#3* Durch die Tür in der Ferne

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Ihre Finger zitterten, als sie vorsichtig das rote Sigel brach und den schweren Umschlag öffnete. Sie zog einen langen Bogen Pergament heraus. In der selben grünen Tinte, wie schon auf dem Brief äusseren stand geschrieben:
Sehr Geehrte Ms Mira Lenobia Darkken,
Es freut uns Ihnen mitzuteilen, dass Sie einen Platz an der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei belegen werden.

Eine Einladung wurde Ihnen bereits vor 4 Jahren geschickt. Jedoch glaubte das Ministerium, es gehe eine zu grosse Gefahr von Ihnen aus und wollten das Risiko nicht eingehen.
Jedoch ist es uns doch noch gelungen, das Ministerium zu überzeugen.

Am 30. August werden Sie aus Askaban abgeholt und ins Ministerium zu einer Anhörung gebracht. Je nach Entscheidung werden Sie am 1. September ihr 1. und gleichzeitig 5. Schuljahr in Hogwarts antreten können.

Schulleiterin Minerva Mcgonagall

Tränen kullerten über die blasse Wange und tropfte auf das Pergament.
Sie würde vielleicht rauskommen, raus aus dem düsteren, kalten Loch. Nach Hogwarts, über das Sam so viel erzählte.
Mira unterdrückte ein Schluchzen.

Sie hatte keine Ahnung was für ein Datum war, aber sie sehnte sich nach jedem neuen Morgen, mit der Hoffnung der August endlich endet. Die Zeit ging noch langsamer vorbei als sonst. Sam freute sich sehr für sie aber bedauerte ein Gesprächspartner zu verlieren der nicht (oder noch nicht) verrückt war. Fortan sprach er nur noch von Hogwarts und Dingen die sie tun und ausprobieren sollte, wenn sie erst einmal draussen war.

Wie die letzten gefühlten 1000 Tagen wachte die Insassin von 134 auf und
versuchte die Kälte aus den Gliedern zu bekommen als man ein Knarren in der Ferne hören konnte.

Die Müdigkeit total vergessen sprang sie auf und lief zu den Gitterstäben. Man hörte Schritte und das Rascheln vom Saum der Umhänge auf dem Steinboden.
Je näher die Geräuschquellen kamen desto lauter schlug Miras Herz gegen ihre Rippen.

"Du schaffst das, Hogwarts wird dir gefallen und du wirst sehr viel lernen", murmelte Sam ihr zu.
Mira schluckte, ihr Magen zog sich zusammen und sie hatte das Gefühl sich gleich zu übergeben.
Zwei Gestalten kamen durch die Dunkelheit, beschienen von einem Patronus in Form eines Vogels. Mit sicherem Abstand zum Patronus kamen die Dementoren hinter her.

Sie blieben vor Mira stehen. Im Licht, das von einem der Zauberstäbe verströmt wurde, erkannt Mira einen Mann und eine Frau. Beide in einen schwarzen Umhang gehüllt, den Zauberstab gezückt.
Der Mann zauberte aus dem nichts Handschellen herauf und liess sie durch die Gitterstäbe schweben. Wie auf Befehl streckte das Mädchen die Arme gerade von sich und die Fesseln schlossen sich um die knochigen Handgelenke.
Die Tür wurde aufgeschlossen und Mira trat zitterig aus der Zelle. Durch eine leichte Berührung an der Schulter wurde die 15 jährige in den Weg Richtung der schweren Tür in der Ferne gelenkt. Die Frau mit dem Licht vorne und der Mann hinter ihr, gingen sie den Gang entlang.
Mira blieb stehen und drehte den Kopf um Sam zu sehen. Leicht wurde sie nach vorne gestossen und sie lief weiter. Zum ersten Mal sah sie den einzigen Menschen mit dem sie sich seit 8 Jahren unterhalten hat. Sam war wie Mira selbst verschmutzt und im halb dunklen konnte sie nur seinen Umriss ausmachen der am Gitter stand. Dennoch sah sie das Lächeln das seine Lippen umspielte.

Sie waren bereits an Zelle 128 vorbeigekommen als Sam ihnen hinterher rief: "Ich glaub an dich du schaffst das und lass dich nicht all zu schnell wieder hier blicken."

Mira lächelt in sich hinein während ihre nackten Füsse über den eisigen Steinboden watschelten, weiter in Richtung Türe.
Bald schon kam sie in Sicht, durch einen leise gemurmelten Zauberspruch schwang die Tür knarrend auf und die Gruppe trat hinaus.

Die Insassin von AskabanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt