The Rebell

Kapitel 14

Nach dem Frühstück begleitet mich mein Vater noch zum Training mit Wanda, als mein Handy vibrierte. Schnell zog ich es aus der Tasche und hielt es so, dass mein Vater es nicht sehen konnte.

Unknown: Du bist echt schwer zu finden, K.
Wir müssen reden. Heute, 15.00 an unserem alten Treffpunkt. Komm allein. R.

Fuck. Ich musste da hin. Heute.
Wie sollte ich alleine aus diesem Hochsicherheitsgefängnis eines Zuhause in die Stadt gelangen?
Gerade als ich verzweifelt meine Fluchtmöglichkeiten durchging kam mir die rettende Idee „Heute Abend ist doch diese Party hier, weißt du Dad, für so ein Event habe ich gar nichts zum anziehen hier. Ehrlich gesagt habe ich generell fast nichts zum anziehen hier. Mum hat meine Sachen noch nicht hier her schicken lassen. Ich will auf der Party nicht in einem alten Kleid auftauchen. Es ist immerhin die erste offizielle Veranstaltung auf der ich als deine Tochter in Erscheinung trete..." weiter musste ich gar nichts sagen. Mein Dad griff in seine Hosentasche und reichte mir seinen Black American Express „Kauf dir was du willst. Die Karte hat kein Limit, aber bitte, übertrieb es nicht unnötig" Ich schenkte ihn mein schönstes Lächeln „Dankeschön Dad. Ich werde gleich nach dem Training mit Wanda in die Stadt fahren. Bekomme ich einen Wagen? Dann fahr ich selbst" Er grinste und ich erkannte meinen Fehler. Das war zu leicht gewesen „Das wird nicht nötig sein. Mein Fahrer wird dich bringen und begleiten. Es ist besser so Kenny, glaub mir. Du bist noch nicht bereit für einen Soloauftritt"

Zwei Stunden später stand ich frisch geduscht und angezogen vor der Tür des Hauptquartiers und wartete auf meinen Babysitter. Natürlich verstand ich, warum mein Vater mich nicht alleine gehen ließ, dennoch machte es mein Vorhaben um einiges komplizierter. Eine schwarze Limousine fuhr vor und ein dicklicher Mann Mitte vierzig stieg aus. Verwundert hob ich eine Augenbraue.
Der Typ sollte mich beschützen?
„Hi ich bin Happy, der Bodyguard und Fahrer deines Dads" er hielt mir die Hand hin und ich ergriff sie widerwillig „Kendall Stark. Ich hoffe du hast bequeme Schuhe an Happy, denn ein Shopping Ausflug mit mir ist ein Marathon der keinen Schwächen duldet. Ich dulde sie nicht"
Er lachte und hielt mir die Tür auf „Ich habe nichts anders von euch erwartet. Ihr seit eine echte Stark"

Nachdem ich den armen Happy durch sämtliche Nobel Boutiquen New Yorks gezerrte hatte und er fast unter dem Berg an Einkaufstüte verschwand wurde es langsam Zeit, ihn los zu werden.
„Ich hab Hunger, du auch Happy?" Er nickte und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Und wie Miss Stark." Ich schenkte ihm ein perfektes Lächeln „Was hälst du davon, wenn du fix die Taschen in die Limousine bringst und ich hole uns was zu Essen? Gleich um die Ecke ist ein wahnsinnig guter Burgerladen. Du magst doch Burger oder?" Jetzt war es Happy der breit grinste „Und wie. Mit doppelte Käse bitte Miss Stark. Ich warte in der Limousine."
Wow. Das war einfach.
Kaum war Happy um die Ecke gebogen lief ich los und war nach wenigen Minuten an dem Treffpunkt, an dem man mich erwartet. Doch ich sah niemanden. Ich checkte nochmal die Uhr. Es war 15.00 Uhr. Wo blieb meine Verabredung?

„Hallo K" die Stimme war nur ein zartes Flüstern in meinem Ohr, doch sie erzeugte ein wohliges Gefühl in mir „Raven, ich hätte dich fast nicht erkannt. Immer für eine Überraschung gut, nicht wahr?" lachte ich den großen dunkelhäutigen Mann vor mir an, zu dem die liebliche Stimme so gar nicht passte. „Ich dachte, so falle ich weniger auf. Du weißt das sie mich immer noch suchen. Ich habe es so satt zu fliehen und mich zu verstellen. Es ermüdet mich...
Aber genug von mir, wie geht es dir? Wir haben uns Sorgen gemacht, nachdem du Hals über Kopf verschwunden bist"
Die vertraute Stimme war wie Balsam und es tat gut zu hören, dass man mich nicht vergessen hatte. „Ich hatte keine Wahl, wie du sicherlich weißt. Nicht das ich mich hätte wehren wollen. Du weißt, das Erik und ich das seit Monate geplant haben. Es hat mich viel Energie gekostet, die Aufmerksamkeit von Tony Stark auf mich zu ziehen, doch irgendwann musste er mich wahrnehmen. Es blieb ihm nichts anders übrig. Er musste seine Tochter nach Hause holen." Zufrieden grinste Raven mich an „Er hat dich nicht nur nach Hause geholt, wie ich hörte darf man gratulieren. Du bist jetzt ein Avenger.
Glückwunsch K"
Ich verneigte mich lachend „Dankeschön danke. Es hat alles perfekt geklappt. Bitte sag Erik Bescheid. Es verläuft alles nach Plan. Sogar besser als das. Es gibt etwas...jemanden der unserem Plan mehr als nützlich sein wird." Interessiert zog Raven einen Augenbraue hoch. „Ein Verbündeter? Oder ein weiters deiner Opfer?" Ich zuckte bloß mit den Schultern „Das wird sich noch zeigen. Mal sehen was noch von ihm übrig bleibt, wenn ich mit ihm fertig bin"
Raven strich mir eine Strähne aus dem Gesicht „Du kleines Monster, hab ich dir schon mal gesagt, dass ich froh bin das du in unserem Team kämpfst und nicht gegen uns? Shit ich hätte eine scheiß Angst gegen dich antreten zu müssen. Du bist verrückt weißt du das?"
„Du übertriebst Raven, so wie immer, du bist auch nicht ohne. Was ich alles anstellen würde, wenn ich deine Fähigkeiten hätte... apropos ich weiß es ist riskant aber kannst du das mal, wie soll ich sagen, ablegen? Ich würde dich gerne umarmen aber so ist es irgendwie merkwürdig" Raven lachte, griff meine Hand und zog mich mit in eine Gasse zwischen zwei Häusern. Geschützt von den Blicken der anderen verschwand der dunkelhäutige Mann vor mir und an seine Stelle trat meine wunderschöne blaue Freundin. Mit Tränen in den Augen fiel ich ihr um dem Hals. Wie sehr hatte ich sie vermisst. Mit rauer Stimme flüstere ich in ihr rotes Haar „Hi Mystique"