Master of Desaster Vol. 2

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Vincent spürte einen Schlag an seiner Schläfe, taumelte ein Stück nach hinten und rutschte auf den nassen Fliesen aus. Er landete unsanft am Boden und schlug mit dem Kopf auf. Leichte Sterne tanzten vor seinen Augen und Schmerzen breiteten sich in seinem Kopf aus. Leicht benommen schloss er seine Augen.

Dag war wie gelähmt. Das wollte er nicht. Vincent blutete am Kopf. Just in dem Moment klopfte es an der Haustür. "Polizei! Öffnen sie die Haustür".       Die Nachbarn mussten wegen dem gepolter die Polizei gerufen haben. In Dags Kopf ratterte es. Es sah so aus als hätte er Vincent verhauen. Kurz dachte Dag darüber nach, einfach aus dem Fenster zu springen. Der Parkourtrainer drehte sich zu Vincent um ihn nochmal zu mustern.

Vincent öffnete leicht seine Augen und sah wie Dag panisch wurde. „Helf mir mal hoch. Wir müssen uns schnell was anziehen.", flüstere Vincent immer noch leicht benommen und versuchte sich alleine aufzusetzen. Was jedoch nicht gelang. Sobald er sich bewegte, spürte er ein Ziehen im Kopf und ihm wurde schlecht. „Jetzt mach schon. Bevor sie die Tür noch aufbrechen".

Dag wollte sich gerade bewegen, als die Tür aufflog.
Der erste Polizist rannte auf Dag zu und riss ihn unsanft zu Boden. Dag war so unvorbereitet das er mit dem Kopf hart auf die Fliesen schlug. "Hey was machen sie da? Gehen sie von ihm runter. Was wollen sie überhaupt hier?". Vincent kämpfte sich nach oben und saß nun nackt vor den Polizisten. "Sie brauchen keine Angst mehr haben. Wir haben ihn in Gewahrsam". Der Polizist zeigte auf Dag der regungslos am Boden lag. Vincent konnte sehen wie sich unter Dags Kopf Blut sammelte.

„Wie kommen sie Bitteschön darauf, dass ich Angst habe? Jetzt lassen sie gefälligst mein Freund los. Er blutet", schrie Vincent die Polizisten an und rutschte zu Dag, nahm eines der Handtücher die auf dem Boden lagen und versuchte die Blutung zu stillen. „Jetzt machen sie schon etwas. Wegen ihnen Blutet er."

"Wir wurden informiert weil hier ein Vorbestrafter in ihrer Wohnung ist und komische Geräusche zu hören waren". Der zweite Polizist rief einen Notarzt dazu und drehte Dag vorsichtig auf sie Seite. Dags Haare waren Blutverklebt, sein Gesicht war farblos.

„Woher wollen sie das den bitteschön wissen? Ich bin vorhin im Bad ausgerutscht, als ich aus der Wanne aus gestiegen bin. Er wollte mir helfen. Er ist mein Freund. Da wird er sich wohl auch in meiner Wohnung aufhalten dürfen", Vincent nahm Dag seine Hand und streichelte sie um sich zu beruhigen. "Beruhigen sie sich. Der Notarzt ist gleich da". Dag war durch das umreißen so schwer gestürzt, das er sofort das Bewusstsein verloren hatte. Er blutete stark. Wahrscheinlich war Dag noch nicht richtig aus der Panikattacke raus und hatte mit den nassen Füßen kaum halt gehabt. "Holen sie ihm bitte was zum überziehen!". Die Polizisten wirkten so ruhig und abgeklärt. Sie nahmen Dags schlechten Zustand gar nicht ernst.

Dags Kopf blutete weiter. Sein Körper kühlte langsam auf den kalten Fliesen aus. Vincent stand auf. Schwindel überkam ihn und er musst sich am Waschbecken festhalten um nicht umzukippen. Sein Kopf pochte und Übelkeit breitete sich wieder in ihn aus. Mit letzter Kraft konnte er die Kloschüssel öffnen, ehe er sich übergeben musste. Nachdem sich sein Magen wieder beruhigt hatte, stand er zitternd auf und spülte sich den Mund aus. Vincent nahm sich seine Sachen vom Boden und zog sich schnell an. Anschließend taumelte er ins Schlafzimmer, um neue Sachen für Dag zu holen. Als er zurück ins Badezimmer kam, wurde ihn wieder schwindlig. Er hieilt sich am Türrahmen fest und langsam begann sich alles zu drehen. „Reiß dich zusammen". Er kniete sich zu Dag und zog ihn eine Jogginghose und einen Hoodie von ihm über. Vincent hatte das Gefühl, sein Kopf würde gleich explodieren.

Es dauerte nicht lange, bis zwei Sanitäter die Wohnung betraten. Einer zog Vincent beiseite. "Guten Abend. Können sie sich kurz setzen? Dann guck ich mir das mal an". Die junge Frau öffnete die Sanitätskoffer und kramte darin rum. Vincent ließ sich anstandslos auf die Kloschüssel sinken und sah besorgt zu Dag. Ihm war egal was mit ihm selber geschah. Dag zählte in diesem Moment mehr. "Können sie mir einmal erzählen was genau mit ihrem Kopf passiert ist, damit ich ihn behandeln kann?"

„Ich bin beim aussteigen aus der Wanne, auf dem nassen Fließen ausgerutscht und mit dem Kopf auf dem Boden aufgekommen".
"Waren sie bewusstlos? Schwindel? Schlecht?" Die Sanitäterin holte einen Verband aus ihrem Koffer. Währenddessen war Dag endlich zu sich gekommen. Er setzte sich taumelnd auf und sprach erst mit dem Sanitäter und dann mit dem Polizisten. Vincent konnte in dem Chaos nur einige Wortfetzen aufschnappen, obwohl Dag nicht weit weg von ihm war.

"...nicht dran erinnern... alles ganz anders als es aussieht...". Sofort sprang Vincent auf und kniete sich neben Dag und zog ihn in seine Arme. „Dag. Alles gut. Ich bin doch nur beim aussteigen aus der Wanne auf den nassen Fliesen ausgerutscht. Du wurdest zu Boden geworfen, als du mir auf helfen wolltest". Sanft streichelte er ihn über den Rücken und flüsterte ihn ins Ohr, „Es war ein Unfall. Es wird alles gut werden". Dag nickte unsicher. Ihm war nicht gut. Wenig später betrat Vincents keifende Nachbarin seine Wohnung. Sie war mitte 70 und wohnte gegenüber. "JA GENAU DAS IST ER DER KRIMINELLE! NEHMEN SIE IHN FEST"

Langsam wurde Dag sauer. Wieso dachten hier alle das er noch scheiße bauen würde? "ICH HAB GESEHEN WIE ER UNTEN GRAẞ GERAUCHT HAT. DAS MACHT ER ANDAUERND SEIT ER HIER AUFGETAUCHT IST". Der Polizist drehte sich zu Dag. "Darf ich mal ihre Klamotten durchsuchen?" Der Parkourtrainer musste an das Graß in seiner Tasche denken. "Nein..." Dag fühlte sich immer weiter in die Ecke gedrängt. "Dag schau mich an. Es wird alles gut werden hörst du?", flüsterte Vincent ihn beruhigen zu. Dann drehte er sich zu den Polizisten „Brauche sie nicht dafür ein Durchsuchungsbefehl oder so etwas? Also ich finde ja, man sollte sich erst einmal um unsere Wunden kümmern. Sie sehen doch, dass es ihm nicht gut geht. Woran sie übrigens schuld daran sind"

Dag hatt immer weiter das Gefühl, in einer Sackgasse zu sitzen. In einer Kurzschlussreaktion sprang er auf, der Sanitäter taumelte zur Seite. Er rannte aus dem Bad, stieß den Polizisten zur Seite und verschwand aus der offenen Haustür. "STEHEN BLEIBEN!" Sofort sprintete der zweite Polizist ihm hinterher. Der Polizist, der bei Vincent blieb, holte sich Stift und Zettel raus. "Wie heißt ihr Freund mit vollem Namen?"

Gegensätze ziehen sich anWo Geschichten leben. Entdecke jetzt