Kendall
Mein Vater hatte recht.
Er musste einfach recht haben.
Bucky würde mich finden.
Er würde nicht aufgeben bis es soweit war.Ängstlich klammerte ich mich an den Gedanken, als die Tür am Ende des Ganges plötzlich aufflog. Darwin kam herein und sah so bedrohlich aus wie der Teufel selbst. Mit selbstbewussten Schritten kam er immer näher und ich sah das leichte Lächeln auf seinen Lippen, als er meinen ängstlichen Blick bemerkte. Er war alleine und wieder fragte ich mich, ob die anderen Mitglieder der Bruderschaft wussten, was er hier trieb.
Mit ausdrucksloser Miene ging er an der Zelle meines Vater vorbei und kam direkt vor meiner zum stehen „Hallo meine Schöne. Wie gefällt dir dein Aufenthalt bisher?"Mein Vater schlug gegen die Stäbe seiner Zelle und brüllte „Lass sie verdammt nochmal in Ruhe!" Darwin verdrehte gespielt die Augen, hob einen Finger um mir zu signalisieren, dass ich einen Moment warten sollte und schritt dann die wenigen Schritte zur Zelle meines Vaters. Ich konnte nicht sehen was er tat oder womit er es tat, alles was ich konnte war hören was er tat. Ich hörte mehrere dumpfe Schläge, Stöhnen und dann nichts mehr. Ich schluckte einen Aufschrei runter, als ich hörte wie ein Körper schlaff zu Boden fiel. Ehe ich weiter drüber nachdenken konnte, was Darwin meinem Vater gerade angetan hatte, trat er erneut vor meine Zelle. Er hielt ein weißes Taschentuch in der Hand, das jetzt nicht mehr so weiß war, nachdem er sich damit die aufgeschlagenen Knöcheln abgetupft hatte. „Entschuldige bitte die Unterbrechung Babe. Manche Leute haben einfach kein Benehmen. Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, ich habe dich gefragt wie es dir bisher zuhause gefällt. Ich weiß deine Zelle ist nicht gerade luxuriös, aber das lässt sich ändern. Alles was du tun musst, ist mir zu geben was ich will. Dich" Er sah mich fast liebevoll an „Du weißt doch das wir zusammen gehören. Ich weiß das du es auch spürst, wenn ich in deiner Nähe bin.
Du und ich, so wie es früher war, das ist alles was ich von dir verlange. Sei wieder die Frau an meiner Seite. Willige ein und du bist frei. Ich brauche nur ein Wort von dir und das alles hier ist vorbei. Nur ein Wort" Meine Lippen blieben wie versiegelt als ich wütende zu ihm hoch sah. Er verzog sichtlich gereizt das Gesicht „Du bist also nach wie vor nicht bereit zu kooperieren? Fein. Dann machen wir es eben auf die harte Tour. Mir ist das egal. Ich werde es so oder so genießen."Mir lief ein eiskalter Schauer den Rücken hinab.
Er würde nicht so weit gehen und mich vergewaltigen. Das würde er nicht tun.
Oder etwa doch?
Als die Panik in mir hoch stieg und mich zu verschlingen drohte kam mir ein Gedanke. Sollte er es wirklich tun, würde er zu mir in die Zelle kommen müssen. Hinter die Gitterstäbe. Hinter das Schutzschild des Mittels meines Vaters. Und er müsste mich anfassen. Eine direkte Verbindung per Hautkontakt mit mir wäre sein Untergang. Sobald seine Hände mich berühren würde ich zuschlagen. Ich werde ihm seine verfluchte dunkle Seele aussaugen. Legt er Hand an mich an, bedeutet das sein Ende.Ich bin bereit, wenn du es bist. Ich nehme ihm alles was er war, was er ist und was er je sein wird.
Die unmenschliche Stimme des Sargils flüsterte verführerisch in meinen Kopf und ich ließ sie rein. Ich brauchte alles von ihr, was sie mir geben konnte. Darwin war kein durchschnittlicher Mutant. Er würde mir alles abverlangen, doch ich würde gewinnen. Er hatte keine Chance.
Ich wartete darauf, dass er endlich die Zellentür öffnete, doch er schien selbst noch auf irgendwas zu warten. Was war es? Was hielt ihn zurück?
