Ich konnte kaum glauben das er wirklich hier war. Tief in mir hatte ich nicht zu hoffen gewagt ihn je wiederzusehen. Doch er war hier.
James
Er stand so nah vor den Gitterstäbe das mir sein einzigartiger Duft in die Nase stieg. Ich streckte die Hand durch die Gitterstäbe und wollte ihn so dringend berühren, um sicher zu gehen, das er wirklich hier war. Das er echt wahr. Doch er wich zurück. „Nicht" hauchte er und als das eisblau seiner Augen in meine fuhr spürte ich einen Stich.
Er hatte Angst. Vor mir.
„Was ist passiert?" fragte er leise.
„Hat Steve es dir nicht gesagt?" erwiderte ich skeptisch.
„Er hat ... Ich möchte es von dir hören."
Ich ließ die Luft geräuschvoll entweichen ehe ich sagte „Was willst du von mir hören, Buck? Dass ich es nicht getan habe? Dass ich dich nicht in den Winter Soldier verwandelt habe, obwohl ich wusste, dass du dadurch durch deine ganz persönliche Hölle gehen musst? Dass es alles ein Fehler war? Dass ich nicht wollte, dass du sie alle tötest um mich zu retten? Dass ich immer noch das gleiche süße Mädchen bin, in das du dich verliebt hast?"
Er hielt meinen Blick stand „Ich will nur eins wissen: Warum hast du es getan?"
Meine Stimme klang schroffer als beabsichtig „Ich denke, ich versuche nur, der beste Bösewicht zu sein, der ich sein kann. Denn so seht ihr mich doch alle, oder nicht? Als wäre ich das Problem.
Niemand macht sich die Mühe herauszufinden, warum ich so bin. Warum ich getan habe, was ich tat. Du willst es wirklich wissen, James? Dann hoffe ich du erträgst du bitter Wahrheit:
Ich tat es deinetwegen. Du hast mir keine Wahl gelassen, erinnerst du dich?"
Er verzog schmerzhaft das Gesicht „Du musst mir nicht beweisen, dass es meine Schuld ist."
Ich lachte auf „Das ist es, was du denk was ich tue? Es geht hier um so viel mehr als Schuldzuweisungen, James. Ich habe dich gebraucht. Ich habe dir vertraut. Du hast mir versprochen, dass du an meiner Seite stehen wirst, egal was kommt. Du hast gesagt das du mich liebst! Doch als es hart auf hart kam hast du mich hängen lassen! Du hast zugelassen das sie mich gefangen nehmen. Du hast NICHTS getan um mich zu beschützen!"Ich weinte, ob vor Wut oder vor Trauer konnte ich nicht sagen. Energisch wischte ich mir die Tränen von der Wange und fuhr fort „Ich hatte kein Wahl. Du hast mich in die Enge getrieben. Du hast es genauso mit zu verantworten was passiert ist wie ich. Was hätte ich denn sonst tun sollen? Sollte ich einfach zusehen wie sie mich festnehmen?
Ich musste ihn wecken. Ich brauchte jemanden der mich beschützt. Jemanden der für mich kämpft. Ich brauchte einen Soldaten an meiner Seite. Ich hätte dich gebraucht, James! Aber du standest da und hast nur zugesehen! Also rief ich ihn. Ich weckte den Winter Soldier aus purer Verzweiflung. Es war meine letzte Chance. Und wenn du das nicht verstehst oder es mir nicht verzeihen kannst, dann kann ich es auch nicht ändern. Du wusstest was ich bin und was ich will. Du hast dich trotzdem in mich verliebt, genau wie ich mich in dich. Aber vielleicht reicht das einfach nicht aus, James"
Bucky kam näher an die Gitterstäbe „Was soll das heißen? Ist es vorbei? Willst du mir das sagen? Einfach so? Du gibst uns nicht einmal die Chance, das herauszufinden!"
„Was willst du herausfinden, Buck? Wie können ein Held und ein Bösewicht glücklich bis ans Ende leben?" fauchte ich zurück.
„Das meinst du nicht wirklich so. Du bist nicht die Böse in dieser Geschichte und ich bin ganz sicher kein Held. Komm mit mir zurück. Wir können neu anfangen. Du machst mir keine Angst. Du musst nicht so sein. Du kannst dich anpassen, so wie ich es getan habe" sagte er ruhig.
„Niemals. Ich werde nicht verleugnen was ich bin. Ich mag diese Macht Bucky und ich weiß, dass du es auch tust. Du willst genauso frei sein wie ich. Ich konnte es sehen, als du der Winter Soldier warst. Du hast es genossen, gib es zu!" schrie ich ihn an „Du warst entfesselte, und auch wenn du meinem Befehl gefolgt bist, warst du so frei wie schon lange nicht mehr, hab ich nicht recht?"
„HÖR AUF!!" brüllte er so laut, dass ich sicher war, er hätte das ganze Hauptquartier der Avengers geweckt. Ich wusste das mir nur noch Minuten blieben, bis Steve oder mein Vater hier auftauchen würden. Ich unternahm einen letzten verzweifelten Versuch und griff nach seiner Hand. Diesmal ließ er mich. Allein die Berührung seiner Haut auf meiner ließ mich aufstöhnen. Ich vermisste ihn so sehr. „Du weißt, dass ich nicht eingesperrt werden muss." meine Finger glitten zwischen seine und ich umschloss fest seine Hand „Liebst du mich?" fragte ich. Mit angehaltener Luft wartet ich auf seine Antwort. „Du hast ja keine Ahnung wie sehr, Kleines..." es war nur ein Flüstern das über seinen perfekt geschwungenen Lippen kam und doch klang es so laut in mir nach, als hätte er geschrien.
Er liebte mich.
Immer noch.
Steve hatte sich geirrt.
Ich hatte ihn nicht verloren.Ich blickte auf unsere verschränkten Hände. Es war noch nicht zu spät für uns. Wir konnten es noch schaffen. Unsere Geschichte war noch nicht vorbei. „Ich wüsste du würdest kommen um mich zu retten" flüsterte ich und spürte wir meine Kehle eng wurde. Am Ende hatte er sich doch für mich entschieden.
Meine Hand lag noch immer in seiner. Ich hatte nicht bewusst eine Bindung zu seinen Gefühlen aufgebaut, doch da ich ihm so nahe stand, verselbstständigte sich meine Gabe. Sie floss in ihn ohne das ich merkte. Ich bemerkte es erst als mich auf einmal eine Kälte traf, die nicht recht zu dem Moment hier passte. Es war als würde Bucky einen mentalen Schutzwall hoch ziehen und seine Gefühle für mich dahinter einsperren. Seine Stimme klang seltsam ernst als er sagte „Ich fürchte du hast da was missverstanden, Kleines. Ich lasse dich nicht raus, wenn es das ist was du damit meinst, dass ich dich retten würde. Du bist aktuell zu gefährlich. Solange du dich nicht unter Kontrolle hast, bist du hier gut aufgehoben. Es ist ja nicht für immer." Er hob seine Hand und strich mir eine Strähne hinters Ohr „Sie werden jede Minute hier sein. Wenn sie kommen muss ich verschwunden sein. Sie dürften nicht wissen, dass ich hier war. Ich habe einen Plan, Kleines. Ich bringe alles wieder in Ordnung. Versprochen. Aber du musst mir vertrauen. Keine Spielchen mehr. Und keine Angriffe mehr auf Bruce oder sonst wen. Verhalte dich einfach ruhig, bis ich wieder komme. Kannst du das für mich tun, Kleines?"
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The Rebell
FanfictionZwei gebrochene Seelen. Gezeichnet von den Wunden Ihrer Dämonen. Als ihre Welten kollidieren beginnt ein gefährliches Spiel aus Vertrauen, Macht und Liebe Sie ist die heimliche Tochter des berühmten Tony Stark. Er war der Winter Soldier, der jetzt...