Kapitel 54

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Bucky

Sie war weg. Sie war einfach weg. Sie war geflohen. Mit ihm. Ausgerechnet mit ihm verdammt.
„Es wird Zeit, Buck. Du kannst nichts mehr tun. Komm mit rein" Steves Hand schloss sich um meine Schulter und ich fuhr zusammen. Ich hatte ihn nicht mal kommen gehört. Seit sie mit diesem verdammten Helikopter in den bewölkten Himmel verschwunden war kniete ich hier in der Kälte und starrte in den Himmel.
Immer wieder sah ich ihr wunderschönes Gesicht vor mir. Wie sie mich durch die Scheibe des Helikopters ansah, mir diesen atemberaubende mandelförmigen dunklen Augen. Ich sah den Ausdruck auf ihren Gesicht, die Verwunderung und den offensichtlich Schmerz. Ich sah ihre perfekten Lippen wie sie die Worte formten, die ich so dringend von ihr hören wollte.
Ich liebe dich

Sie ist gegangen. Mit ihm, Buck. Sie hat ihre Wahl getroffen." Ich sprang so schnell auf die Füße, das Steve keine Zeit hatte zu reagieren. „Sie ist nicht freiwillig mit ihm gegangen. Sie hatte keine Wahl" knurrte ich während sich meine Metallhand um Steves Hals legte und zudrückte. Problemlos hob ich ihn hoch. Durch unsere Adern floss zwar das gleiche Supersoldaten Serum, doch ich hatte zwei Vorteile: Zum einen war da das offensichtlich: mein Arm aus Vibranium war ein klarer Vorteil. Doch der größere Vorteil war mein Charakter. Ich war nicht der strahlende Held. Das war ich noch nie. Ich kämpfe nicht für das Gute. Ich tat was getan werden musste.
„Rede nochmal so über sie und ich vergesse das wir beste Freunde sind" Ich ließ ihn einfach los und stürmte nach drinnen. Mein Kopf schwirrte. Immer und immer wieder sah ich sie vor mir. Und ihn.
Wie er sie festhielt.
Wie sie sich wehrte.
Wie er sie mir wegnahm.
Ich brauchte einen Plan und zwar dringend.

Keine 10 Minuten später stürmte ich in Tonys Labor. Er blickte erschrocken auf, doch als er mich sah, entspannte er sich und wand sich wieder seinen Arbeit zu „Was willst du Barnes?"
Fassungslos erwiderte ich „Ist das dein Ernst Stark? Deine Tochter wurde gerade entführt falls es dir entgangen ist. Wir müssen sie finden und zurück holen, verdammt!" Er sah nach wie vor nicht auf als er viel zu ruhig sagte „Sie wurde nicht entführt, sie ist geflohen. So ist Kendall. Man kann sie nicht zähmen. Sie tut was sie will, so war das schon immer. Es interessiert sie nicht, was sie mit ihrem Verhalten anrichtet. Kendall interessiert sich nur für eins, nämlich dafür was Kendall will. Das Team, ich, ja selbst du Barnes - wir sind ihr alle egal."
Außer mir vor Wut schlug ich mit der Faust auf den Labor-Tisch sodass die Gefäße darauf gefährlich klirrten. „Sie ist deine Tochter verdammt! Du kannst doch nicht ernsthaft einfach gar nichts tun! Dieser Dreckskerl hat sie entführt" Tony lachte freudlos auf ehe er sagte „Dieser Dreckskerl ist ihr Ex Freund. Er war ihr Professor wusstest du das? Ich habe ihn bezahlt dafür das er meine Tochter zu einer anständigen jungen Frau macht und was tat er?
Er verfiel ihr, so wie jeder Mann der ihr zu nahe kommt. Und er schlief mit ihr. Viele viele Male, Barnes. Sie trieben es heimlich in den Bibliotheken und Abstellkammern des ehrwürdigen Instituts von Professor Xavier. Vor aller Augen und doch im Verborgenen. Noch so eine Sache, die sie einfach getan hat ohne an die Konsequenz zu denken. Und von der sie dachte, ich würde sie nie herausbekommen. Doch ich bekomme immer alles raus. Wissen ist Macht. Es ist stärker als deine Muskeln oder Wandas Zauberkräfte. Und dieses Wissen erlaubt er mir, jetzt hier so entspannt zu stehen. Denn ich weiß das sie nicht gekidnappt wurde. Sie ging freiwillig mit ihm. Sie wollte es so. Also lass sie ziehen Barnes. Das mit euch hätte doch sowieso nicht geklappt. Selbst wenn sie dich nicht nach ein paar Wochen leid gehabt hätte so wie all die anderen vor dir, glaubst du doch nicht ernsthaft das ich dich als zukünftigen Schwiegersohn akzeptiert hätte oder?" Er lachte mir ins Gesicht und ich sah rot. Meine Faust traf sein Gesicht noch ehe mir klar war was ich da tat. Stark fiel um wie ein nasser Sack. Blut quoll aus seiner Nase, doch ich hatte kein Mitleid. Er hatte es verdient. Hasserfüllt blickte ich auf ihn hinab „Es ist mir egal was du von alle dem hällst. Ich liebe sie, daran kannst selbst du nichts ändern. Und ich werde hier nicht tatenlos rumsitzen, während sie in Gefahr ist. Denn du irrst dich. Sie ging nicht freiwillig. Du hast sie nicht gesehen, du hast nicht den Ausdruck auf ihrem Gesicht gesehen, als Darwin sie gepackt hat und in den verdammten Helikopter gezerrt hat. Sie hatte Angst. Sie wollte nicht gehen. Sie wollte bei mir bleiben. Und ich werde nicht eher ruhen bis sie genau das wieder ist: Bei mir!"
Ich hatte mich bereits von ihn abgewandt und wollte gehen als ich hörte wie er sich ächzten erhob „Und was dann Barnes? Was willst du dann mit ihr tun? Du weißt, wie gefährlich sie ist. Nicht nur für die Menschheit sondern auch für sich selbst. Wir haben das doch besprochen. Du warst meiner Meinung, falls du dich erinnerst. Wie steht es jetzt? Hältst du dich unseren an den Plan wenn du sie befreit hast?" Ich ließ den Kopf kreisen und meine Nacken knackte fast so laut wie mein Kiefer als ich fest die Zähne aufeinander biss. „Wie lange braucht Bruce noch bis es fertig ist?" fragte ich leise ohne Stark eines Blickes zu würdigen. Der Triumph in seiner Stimme war nicht zu überhören „Ende der Woche sollte er fertig sein. Schön zu wissen, dass wir trotz allem noch an einem Strang ziehen Barnes" Ich erschaudert vor Ekel, als er das sagte. Alles in mir sträubte sich dagegen, ausgerecht mit ihm einer Meinung zu sein, doch leider hatte er recht. In diesem speziellen Fall wollten wir das selbe.
Wir wollten das Beste für dich, Kendall.
Du wirst wieder glücklich sein, ich verspreche es dir.
Alles wird wieder gut, Kleines.

The RebellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt