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"Ihre Mutter will nichts zahlen und andere Verwandten konnten wir nicht finden. Wir setzen uns schon mit der Krankenkasse auseinander, was möglich ist und was nicht"
„Okay. Hoffentlich wird das meiste übernommen", murmelte Vincent leise. "Wir werden sehen. Ich muss weitermachen, Herr Stein. Schönen Tag noch!"
„Danke, den wünsche ich ihnen auch". Vince legte auf und das Handy zur Seite. Vorsichtig küsste er Dag auf die Wange, um ihn wach zu bekommen. Dag wachte auf und ging direkt müde ins Bad, um sich fertig zu machen. Vincent ging wieder in die Küche und schenkte den Kaffee aus. Dag duschte und zog sich frisch an. Dann nahm er sich Kaffee. "Danke"
„Bitte", Vincent war der Hunger vergangen, er trank nur seinen Kaffee. „Wie geht es dir?"
"Müde. Und etwas erschöpft. Und dir?"
„Ich bin gerade etwas traurig", murmelte Vincent. „Wenn du müde bist, kannst dich noch etwas hin legen. Wir haben erst 11 Uhr den Termin beim Anwalt"
"Warum bist du traurig?" Dag nahm Vincent direkt in den Arm. „Das Krankenhaus hat gerade angerufen. Marianne wird nie wieder richtig werden" Dag drückte ihn liebevoll. "Ich weiß wie schlimm das für dich ist. Ich denke, sie kann trotzdem irgendwann wieder glücklich werden. Es sind die kleinen Dinge"
„Ich hoffe es", Vincent genoss die Nähe zu ihm. Er kuschelte sich in Dag seine Arme. „Danke"

"Ich finds schön, dass du sie immer wieder besuchst. Ich glaube, das bedeutet ihr viel. Du hast ein gutes Herz"
„Sie kann sich nicht mal an mich erinnern. Ich weiß nicht ob ich es besser mache, wenn ich sie weiterhin besuchen gehe"
"Natürlich! Ihr könnt von 0 anfangen und Freunde werden. Das ist immer noch besser als wenn niemand kommt. Ich würde dich auch immer weiter besuchen. Selbst wenn du mich vergisst. Ich glaube innerlich merkt man das einfach. Diese Verbindung, die man hatte. Auch wenn Marianne sich nicht aktiv an dich erinnert, wird sie merken, dass ihr eine Verbindung hattet"
„Vielleicht hast du recht. Danke". Vincent lächelte ihn leicht an. "Vielleicht ist es genau das, was ihr Leben wieder lebenswerter macht. Jemand der einfach kommt und für sie da ist. Jemand der mal was nettes sagt und ihr nicht das Gefühl gibt, eine Behinderung für alle zu sein. Das hat mir geholfen. Du hast mir als einziger nie das Gefühl geben der Knasti zu sein während alle mich immer wieder nur darauf beschränkt haben"
Vincent lächelte ihn liebevoll an. „Weil ich in dir auch viel mehr sehe"

"Du musst sie nicht besuchen, wenn du nicht möchtest. Ich hab nur das Gefühl, es würde ihr gut tun. Aber du entscheidest selber was dir gut tun"
"Ich überleg es mir okay". Vincent legte seinen Kopf auf Dag seiner Brust ab. "Mach das!"
„Ich liebe dich"
"Ich dich auch. Immer" Vincent lächelte ihn sanft an. „Darf ich dich küssen?"
"Grad nicht. Ich bin gestresst"
„Okay", Vincent kuschelt sich trotzdem weiter an ihn. „Möchtest du drüber reden?"
"Du bist naiv. Naiv zu glauben, dass du mich da irgendwie raus boxen kannst"
„Ich bin realistisch. Ich habe einen guten Anwalt, der bekommt das schon hin". Vincent setzte sich wieder auf. "Das ist nicht realistisch. Das ist dumm. Tut mir leid" Vincent sagte nichts mehr dazu. Er würde schon sehen, dass er recht hatte. Vincent trank seinen Kaffee weiter aus, dann machte er sich im Badezimmer fertig. Dag war deprimiert. Er wollte nicht in den Knast. „Ich geh noch einkaufen, möchtest du mit kommen?", fragte Vincent als er aus den Badezimmer kam. "Ne" Dag guckte deprimiert auf die Tischplatte. „Das wird schon wieder hörst du". Vincent kniete sich neben ihn. "Gar nichts wird wieder. Das war's" „Hör auf so schwarz zu sehen. Wir haben in einer Stunde den Termin und dann wirst du sehen, dass wir das schon wieder hinbekommen". Dag schwieg. Er glaube nicht daran. „So bevor du in Selbstmitleid versinkst, komm mal mit". Vince zog ihn nach oben. Dag riss sich sofort los. "Du verstehst es nicht! Du verstehst mich nicht! Lass mich in ruhe!!!" Dag rannte ins Schlafzimmer, knallte die Tür zu und schloss ab. Vincent sah ihn überrascht hinter her. Er klopfte an die Schlafzimmertür an. „Schatz?"
"Lass mich in Ruhe!"
"Bitte, komm raus"
"Bitte hör auf. Du tust mir weh!" „Okay, ich lass dich in Ruhe. Ich bin erstmal einkaufen. Ich bin pünktlich wieder da"

Gegensätze ziehen sich anWo Geschichten leben. Entdecke jetzt