#21*Der unbekannte Fluch

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Die Sonne erhellte das verschneite Hogwarts und liess den Schnee glitzern wie tausend kleine Diamanten. Mira lag noch immer wach, der Traum beschäftigte sie schon den ganzen Morgen. 

Zusammen mit Fortuna begab sie sich wenig später zum Frühstück in die Grosse Halle.
Den Teller voll mit Pancakes und Speck sass sie am Tisch. Professor Slughorn spazierte gut gelaunt rein und grüsste die wenigen Schüler während er einen knall roten Umhang trug mit goldenen Sternen und um den Hals etwas, das aussah wie ein Tannenzapfen an einer grünen Schnur. Mit seiner Fülle und dem intensiv roten Mantel fehlte im nur noch einen langen weissen Bart um die Ähnlichkeiten mit einer weihnachtlichen Berühmtheit zu vervollständigen. 

Der kleine Hufflepuffe Jung hatte anscheinend ein ähnlicher Gedanke was Slughorns Ähnlichkeit mit dem Weihnachtsmann anbelangte, denn er grinste in seinen gelb-schwarzen Schal und strahlte Mira mit einem glücklichen Kinderlächeln an, als er ihr Blick und ihr verschmitztes Lachen bemerkte.
Fortuna nutzte die Ablenkung um an den Speck zu kommen, nach dem so einen so langen Hals gemacht hatte, dass sie auch als kleine Giraffe durchgegangen wäre.
Nachdem Miras Speck auf rätselhafte Weise immer weniger wurde und Fortunas Hals immer länger beschloss das Mädchen ihrer Katze den restlichen Speck zu geben und sich auf den Weg zu machen während Fortuna gierig an ihrem Weihnachtsgeschenk kaute.

Mira merkte dass sie leicht paranoid war als sie durch die Gänge lief. Dauernd drehte sie sich um und beobachtete aufmerksam die Umgebung auf dem Weg in Professor Scamanders Büro. 

Langsam schritt sie durch das leere Klassenzimmer und stieg die Treppe hoch. Gerade als Mira die Hand hob um anzuklopfen wurde die Tür schon geöffnet. 

Ein wenig unbehaglich sass Mira vor dem Schreibtisch.
"Nun", Professor Scamander faltete seine Hände auf der Arbeitsfläche, "ich komme gleich zum Punkt. Wer war das und was für einen Zauberspruch hast du verwendet?"
Mira schaute bedrückt auf ihre Schuhspitzen.
"Ich habe die Leiche angeschaut und in Büchern geforscht, und dennoch keinen Zauber gefunden der so einen Schaden anrichtet." Er schaute sie fragend an, doch Mira blieb stumm.
Sein Blick wurde böse. "Was war das für einen Fluch, Miss Drakken?! War es schwarze Magie?"
Mira hob den Kopf. "Nein, er ist nicht schwarze Magie und Sie finden ihn auch nicht in einem Buch aufgelistet." Sie sprach langsam und unsicher.
"Okay und wo haben Sie ihn dann her?" Er schaute sie fragend an doch sie starrte einfach nur zurück. Er seufzte und startete einen neuen Versuch. 

"Die Leiche war Blut überströmt, was bewirkt dieser Fluch?", seine Stimme war streng und Mira bemerkte das er seinen Zauberstab griffbereit hielt.
"Der Spruch greift die Arterien an. Er bringt das Blut zum kochen und lässt die Blutbahnen explodieren. Je nachdem wie man ihn benutzt kann man eine Person damit noch eine Zeitlang Foltern bis es dann die Arterien sprengt." Mira schaute betroffen wieder auf ihre Schuhe. Professor Scamander sah erst ein wenig sprachlos aus bevor seine Stirn sich ihn Falten legte.
"So sah der Tote auch aus. Wo her hast du den Spruch!" Er schrie nicht aber seine Stimme war bedrohlich. Mira schluckte schwer und straffte ihre Schultern.
"Ich werde Ihnen nicht erzählen woher ich ihn habe, aber ich verspreche, wenn nötig auch mit dem unbrechbaren Schwur, dass ich ihn nur als aller letzte Option verwende."



Die Ferien waren zu ende und die Gänge füllten sich wieder mit Schülern, die lachen von ihren Ferien und Geschenken erzählten.
Am Dienstagmorgen, auf dem Weg zu alte Runen, wurden Mira und Lucy von Amy begleitet, die auf dem Weg zum Wahrsagen war.
Lucy quatschte, wie sie nun mal war, ununterbrochen über ihre Ferien.
"Es war so schön, so ne richtige Familienfeier. Am 24. habe ich mit meiner Mutter, ihrer Familie und meinem Stiefvater gefeiert, meine Grosseltern hab'n mir nen Zauberstab Pflegeset geschenkt und überall schwebten Kerzen und Kekse in der Luft. Bei meinem Vater am 25. war's ein normales Muggel Weihnachten. Er ist nen Muggel, weiss aber über Magie bescheid, seine Familie aber nicht und so..."
Während Lucy weiter plapperte wurde Mira plötzlich am Handgelenk gepackt und in einen Seitengang, versteckt hinter einem Wandteppich, gezogen. Gedämpft hörte sie wie Lucy weiter sprach, Miras Fehlen noch nicht bemerkt.

" Entschuldigung, das war jetzt ein wenig abrupt", entschuldigte sich die Person und Mira schaute in die braunen Augen von James Potter.
"Hör mal, du hast ein Problem", meinte er,  "erinnerst du dich noch an den Typ auf der Quidditch Tribüne? Bei dem deine Katze so reagiert hat? Dieser Teuker Crook? Bei dem ich sagte er sei nur ein Auror? Tja das hat sich als falsch herausgestellt. In den Ferien hab ich meinen Vater gebeten diesem Crook zu sagen er soll aufhören so unheimlich rum zu stehen und er meinte es gibt keinen Crook bei den Auroren. Dank Tante Hermine könnte ich in Erfahrung bringen, dass Crook so ziemlich das Gegenteil von einem Auror ist. So zu sagen eher ein Auror des Bösen. Er gilt als Todesser und als einer dieser reinblut Fanatiker, eine Art Auftragskiller..."

Mira starrte ihn überrumpelt an. Na toll, das hat ihr gerade noch gefehlt.

Die Insassin von AskabanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt