Gegensätze ziehen sich an

Wieder vereint 🔥

„Was heißt nicht direkt? Vincent!"
„Ich...ich hab dir gestern einen runtergeholt okay?"
„Warum?"
„Ich weiß nicht. Es kam eins zum anderen und ich konnte meine Finger einfach nicht bei mir lassen", sagte Vincent ehrlich und sah ihn mit roten Wangen an. Dag wusste nicht, was er davon halten sollte. Er wusste nicht, dass er sich Vincent schon geöffnet hatte. Trevor hüpfte aufs Bett und kuschelte sich an Dag. Vincent lächelte leicht bei dem Bild.„Er liebt dich"
„Und ich liebe ihn!" Vincent schmunzelte leicht. Er musste seine Liebeserklärung an ihn unterdrücken. „Weißt du noch, was gestern passiert ist?"
„Nein. Keine Ahnung"
„Möchtest du es wissen?"
„Besser nicht. Kannst du gehen?" Dag hatte ein Gefühlschaos in sich. Er wusste nicht, was er sagen und tun sollte. „Wenn du das unbedingt möchtest, dann gehe ich. Du sollst du wissen ich habe nichts getan, was du nicht wolltest". Vincent stand traurig auf und zog sich langsam wieder an. Er stand mit dem Rücken zu ihm. Dag konnte sehen, dass er zugenommen hatte und nicht mehr so dünn war. „Hast du zugenommen?"
„Was?", peinlich berührt sah Vincent ihn an, er drehte sich nur in seiner Unterhose zu ihm. „Du siehst gut aus!"
„Ähm danke. Ich esse wieder regelmäßig", murmelte er schüchtern und zog sich seine Hose an. „Sieht wirklich toll aus" Vincent wurde noch roter, er lächelte verlegen. Er hatte lange keine Komplimente mehr bekommen. Vince zog sich sein T-Shirt über, dabei merkte er nicht, dass es Dag seins war. „Naja, ich werde dann mal".

„Das ist mein T-Shirt. Es ist dir zu klein"
„Oh, entschuldige bitte" Er zog es sofort wieder aus und suchte sein eigenes. Dag musste schmunzeln. „Tollpatschig und lost wie immer"
„Beschwer dich nicht, früher fandest du das niedlich", beschwerte sich Vincent und er suchte weiter nach seinem T-Shirt. „Da ist es ja, frag mich bitte nicht wie es unter das Bett kam"
„Ich finde es jetzt auch noch niedlich" Vincent sah ihn wieder verlegen an, zog sein T-Shirt an und wurde unsicher. „Also ich...bin dann mal weg"
„Ciao, Vincent" Vincent verließ Dag seine Wohnung und lief angespannt zurück zur Klinik. Er brauchte dafür länger, als wie sonst. Er musste seine Gedanken erst einmal ordnen. Er war verwirrt. Als er in der Klinik ankam, durfte er sich einiges anhören, weil er über Nacht nicht da war und bekam für die nächsten Zwei Wochen Ausgangssperre. Bedrückt verkroch er sich in seinem Zimmer.

Dag lebte so weiter wie vorher. Er ging jeden Tag zur Schule um weiter zu unterrichten. An einem Tag schrieb er besoffen seinem Ex auf Whatsapp. Er vergaß, dass Vincent sein Handy gar nicht hatte.

-Sa, 23.07.-

Schatz ❤️ [3:23 Uhr]: Fuck, ich vermiss dich
Schatz ❤️ [3:30 Uhr]: Ich glaub ich lieb dich noch
Schatz ❤️ [3:55 Uhr]: Warum ist das so verdammt schmerzhaft?

Vincent traute sich nach dem Vorfall nicht mehr bei Dag, zu melden. Er war bestimmt sauer auf ihn, außerdem war sein Kleingeld fürs Telefonieren alle. Immer wieder quälten ihn Alpträume, irgendwann sprach er offen mit seiner Therapeutin über den Vorfall, danach ging es ihm deutlich besser. Zwei Wochen vergingen und seine Ausgangssperre wurde wieder aufgehoben.
„So Herr Stein. Ich gebe ihnen ihr Handy und Laptop wieder zurück. Sie wissen wir haben in den letzten Wochen darüber gesprochen, was gesund ist an Arbeit und was nicht. Ich vertraue ihnen", meinte seine Ärtzin und gab ihn sein Laptop, Handy und die Kopfhörer wieder. „Vielen dank", Vincent brachte alles auf sein Zimmer und ging dann zu seinen Sitzungen. Erst als er um 5 total ausgelaugt in sein Zimmer zurück kam, schaltete er sein Handy an. Eine Welle an Nachrichten und verpassten Anrufen überkamen ihn. Dabei fühlte er sich sofort wieder überfordert. Er öffnete WhatsApp und sah, dass Dag ihm geschrieben hatte. Sofort zog sich sein Herz zusammen, als er die Nachrichten las.
Eine Woche war das ganz nun her. Er war sich unsicher was er machen sollte. Er vermisste ihn ja auch, sollte er ihn schreiben oder anrufen? Oder einfach zu Hause besuchen? Immerhin durfte er wieder raus für ein paar Stunden.