Dann klopfte es an der schweren Metalltür am Ende des Ganges. „Komm rein Jason" rief Darwin. Jason? Ich kannte den Namen. Irgendwo hatte ich ihn schonmal gehört. Aber ich bekam kein Bild von ihm zusammen. Sobald die Tür sich quietschend öffnete erinnerte ich mich, wer Jason war. Fuck.
Jason war ein animalischer Mutant mit übermenschlicher Kraft, Sinnen, Beweglichkeit und raubtierartigen Krallen und Zähnen und er war lange Zeit sowas wie Darwins rechte Hand gewesen. Allein sein Anblick war furchteinflössend, doch er war nichts im Vergleich zu seinen Taten.
Zu Beginn meiner Zeit hier in der Bruderschaft war Jason noch ein festes Mitglied des Führungsstabes gewesen, genau wie Darwin. Doch es gab Probleme. Denn Jason war nicht wie Darwin. Er war schlimmer. So schlimm, dass er aufgrund seines Verhaltens nicht tragbar war. Eric hatte keine andere Wahl, als ihn aus der ersten Reihe der Bruderschaft zu verbannen. Mit seinem Verhalten warf er ein schlechtes Licht auf die Bruderschaft und seinen Ziele. Jason war gewaltig, roh und unkontrollierbar. Er ließ sich von niemandem etwas sagen, außer von Darwin. Er war Darwin so hörig, dass er sich weigerte, Befehle von Magneto oder sonst wem anzunehmen. Er tat nur was er wollte. Oder eben das was Darwin von ihm verlangte. Darwin hatte mir erzählt, dass Jason weg gegangen war, irgendwo nach Kanada oder so. Er wollte mit der Bruderschaft nichts mehr zu tun haben. Sie waren ihm nicht radikal genug. Darwin ließ ihn widerwillig ziehen. Doch offensichtlich hatte er einen Weg gefunden, seinen treusten Verbündeten zurückzuholen.
Das alles war noch bevor Darwin und ich ein Paar wurden. Das Jason die Bruderschaft verließ ist jetzt gut drei Jahre her, damals war ich noch ein Teenager, eine Kreatur wie Jason ließ mich erstarren vor Angst. Und jetzt, als ich sah wie er auf meine Zelle zukam, erkannte ich, dass das auch heute noch so war. Jason machte mir eine scheiß Angst. Er trat neben Darwin „Hier Boss" knurrte er bloß und gab ihm irgendwas in die Hand. „Ausgezeichnet Jason. Genau zur rechten Zeit. Ich habe keine Lust das sie in meinem Kopf rumspielt, während ich mit ihr spiele. Doch damit ist das kein Problem mehr" Darwin betrachtet das kleine Etwas in seiner Hand voller Neugier. Im schwachen Licht der Zelle konnte ich es nicht erkennen. Ganz anders als mein Vater nebenan. Er war offensichtlich wieder bei Bewusstsein, auch wenn seine Stimme noch verdächtig schleppend klang „Nein! Das darfst du nicht tun du pervers Schwein! Das Mittel ist nicht für die Injektion gedacht. Es wurde noch nicht ausreichend erforscht, wie es sich im Organismus verhält. Wir wissen nicht was es mit ihr anstellen wird." Die Worte meines Vaters sickerten nur langsam in mein Bewusstsein, doch als sie es dann taten taumelte ich vor Schreck rückwärts. Nein. Das durfte er nicht tun. Wenn das Mittel als Injektion genauso wirkte wie als Schutzschild auf den Zellenwänden oder eingearbeitet in die Fäden von Peter, dann war ich verloren. Denn ohne meine mentale Macht, hatte ich Darwin nichts entgegenzusetzen. Körperlich war ich ihm weit unterlegen. Ich schlang die Arme um den Körper. Sobald er mir das Mittel injiziert hätte, würde er alles bekommen was er wollte. Alles.
Die Angst kroch in mir hoch und lähmte mich. Ich bekam kaum mit, wie Darwin die Zelle aufschloss. „Schnapp sie dir Jason" flüsterte er böse. Erstaunlich schnell für seine bullige Statur kam Jason auf mich zu. Ich fokussierte ihn, sammelte meine Macht und wollte ihn in die Knie zwingen, bevor er mich erreichen konnte, doch es war zu spät. Durch meine Panik war ich zu langsam und Jason schien zu ahnen was ich vorhatte „Vergiss es Psychobitch. Nicht mit mir" knurrte er und im selben Moment traf mich seine Faust mit voller Wucht im Gesicht. Sofort wurde alles schwarz vor meinen Augen, ich spürte wie das Blut aus meiner Nase lief und der Schmerz ließ mich zu Boden gehen. Allerdings blieb ich da nicht lange. Jasons Hände umgriffen meine Oberarme. Schmerzhaft spürte ich, wie sich seine Krallen in meine Haut gruben. Meine Sicht war verschwommen und mein Kopf drehte sich. „Gott, Jason, musste das sein? Doch nicht in ihr hübsches Gesicht" seufzte Darwin viel zu nah vor meinem Gesicht. Ich hatte ihn nicht kommen hören. Wie war er so schnell hier her gekommen?
Er hielt mir die Spritze vor die Nase „Dann schauen wir doch mal, was das Mittelchen deines Vaters in deinem Blutkreislauf anstellt." Verzweifelt bäumte ich mich ein letztes Mal in Jasons Griff auf, doch es half nichts. Mit erstaunlich ruhig Hand legte Darwin die Spritze an und sofort nach dem Einstich spürte ich ein Gefühl der Taubheit in meinem Körper. Meine Beine gaben nach, doch da Jason mich immer noch hielt, fiel ich nicht. Mein Kopf fiel nach vorne, meine Augen schlossen sich wie von selbst und ich spürte, wie meine Bewusstsein mehr und mehr davon glitt. Doch ich verlor es nicht ganz. Immer wieder war ich wach und nahm Fetzen meiner Umgebung war.Jason hob ich an und legte mich auf die schmutzige Matratze in der Ecke „Die ist komplett weggetreten, das Zeug scheint es echt in sich zu haben"
Dann war plötzlich Darwin über mir. Ich hörte seine vertraute Stimme „Du kannst gehen oder bleiben, ganz wie die willst Jason. Ich hab nichts gegen Zuschauer"
Als ich das nächste Mal zu mir kam spürte ich die kalte Luft auf meinem nacktem Oberkörper. „Ich hatte fast vergessen wie makellos deine Haut ist Babe..." hauchte Darwin während seine Hand meine Brüste streichelte. Ich wollte mich wehren, ich musste mich wehren, doch ich schaffte es nicht. Mit allem was ich noch hatte rief ich ein letztes Mal verzweifelt nach Ihr doch sie antwortete nicht.
Sie war fort.Jemand öffnete die Knöpfe meiner Jeans. Meine Augen flatterten, doch ich bekam sie nicht auf, egal wie sehr ich kämpfte. Hilflos spürte ich, wie meine Hose meine Schenkel hinabgezogen wurde.
Nein. Nein. Nein.
Das war sicherlich nur ein Alptraum.
Bitte.
Das durfte nicht passieren.Ein lautes Klopfen holte mich erneut zurück ins hier und jetzt. „Jason?! Sieh nach wer es wagt mich ausgerechnet jetzt zu stören"
Darwin. Das war seine Stimme.
Er schien nicht mehr auf mir zu sein, sondern eher neben mir. Als ich es kurz schaffte die Augen zu öffnen sah ich, dass er dabei war sein Hemd aufzuknöpfen.
„Es ist Dominic. Es gibt Problem. Magneto und Mystique suchen nach dir. Du musst sofort mitkommen." brummte Jason, dessen Stimme plötzlich wieder näher zu sein schien. „Ich könnte mich so lange um sie kümmern" Jasons schwieligen Hände strichen über meinen flachen Bauch, dann spürte ich eine seiner Kralle an meiner linken Brustwarze. „Untersteh dich Jason. Sie gehört mir. Du kommst mit mir" fauchte Darwin. Und dann hörte ich die Zellentür ins Schloss fallen, ehe ich endgültig in die Bewusstlosigkeit abglitt.

DU LIEST GERADE
The Rebell
Fiksi PenggemarZwei gebrochene Seelen. Gezeichnet von den Wunden Ihrer Dämonen. Als ihre Welten kollidieren beginnt ein gefährliches Spiel aus Vertrauen, Macht und Liebe Sie ist die heimliche Tochter des berühmten Tony Stark. Er war der Winter Soldier, der jetzt...