#34*Schule

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Wie immer unter der Woche riss das nervtötende Geklingel die Schülerin aus dem Schlaf. Müde schaltete sie den Wecker ab und drehte sich stöhnend auf den Rücken. Ihr flauschiger Bettpartner blinzelte sie ebenso müde an.
"Du hast wohl auch so wenig Lust aufzustehen wie ich." Sie strich der Katze über den Kopf und kraulte kurz ihre Ohren bevor sie sich überwinden konnte aus dem Bett zu steigen.
Nach dem zweiten Versuch schaffte sie ihre Bluse richtig zu zuknöpfen, geübt band sie die rot-gelbe Krawatte und zog die grauen Socken hoch. Bevor sie durch die Tür und die Treppe runter in den Gemeinschaftsraum ging, stülpte sie sich noch einen leichten Pullover über und fuhr mit der Bürste ein paar mal durch das wilde Haar.
Amy wartete bereits und zusammen machten sie sich auf den Weg zu Frühstück.

"Was haben wir heute?", fragte Mira ihre Freundin, die gerade ein Streifen gebratener Speck verspeiste.
"Ähem, Verwandlung, Kräuterkunde und Astronomie am Morgen und am Nachmittag die Freifächer, du also alte Runen und ich Wahrsagen. Am Abend habe ich dann noch Quidditch Training."
Mira nickte und schluckte den letzten Bissen ihres Rühreies hinunter. Gemütlich assen sie noch fertig und verliessen als eine der letzten die Grosse Halle. 

Wie gewöhnlich schafften sie es auf den letzten Drücker ins Klassenzimmer und sprangen auf ihre Plätze.
"Mist!", fluchte Mira leise.
"Was ist?", wollte Amy sofort wissen, während sie ihre Bücher hervorholte.
"Ich habe meinen Zauberstab vergessen!", stellte Mira fest. Wie konnte sie das Wichtigste vergessen.
"Du bist eine Hexe, den Zauberstab nicht dabei zu haben ist wie eine Katze ohne Eigenwillen! Wart hier ich gehe nach draussen und hole mit einem Accio dein Zauberstab. Also echt!" Amy stampfte aus dem Zimmer. 

 Kaum war sie draussen fläzte sich James auf Amys Platz, als hätte er nur darauf gewartet.
"Fred ist immer noch krank, eine der neusten Erfindungen seines Vaters hatten anscheinend grobe Nebenwirkungen", teilte er ihr mit.
"Ouh" sagte Mira, unsicher was für eine Reaktion er jetzt von ihr erwartete.

Da war Amy auch schon wieder zurück. Der Streit war natürlich vorprogrammiert und endete erst durch Eingreifen des Professors. Aber damit war der Streit nicht beendet, sondern er zog sich weiter, nach Verwandlung liefen sie  diskutierend runter zu den Gewächshäusern. 
"Was haben die den?", fragte Lucy als sich die Ravenclaws und Gryffindors über die Pflanzen her machten. Das Ziel; die Roten Beeren, in der Grösse eines Golfballs, ab der Pflanze zu bekommen. Es war schwieriger als es sich anhörte denn die Pflanze hielt sehr an ihren Früchten fest. Lucy legte ein sehr elegantes Erfolgserlebnis an den Tag: Sie konnte eine sehr hartnäckige Frucht pflücken jedoch zog sie mit gesamtem Gewicht und landete sehr elegant auf ihrem Hintern nach einem Gekreische und mehreren vergeblichen Schritten Rückwärts, als die Pflanze plötzlich ihre Frucht losliess.
Amy arbeitete erstaunlicherweise mit James zusammen, das aber nur um ungehindert weiter streiten zu können. Mira wusste nicht einmal mehr, um was es in diesem Streit ging.

Als Kräuterkunde fertig war verliessen die beiden Streithähne das Gewächshaus mit einer grossen Portion der Früchte auf ihren Kleidern. Der Streit endete erst beim Mittagessen, als der Hauslehrer Professor Longbottom sich einschaltete. Ob der Streit wieder entbrannte wusste Mira nicht, da sie mit Lucy zusammen in alte Runen sass und nicht wie James und Amy in Wahrsagen. Jedoch war Amy beim Abendessen schlecht gelaunt, was aber nicht heissen musste, dass der Streit weiter geführt wurde.


Besser gelaunt kam sie dann vom Quidditch Training zurück. Summend verschwand sie in ihrem Schlafsaal und machte sich danach auf den Weg in die Dusche.
Mira streckte  sich auf einem den roten Sofas aus und las ein paar Kapitel im Zaubertrank Buch, die sie als Hausaufgabe hatten. Ausser ihr waren noch eine Hand voll Zweitklässler, die Koboldstein, spielten im Gemeinschaftsraum, genau wie James, immer noch in Quidditch Kleidung, der einem Kumpel ebenfalls bei den Hausaufgaben war.
Es war nach neun Uhr als Mira am Rande noch mitbekam wie die Zweitklässler die Treppe hochstiegen und ihre Klassenkameraden frustriert schnaubten.
Mira legte das Buch auf ihre Brust. Müde lehnte sie den Kopf zurück und schloss die Augen. Sie machte ein paar tiefe Atemzüge, Amy war schon längst schlafen gegangen und Mira hatte das Gefühl sie sollte es auch.

Ein leises Rascheln weckte sie auf, immer noch im Gemeinschaftsraum liegend. Durch das leichte öffnen eines ihrer Augen erhaschte sie einen Blick auf die Uhr, ansonsten bewegte sie sich nicht. Sie hat gute eineinhalb Stunden gedöst und der Gemeinschaftsraum war, so weit wie sie hören konnte, leer.
Erschöpft schloss sie wieder die Augen, zog jedoch leicht die Brauen zusammen als sie ein feines Gewicht auf ihrem Oberkörper spürte.
Bevor sie sich aufrichten konnte, zog sich was auch immer das war über ihr Gesicht und versiegelte es wie mit Wachs. Mira fuhr hoch und versuchte reflexartig einzuatmen, doch sie bekam keine Luft mehr.

Die Insassin von AskabanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt