Überschrittene Grenze

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Dag atmete immer ruhiger, als er langsam ins Land der Träume fiel. Vincent holte aus den Badezimmer einen Eimer und Lappen um Dags erbrochenes Weg zu machen. Zum Glück war er nicht so zimperlich, da er mal im Krankenhaus gearbeitet hatte.

Den Eimer und Lappen spülte er anschließend in der Dusche aus. Auf den Weg in die Küche wollte er noch Dag seinen Rucksack wegräumen . Da fiel Ihn eine kleine Schachtel auf, die neben Dag seinem Rucksack lag, sie muss ihn wohl heraus gefallen sein, als er den Rucksack in den Flur geworfen hatte. Als Vincent die Schachtel in die Hand nahm und sich genauer ansah, stand "Bupropion" darauf. Vincent wusste, dass es sich hierbei um Antriebssteigernde Antidepressiva handelte. Als er dann nochmal in den Rucksack sah, um zu schauen ob Dag noch welche Medikamente brauchte, fand er noch eine 100ml Flasche "Promethazin". Ein Beruhigungsmittel.

Besorgt sah er auf die Medikamente. Dag machte auf ihn gar nicht den Eindruck das er Physisch labil war, so selbstbewusst wie er ihn gegenüber trat.
Er holte ein Glas Wasser aus der Küche und zog sich noch bis auf die Unterhose aus, eh er sich neben Dag ins Bett legte. Besorgt schaut er ihn an. Schlief irgendwann total übermüdet ein.

Vincent wurde am morgen dadurch geweckt, dass Dag lautstark in seinem Rucksack nach den Medikamenten suchte. Er fand sie aber nicht mehr. Fluchend durchsuchte er jede einzelne Tasche. Das Vincent die Medikamente am Abend aus dem Rucksack genommen hatte, wusste er nicht. 

Vincent stand mit leichten Kopfschmerzen auf und taumelte in den Flur. „Was machst du da Dag?" Dag drehte sich ruckartig um. Sein Kopf dröhnte. "Ich äh. Ich such... ich such äh... Kopfschmerztabletten"
„So was hast du wohl immer dabei? Ich kann dir gerne eine geben."

"Nein alles gut, ich hab meine eigenen" Dag lächelte.
„Oder meinst du eher deine anderen Medikamente?" Er lief einfach weiter in die Küche. Dag folgte Vincent und sah seine Medikamente auf dem Tresen liegen. Sofort erhöhte sich sein Puls. Diesmal aber nicht vor Erregung.

Wütend riss Dag die Antidepressiva und die Beruhigungstropfen von der Platte. "Spinnst du? Woher hast du das? Wieso durchsuchst du meine Sachen?" Wütend blickte Dag Vincent an. Vincent hob entschuldigend seine Hände. "Sie sind dir wohl gestern aus dem Rucksack gefallen, als du ihn in die Ecke geworfen hast. Ich wollte ihn nur wegräumen, da lagen sie daneben"
"Alles? Willst du mich verarschen? Das geht dich überhaupt nichts an!" Wütend verschwand Dag zurück ins Schlafzimmer, um sich seine Hose anzuziehen. „Jetzt warte doch! Ja ich gebe zu als ich die Tabletten gefunden habe, hab ich nach weiteren Medikamenten gesucht. Aber nur weil ich mir Sorgen gemacht habe"
"Lass mich in Ruhe!" Dag zog sich an, packte seine Tabletten wieder ein und zog sich seine Schuhe an. „Was hast du den jetzt vor? Bleib doch hier. Wir können doch über alles reden"
"Ich gehe! Siehst du doch" Nachdem er seine Schuhe anhatte, schulterte Dag seinen Rucksack. "Ciao"
Verzweifelt sah Vincent ihn hinter her. Er konnte immer noch nicht glauben, das Dag einfach gegangen ist. Er schien wirklich wütend auf ihn zu sein.

Gegensätze ziehen sich anWo Geschichten leben. Entdecke jetzt