sprach sie mit der Hand vor dem Mund.
"Ich hatte in Zauberei Geschichte die Idee und bin es vor der Mittagspause holen gegangen, aber hab es im Gemeinschaftsraum vergessen. Sport tut mir einfach nicht gut", redet sie kopfschüttelnd weiter und überreichte Mira fast schon feierlich einen Handschuh.
Er war aus dünnem schwarzen Leder und umfasste die Handfläche mit dem Handrücken und den Knöcheln, ging bis zum Gelenk und liess die Finger frei.
Dankbar lächelte Mira  und sah zu wie das Signum darunter verschwand.

"Themawechsel", sagte Amanda, "du hast erzählt, du bist heute über deine Katze gestolpert als du ein Buch auf dem Schrank deponieren wolltest? Hat sie denn schon einen Namen?"
"Nein, ich habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht."
"Das trifft sich gut," meinte Amanda und rieb sich die Hände, "wie wäre es mit Fortuna, das bedeutet Glück. So hat der Name eine Bedeutung und es passt ja zur Situation."
"Ja, denn werde ich aufpassen nicht nochmal auf das Glück zu treten", lachte Mira und die beiden Mädchen machten sich auf den Weg in den Unterricht bei Professor Bins.



Das 10te Kapitel

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Die Insassin von AskabanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt