Amour und das erste Lebenszeichen

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Vincent wusste nicht was er noch machen sollte. Verzweifelt sah er Mia hinterher. Er hatte ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber. Hatte er Dag in letzte Zeit so sehr für sich beansprucht, dass er keine Zeit mehr für Mia hatte. „Mia jetzt warte doch",rief er ihr hinter her. Und versuchte ihren Schritt zu folgen. Als er die endlich eingeholt hatte bleib er vor ihr stehen. „Mia White. Du bewegst jetzt gefälligst deinen Hintern zu deinem besten Freund und lässt ihn nicht fallen. Es tut mir leid, dass er sich kaum noch bei dir melde hatt. Ich... ich werde das Feld räumen. Damit er wieder mehr Zeit für dich hat. Auch wenn es mir das Herz bricht. Ich möchte euch beide nicht auseinander reißen"

„Nein schon gut" Mia schniefte. „Ich hab Dag noch nie so glücklich gesehen. Und ich fühle mich schon seit Jahren einsam in Berlin. Ich hab irgendwie nie Anschluss gefunden".

„Mia. Bitte, dann flieg erst, wenn Dag wieder wach ist. Wir müssen uns aussprechen. Sonst wirst du nie ruhig leben können. Glaub mir. Es wird dich immer wieder beschäftigen dieses Thema. Sei jetzt für ihn da. Und für mich. Ich schaff das nicht alleine. Ich brauche jemanden starkes an meiner Seite. Denn du bist es gerade und nicht ich"
„MAN VINCENT. Es geht aber nicht immer nur um euch. Was ist mit mir? Dag war mein einziger Freund. Dann meldet er sich nicht mehr und dann verkake ich auf voller Linie weil... ich so einsam war das ich dachte ich brsuch die nähe". Mia wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Weil ich so verdammt einsam bin hier. Berlin ist so groß und trotzdem fühlt es sich so an als würde ich hier alleine wohnen. Also hab ich beschlossen an meinem Geburtstag endlich von hier zu verschwinden". Vincent seine Augen wurden größer. „Du hast heute Geburtstag? Dann alles gute. Es tut mir leid, ich wusste das nicht. Aber was erwartet dich den in Australien? Hier hast du Dag und mich. Ich werde mehr auf dich eingehen."

„Keine Ahnung. Meine Familie oder so... vielleicht ein Kuchen nachträglich...", Mia schniefte erneut.  „Und wenn ich dich dann auf ein Stück Kuchen hier einlade und wir uns etwas näher kennen lernen?" Traurig zuckte Mia mit den Schultern. „Ich seh beschissen aus"
„Tust du nicht. Du siehst gut aus wie immer. Und jetzt komm. Lass uns noch einmal nach Dag schauen und dann Kuchen essen gehen. Ich hab Hunger"
„Ich merk schon, du lässt nicht locker bis ich in Deutschland bleibe. Aber irgendwann muss ich gehen. Ich hab kein Job mehr". Mia ging mit Vincent rein. „Das bekommen wir schon hin." Vincent betrat wieder Dag sein Zimmer, jedoch dieses Mal nicht alleine. Er setzte sich wieder auf den Stuhl und nahm seine Hand, die wieder ausgekühlt war. Mia setzte sich in die Ecke. „Dag hatte mir versprochen, zu meinem Geburtstag zu kommen. Meinst du, er hat das vergessen? Hat er das erwähnt?".
„Er wird es nicht vergessen haben. Er wird wieder aufwachen. Ich glaube fest daran. Erwähnt hat er es nicht, aber er hatte die letzten Tage so viel Stress. Hat er dir alles erzählt?"
„Nein" Mia schwieg wieder. „Sei nicht enttäuscht von ihm. Er macht das nicht mir Absicht".

Gerade als Mia etwas sagen wollte, hörte Vincent suf dem Flur eine Stimme die ihm verdammt bekannt vorkam. „Warte mal kurz Mia. Bin sofort wieder da" Vincent stand auf und verlies erneut den Raum. „Wusste ich doch, dass mir die Stimme bekannt vor kommt. Hey Elif, was machst du den hier?". Elif hatte einen Kaffebecher in der Hand, war ganz in schwarz gekleidet und trug eine Bomberjacke.

„Oh. Hey Vincent. Ich hab Lukas hergefahren. Der muss zur Nachsorge oder so und kann nicht alleine fahren. In der U-Bahn hat er Angst von Fans belagert zu werden" Elif grinste schief.
„Das trifft sich gut. Ich muss eh noch einmal mit ihm reden"
„Sicher? Er scheint schlecht gelaunt", Elif musste lachen.
„Er hat sich vorhin beschwert das mein Rückspiegel 2mm zu weit links ist"
„Ja, dass hört sich nach einem schlecht gelaunten Lukas an" Vincent schmunzelte ebenfalls.

„Ich an deiner Stelle würde bis morgen oder so warten", Elif schlürfte an ihrem Kaffee. „Okay, danke für den Tipp"

„Und was machst du hier?"
„Ich...Mein Freund liegt hier. Er wurde verprügelt." Vincent sah etwas unsicher zu Elif. Immerhin war sein Beziehungsstatus noch nicht geklärt.
„Oh das tut mir leid. Ich hoffe es geht ihm schnell besser. Halt mal!" Elif drückte ihren Becher in Vincents Hand und drückte ihn dann. „Was",sprachlos sah er sie an. „Was?" Elif ließ Vincent los. „Du sahst so aus als könntest du eine Umarmung gebrauchen!" Die Sängerin nahm ihren Kaffeebecher zurück. Vincent lächelte sie an „Du hast recht. Konnte ich gerade wirklich gut gebrauchen"
„Siehst du! Ich wusste es. Du hast schon so geguckt!" „Danke"

Mia wartete schon geschlagene 10 Minuten auf Vincent. Langsam wurde sie ungeduldig und ging Vincent auf den Flur hinterher. „Sag mal wo..."

Vincent spürte das jetzt etwas magisches passierte. Die Blicke von Elif und Mia trafen sich, blieben wortlos länger aufeinander und zauberte beiden ein Lächeln aufs Gesicht. Vincent grinste beide wissend an. „Elif darf ich dir Mia vorstellen. Mia das ist Elif"
„Ich äh... Ich bin Eli..." Gerade als Elif Mia die Hand hinhalten wollte, fiel ihr der leere Kaffeebecher aus der Hand.

„Ups" Mia lächelte. „Warte ich helf dir!" Die beiden Frauen griffen zeitgleich nach dem Becher und berührten sich. Ihre Blicke trafen sich erneut.

„Ich bin dann mal wieder bei Dag. Ach übrigens Elif. Mia hat heute Geburtstag und hat noch keinen Geburtstagskuchen bekommen". Er zwinkerte beiden zu und verschwand in Dag seinem Zimmer. Dag lag immer noch völlig regungslos in seinem Bett. Vincent setzte sich wieder auf den Stuhl und nahm seine Hand. „Dag du musst aufwachen. Ich glaub ich habe gerade Amor gespielt. Du würdest dich , denke ich, sehr darüber freuen"
Dag Herz schlug wieder höher. Seine Hand zuckte wieder minimal. Vincent verschränkte ihre Finger wieder miteinander und küsste sein Handrücken. „Wenn du mich hörst geb mir ein Zeichen".

Dags Finger zuckten wieder so minimal, dass es kaum wahrnehmbar war. „Danke. Ich werde so lange hier bleiben, bis du wieder wach bist. Dag ich probiere jetzt etwas aus. Einmal zucken mit der Hand bedeutet ja und zweimal zucken bedeutet nein. Glaubst du, du schaffst das?" Dags Hand zuckte minimal. Das war ein ja. Vincent strahlte übers ganze Gesicht. Er beugte sich ein Stück näher an Dag und legte seine andere Hand auf seiner Brust ab.

„Spürst du das?" Erneut zuckte Dags Hand. Diesmal jedoch zweimal. „Hast du Schmerzen?" Vincent sein Blick änderte sich in Panik. Er spürte seine Berührung nicht. Dags Hand zuckte einmal. „Soll ich eine Schwester rufen, damit sie dir etwas geben kann?" Dag zuckte wieder einmal mit der Hand. Vincent drückte den Notknopf. „Es kommt gleich jemand. Dag. Kämpfst du für uns, dass du wieder aufwachst", Vincent seine Stimme war nur noch ein hauchen. Tatsächlich kam sofort eine Schwester angerannt. „Was ist passiert?"

„Er hat Schmerzen. Können sie ihm bitte etwas geben?"
„Ach Herr Stein. Er kann gar keine Schmerzen haben. Herr Kopplin bekommt schon Schmerzmittel und er schläft. Das sollten sie übrigens auch mal machen. Gehen sie doch etwas nach Hause und ruhen sie sich aus!"
„Nein er hat wirklich Schmerzen. Er hat einmal mit der Hand gezuckt, dass bedeutet Ja." Vincent sah sie verzweifelt an.
„Herr Stein... das ist unmöglich. Er liegt im Koma. Ich glaube sie bilden sich das ein weil es sie belastet. Bitte gehen sie Heim"
„Nein ich bilde es mir nicht ein. Nehmen sie seine Hand und fragen sie ihn etwas. Dag du hast doch schmerzen?"
„Meinetwegen..." Die Schwester nahm Dags Hand. „Haben sie Schmerzen Herr Kopplin?" Es tat sich absolut nichts. „Wundervoll. Dann kann ich ja wieder gehen!" Vincent sah sie schockiert an" „Sie können dich nicht einfach gehen. Er braucht Hilfe" Vincent wurde immer aufgebrachter.

„Herr Stein jetzt machen sie sich lächerlich. Ich spüre da nichts. Gehen sie Heim" Die Schwester drehte sich um und ging.

„Hast du das gehört Dag. Ich mach mich also lächerlich. Ich fasse es nicht. So etwas unfreundliches.",aufgebracht nahm Vincent wieder die Hand des Parkourtrainers. Dags Hand bewegte sich nicht mehr. Auch die restliche Besuchszeit tat sich nichts mehr. Traurig sah Vincent ihn an. Sprach aber die ganze Zeit aufmunternd auf ihn ein. „Dag ich muss jetzt los, die Besuchszeit ist leider um. Aber ich werde morgen wieder kommen. Bitte kämpfe für uns. Ich brauche dich doch. Ich...ich kann das nicht ohne dich". Vincent küsste Dag noch auf die Stirn und verließ das Zimmer. Er wollte nur noch nach Hause, Duschen und sich im Bett verkriechen.

Gegensätze ziehen sich anWo Geschichten leben. Entdecke jetzt