Kapitel 12

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Es hatte keinen Zweck. Er würde nicht aufhören, bis ich es ihm erzählte. Also beschloss ich, ihm die Wahrheit zu erzählen. Zumindest ein Teil.
„Diese Mittel was ich damals durch den Unfall im Labor bekommen habe, das kann so viel mehr, als mein Vater weiß. Ich kann die Gefühle von Menschen lesen und sie verändern. Das ist der Teil der allen bekannt ist. Aber ich kann mehr, Bucky, so viel mehr. Ich kann alles kontrollieren.
Was du fühlst.
Was du siehst.
Was du hörst.
Was du denkst.
Einfach alles.
Sobald ich erstmal in den Kopf meines Gegenübers eingedrungen bin, gibt es nichts was ich dort nicht kann. Alles was ich will, sieht oder fühlt der andere, ganz egal ob es echt ist oder nicht. Ich lasse ihn glauben das es echt ist. Niemand ist in der Lage, den Unterschied zu erkennen. Wenn ich es will, dann ist es die Realität.
So war es auch vorhin im Trainingsraum, ich wollte, dass du denkst, deine Hand steht in Flammen und dann hast du es gesehen nicht wahr? Du hast den Schmerz gespürt hab ich recht? Du konntest da Feuer riechen"
Er sah mich an und nickte „Sie brannte. Ich sah es. Ich spürte es verdammt. Und dein Vater? Er weiß es nicht?" Genervt verdrehte ich die Augen „Er will es nicht wissen, ich glaube er verschließt die Augen lieber vor der Wahrheit als anzuerkennen, was er angerichtet hat. Er und meine Mutter schickten mich an dieses Institut für Mutanten und damit war das Problem für sie erledigt. Aus den Augen aus dem Sinn. Er hat mich dort nie besucht weißt du? Nie." Bucky streichelte meinen Rücken und in seinen eisblauen Augen lag eine unerwartete Wärme.
„Und an deiner Schule? Wussten sie was du kannst?" fragte er ruhig und ich nickte „Ja, aber sie erlaubten mir nicht, es einzusetzen. Sie sagten, ich wäre zu schwach für diese Art von Macht. Es wäre verbotene, dunkle Macht. Keine Macht, die man nicht einsetzen sollte, wenn man für das Gute kämpft."
Meine Hände ballten sich zu Fäusten „Sie schafften es tatsächlich, dass ich mich an einer Schule für Mutanten wie eine Ausgestoßene fühlte. Ich war der Freak unter den Freaks. Die meisten dort hatten Angst vor mir. Niemand kann wissen, ob das was sie in meiner Gegenwart sehen und fühlen echt ist. Das macht den Menschen Angst. Und mich hat es einsam gemacht." Eine einzelne Tränen fiel meine Wange hinab „Du siehst das sicher ähnlich, hab ich recht?"
Lange sah er mich an ohne etwas zu sagen, dann fragte er „Musst du dich bewusst entscheiden, in den Kopf eines anderen einzudringen oder passiert das automatisch?"
„Ich muss es bewusst tun, nur wenn ich es will, spüre ich die Gefühle eines andern. Am leichtesten geht es, wenn ich Körperkontakte aufbaue, etwa so"
Meine Hände legten sich um sein schönes Gesicht, ich spürte seine Gefühle nach. Neugier und Unsicherheit. Und da... Angst.
Shit, ich machte ihm Angst.
„Hab keine Angst, Bucky. Ich würde dir nie wehtun." hauchte ich und seine Antwort kam sofort
„Deine Kräfte machen mir keine Angst" verwirrt sah ich ihn an „Nicht? Bin ich es? Hast du Angst vor mir?" und jetzt war er es der mein Gesicht umfasste „Nein. Es ist meine Vergangenheit... ich habe fürchterliches erlebt, weil Leute in meinem Kopf rumgespielt haben. Zu hören, dass du das selbe kannst, was Hydra mir jahrelang angetan hat, das macht mir Angst. Es löst etwas in mir aus, Kleines. Ich habe Angst, dass du es weckst, wenn du in meinem Kopf bist." Er legte die Stirn an meine „In mir wohnt eine Dunkelheit Kleines. So dunkel, dass sie alles vernichten wird, wenn sie jemals nochmal an die Oberfläche gelangt"
Er klang so verletzlich, dass ich seinen Schmerz spürte ohne das ich es wollte.
Er war so stark, so tief...
„Das werde ich nicht zulassen, Bucky. Niemals"
Ohne ein weiteres Wort zog er mich an sich und ließ uns zusammen nach hinten fallen. Ich lag auf seiner Brust und hörte seine tiefen Atemzüge. Wir lagen so lange still da, dass ich dachte er schläft, doch dann sagte er „Wenn die Welt erfährt was du kannst, dann wird es Menschen geben, die diese Macht für ihre Zwecke nutzen wollen. Sie werden dich benutzen, um zu bekommen was sie wollen."
Ich küsste ihn und flüstere „Soweit wird es nicht kommen. Niemand wird mich bekommen. Und niemand wird mich benutzen. So wird es nicht laufen. Ich habe andere Pläne, Soldat."
Ich sah ihm an, dass er mehr wissen wollte, doch ich hatte ihm schon genug gesagt.
„Schlaf jetzt, Bucky." und damit drang ich in seinen Kopf und löste eine Müdigkeit in ihm aus, die ihn augenblicklich einschlafen ließ. Ich tat das nicht gerne, doch es musste sein.
Er wusste schon Zuviel...

The RebellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt