Was war das?
Mitten in der Nacht wachte ich schweißgebadet auf. Hektisch sah ich mich im dunkeln Zimmer auf.
Was war das eben?
Da hatte doch jemand gesprochen oder nicht?
Ich blickte zur Seite. Bucky lag noch immer neben mir, den Arm fest um meine Hüfte geschwungen schlief er tief und fest.
Hatte er im Schlaf geredet?
Das wäre bei seiner Vergangenheit sicher nicht ungewöhnlich, doch ich war mir sicher, das es nicht seine Stimme gewesen war, die mich aus dem Schlaf gerissen hatte.
Vielleicht hatte ich geträumt...
So muss es gewesen sein, denn hier war ganz offensichtlich niemand außer Bucky und mir. Ich schmiegte mich wieder an ihn und schloss die Augen. Gerade als ich zurück in den Schlaf gleiten wollte, hörte ich die Stimme erneut.
Es war nur ein Flüstern.
Ein tiefes bedrohlich klingelndes Flüstern.
Doch das bedrohlichste daran war, das es von niemanden hier im Raum zu kommen schien.
Es war, als wäre sie in mir.
Die Erkenntnis versetzte mich in Panik.
Die Stimme war in meinem Kopf und sie sprach mit mir. Sie klang kratzig und bösartig als sie flüsterte „Wie kommt es, dass ihr glaubt, man könnte Gutes und Böses klar definieren? Das es so einfach wäre? Das man einfach eine Linie ziehen könnte?" Flüsternd antwortet ich mir selbst „Geh mir aus dem Kopf!" Die unheimliche Stimme kicherte „Das kann ich nicht, Kenny. Ich bin ein Teil von dir. Ich bin in dir. Das bin ich schon, seit dem Tag vor 5 Jahren im Labor deines Vaters. Doch jetzt, endlich, bin ich stark genug um mit dir zu kommunizieren. Du hast mich gestärkt, Kenny. Jetzt wo du mich endlich entfesselt hast. Dank dir konnte ich mich genug an den Emotionen der anderen nähren, um zu erwachen. Du hast dich tapfer geschlagen, Kenny. Aber jetzt wird es Zeit, das ich das Ruder übernehmen. Also hab keine Angst und überlass mir die Kontrolle. Du wirst es nicht bereuen. Sonst bist du doch auch froh, wenn ich dir helfe. Wenn ich die Drecksarbeit für dich erledige."
Ich erschauderte bei den Worten der unheimlichen Stimme in mir. „Heute bist du an der Reihe die Drecksarbeit für mich zu machen, Kenny. Es wird Zeit für etwas Chaos." Was dann geschah war absolut verrückt und beängstigend.
Ich verlor die Kontrolle.
Die Kontrolle über mich selbst.Es war, als wäre jemand anders an meine Stelle getreten und hätte mich einfach beiseite geschoben. Plötzlich saß ich mental nur noch auf dem Beifahrersitz. Ich konnte alles mitansehen, aber ich konnte es nicht steuern. Es war wie ein Film, der vor mir ablief und ich war zum zugucken verdammt.
Jetzt hatte Sie die Kontrolle.Sie schwang die Beine aus dem Bett und stand auf. Zielsicher durchquerte sie das Zimmer und griff nach der Waffe, die noch immer auf dem Sofa lag, genau da, wo der Soldat sie so achtlos hingeworfen hatten. Dann lief sie leise den Flur entlang, bis sie vor der Tür nach der sie gesucht hatte zum stehen kam.
Panik durchflutete mich. Ich kannte diese Tür. Ich wusste, wer hinter ihr zu finden war.
Was wollten wir hier mit Buckys Waffe in der Hand? Und es war, als würde Sie meinen inneren Monolog hören, denn plötzlich sprach sie wieder zu mir
Ich möchte, dass du noch einen tötest, Kenny.
Ich will das du ihn tötest.
Tu es.
Jetzt.Mit aller Kraft versuchte ich mich zu wehren.
Ich wollte das nicht tun.
Ich wollte nicht töten.
Nicht ihn.
Verzweifelt bäumte ich mich auf, in der Hoffnung, das ich es verhindern könnte. Das ich Sie aufhalten könnte. Aber ich konnte es nicht. Sie stieß mich einfach beiseite und übernahm erneut die Kontrolle, während ich wieder zum zusehen verdammt wurde.Die Tür ließ sich ohne Probleme öffnen und ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, dass direkt aus der Hölle zu kommen schien. Es war so leicht. Er hatte nicht mal die Tür verschlossen.
Im Inneren war es dunkel, doch das störte sie nicht. Sie musste ihn nicht sehen. Sie spürte ihn.
Langsam ging sie auf das große Bett zu.
Gleich wäre es geschafft.
Gleich wäre er tot.Nein. Ich werde das nicht zu lassen.
Nicht ihn. Bitte.
Ich schrie innerlich so laut, das es schmerzte.
Ich musste Sie aufhalten.
Du kannst mich nicht stoppen. Ich tue was getan werden muss. Für uns. Für dich Kenny.
Er ist mein Freund!
Warum sollte ich seinen Tod wollen?
Weil er einen Keil zwischen dich und deinen geliebten Soldaten treiben will. Er akzeptiert eure Beziehung nicht. Das wird er nie. Er wird versuchen ihn dir auszureden, um seinen Platz einzunehmen. Das kann ich nicht zulassen. Du brauchst den Soldaten. Wir brauchen ihn. Er nährt uns, er macht uns stark. Dank ihm habe ich meine volle Power. Ich lasse nicht zu, dass uns jemand diese Quelle wegnimmt.
Und damit schloss Sie mich wieder aus.Sie stieg auf das Bett und setzte sich auf ihn. Sofort schlug er die Augen auf „Kendall? Träume ich?" fragte er verschlafen. Sie fuhr ihm mit der freien Hand durch sein verwuscheltes braunes Haar „Kein Traum, mein Hübscher " säuselte sie. „Was tust du hier?" er war sichtlich irritiert, doch das hielt sie nicht auf. Sie beugte sich vor und flüsterte in sein Ohr „Ich bin hier, bei dir. Heute Nacht bin ich dein. Nur dein. Ist es nicht das was du wolltest? Du willst mich doch oder?" sie fuhr mit der Zunge seinen Hals hinab und entlockte ihm ein Stöhnen.
„Was...was ist mit Bucky?" er klang atemlos und sie spürte ihn bereits, wie er sich hart gegen ihre Mitte presste. Er wollte sie, kein Zweifel, dennoch kämpfte er mit sich. In ihm tobte ein süßer Kampf aus Verlangen und Schuldgefühlen. Gierig sog sie die Empfindung in sich auf ehe sie im antwortete „Sollen wir jetzt wirklich über Bucky reden? Oder soll ich weiter machen mit dem, wozu ich her gekommen bin?" Sie küsste sich ihren Weg weiter seine Hals hinab und hörte ihn erneut stöhnen. Dann waren seine Hände plötzlich auf ihren Hüften und sie wusste, dass sie ihn da hatte, wo sie ihn haben wollte. Er hatte seine moralischen Bedenken über Board geworfen.
Er war ihr und der Dunkelheit verfallen.
Zeit für den finalen Akt.Sie küsste ihn voller Leidenschaft und während er so von ihr abgelenkt war, hob sie die rechte Hand mit der Waffe. Das kalte Metall drückte an seine erhitzte Haut, als sie die Waffe grob unter sein Kinn drückte. Blanke Panik trat in seine Augen.
„Zeit auf Wiedersehen zu sagen, Spiderboy"Doch noch ehe er etwas sagen konnte oder Sie den Abzug betätigen konnte, hörte ich eine tiefe, raue Stimme hinter ihr.
Eine Stimme, die es schaffte, Sie in mein Inneres zurück zu drängen und mich wieder ans Steuer zu lassen.
Eine Stimme, die mich zurück holte.
„Leg die Waffe hin, Kleines"
![](https://img.wattpad.com/cover/336948637-288-k838675.jpg)
DU LIEST GERADE
The Rebell
FanfictionZwei gebrochene Seelen. Gezeichnet von den Wunden Ihrer Dämonen. Als ihre Welten kollidieren beginnt ein gefährliches Spiel aus Vertrauen, Macht und Liebe Sie ist die heimliche Tochter des berühmten Tony Stark. Er war der Winter Soldier, der jetzt...