#20*Nightmare before Christmas

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Mira kniete sich neben den in Lumpen gekleideten Hauselfen. Erstaunt sah sie ihn an.
"Ich sah dich zuletzt vor zehn Jahren, was machst du hier?", fragte sie ungläubig.

"Dumpel hatte die junge Herrin bis vor acht Jahren immer im Auge. Als der Herr starb und Ihr nach Askaban kamen hatte Dumpel gearbeitet mit anderen Hauselfen bis er hörte, die junge Herrin sei in Hogwarts. Und jetzt wird Dumpel seine alte Aufgabe wieder aufnehmen und Herrin Mira beschützen." Der alte Hauself schaute sie traurig an.
Mit Tränen in den Augen umarmte Mira die Kreatur.

"Die Herrin sollte schlafen gehen. Dumpel bringt warme Milch mit Honig wenn Sie das wünscht."
Die Tränen wegwischend machte die Gryffindor sich auf den Weg in ihr Zimmer.

Als die Dunkelheit die gewohnte Umgebung verschluckte und der Schlaf Mira übermannte kam eine Erinnerung in ihren Schlaf hoch, eingekleidet in einem Traum, wachgerufen durch das Auftreten von Dumpel.
Der letzte Abend mit ihrer Mutter und das letzte Mal, als sie den Hauselfen sah.

Schläfrig hörte das fünf jährige Mädchen ihrer Mutter zu, als diese die Gutnachtgeschichte fertig erzählte.
"Das war's und jetzt ist Nachtruhe für dich, dein Vater sollte auch bald kommen. Träume was schönes mein Schatz, ich lieb dich." Capella Black-Drakken klappte das Büchlein zu und küsste ihre Tochter auf das dunkle Haar. Dann erhob sich vom Bett und löschte das Licht, die Tür blieb einen Spaltbreit offen als sie das Zimmer verliess. Die kleine Mira kuschelte sich in die Bettdecke und starrte den dünnen Lichteinfall an.
Nach und nach wurden ihre Augenlider schwerer. Sie war bereit in einem leichten Schlaf als ein Geräusche leise und bedrohlich vom Flur in das dunkle Zimmer drang. Verwirrt stützte sich das kleine Mädchen auf und lauschte. Leise hörte sie die Stimme ihre Mutter Zauber murmeln und dann Schritte auf der Treppe. Die Schritte gingen hastig in Richtung des Elternschlafzimmer, dann war es kurz unheimlich Ruhig bis die Schritte wieder zu hören waren.
Ohne Vorwarnung riss Capella die Tür auf und knallte sie rücksichtslos hinter sich zu, sofort hob sie den Zauberstab und fing an zu murmeln. Sie schaute du ihrer Tochter, die sich erschrocken unter der Bettdecke verkrochen.
"Hör gut zu meine Kleine," sie nahm die Decke weg gab Mira ein kleines Buch, "du musst jetzt gehen! Das Buch nimmst du mit, gib es Niemandem ausser deinem Vater oder Dumpel, das ist sehr wichtig! Hörst du!" Sie schaute dem verängstigten Kind tief in die Augen und strich ihr liebevoll übers Haar.
"Ich lieb dich mein Schatz, vergiss das nicht." Sie drückte ihre Tochter fest an sich und küsste sie nochmals.
Ein Geräusch vor der Tür mahnte zu Eile und widerwillig lösten sich Mutter und Kind. Capella trug ihr Töchterlein zu Fenster und setzte sie auf das Fensterbrett.
Das Letzte, was Mira sah, war wie ihre Mutter mit erhobenem Zauberstab vor der Tür in Kampfstellung ging.
Sie kletterte an den hölzernen Pflanzengitter runter, das unter dem Fenster angebracht war
Es ächzte gefährlich unter dem Gewicht, Lichtblitze aus dem Haus erhellten die Nacht und schreiende Stimmen zerrissen die nächtliche Ruhe. Vor Angst krallte sich Mira fester an das Gitter. Sie wollte zurück. Zurück ins Bett, zurück zu ihrer Mutter. Mit einem Klos im Hals ermutigte sie sich weiter zu klettern. Endlich am Boden angekommen schaute Mira nochmal hoch zu Fenster bevor sie mit Tränen in den Augen die Strasse runter rannte.
Tränen kullerten ihr unaufhaltsam über die Wangen und die nackten Füsse schmerzten vom Rennen. Das Buch fest an die Brust gedrückt sah das Kind eine Gestalt im Umhang den Weg entlang kommen. In einem hoffnungslosen Optimismus rannte Mira auf die in der Dunkelheit unkenntliche Person zu. Wenige Meter später erkannte Mira, das sie richtig lag. Angekommen schlang sie ihre Arme um den Mann und vergrub das verweinte Gesicht in seinem Bauch.
Langsam beugte sich ihr Vater vor, "Was ist passiert?!" , fragte er flüsternd mit einer bösen, bösen Vorahnung.
"Dumpel!", rief ihr Vater tonlos in die Nacht worauf auf der Stelle der Hauself erschien.
"Bring Mira von der Strasse weg und warte da auf mich, wenn jemand anders kommt apparier!" Mit diesen Worten drückte er seine Tochter nochmals fest an sich, übergab sie dem Hauselfen und rannte mit gezücktem Zauberstab in Richtung des Hauses.

Dumpel führte die kleine Herrin in ein Wäldchen in der Nähe. Mira sass zusammengekauert auf dem Boden, der Elf schaute sich wachsam um. Nach einer endlosen Zeit kam ihr Vater endlich zurück. Er führte ein kurzen Wortwechsel mit dem Elf welcher daraufhin verschwand und wendete sich dann seiner Tochter zu.
"Gib mir das Buch," bat er sie mit beruhigender Stimme, "okay komm meine Süsse."
Zärtlich nahm er das Mädchen auf den Arm, Mira blickte auf und sah in das vor Schmerz und Wut verzerrte Gesicht und verbarg dann ihr eigenes an seiner Schulter als sie apparierten.

Es war drei Uhr morgens als Mira aufschreckte. Die Wange nass von den im Schlaf geweinten Tränen und die Hände unkontrolliert zitternd.









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Das 20. Kapitel \(-.-)/
Wie findet ihr es bis jetzt, Spannung, Geschichte, unbeantwortete Fragen usw?

Wie fandet ihr die Rückblende?

Die Insassin von AskabanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt