Kapitel 8

309 10 0
                                    

Ich konnte es kaum erwarten, endlich alleine in meinem Zimmer zu sein. Sobald die Tür hinter mir ins Schloß fiel, zog ich das iPhone heraus und scrollte durch die eingespeicherten Nummer. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Und da war er.
James Bucky Barnes
Seine Nummer war tatsächlich hinterlegt. Irgendwie hatte ich fast vermutet, dass mein Dad seine Nummer aus meinem Handy gelöscht hatte. Erleichterung durchflutete mich, dass es nicht so war. Er schien mir bisher der einzige Lichtblick hier. Ohne lange darüber nachzudenken schrieb ich ihm einen Nachricht

Kendall: Gehst du mir aus dem Weg Soldat?

Bucky: Wer ist da?

Kendall: Du kränkest mich Soldat, normalerweise vergessen die Männer mich nicht so schnell, ganz egal wie kurz die Begegnung war

Bucky: Kendall? Woher hast du meine Nummer?

Kendall: Von meinen Vater, ob du es glaubst oder nicht

Bucky: Es fällt mir wirklich schwer das zu glauben. Er ist nicht gerade ein Fan von mir. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er es gut heißen würde, wenn er wüsste das du mir schreibst.
Wie ich ihn kenne, hat er dir doch bestimmt den Kontakt mit mir verboten, hab ich recht?

Kendall: Stimmt. Aber ich hab mich noch nie an Regeln gehalten

Bucky: Das glaube ich dir sofort

Kendall: Wie steht es mit dir Soldat? Befolgst du brav die Anordnungen deines Vorgesetzten?

Bucky: Das ist nicht unbedingt mein Stil, nein.

Kendall: Also können wir das fortführen, was wir gestern begonnen haben?

Bucky: Kendall...

Kendall: Bucky...

Bucky: Dein Vater bringt mich um

Kendall: Er muss es nicht erfahren, niemand muss das. Ich kann äußerst diskret sein Soldat.
Ich brauche dich so dringend, bitte

Bucky: Fuck... Du brauchst mich?

Kendall: Ja, ich brauche dich so sehr

Bucky: Scheiße, Kleines ...
Hast du eine Ahnung, was du mit mir machst, wenn du das sagst?

Ein Klopfen an der Tür ließ mich erschrocken hochfahren.
War er etwa hier?
Nervös ging ich zur Tür. Als ich sie öffnete konnte ich meine Enttäuschung nicht verbergen. „Hi Captain" sagte ich sichtlich enttäuscht. „Es ist nicht nötig das du mich so ansprichst Kendall, du kannst mich Steve nennen" er strahlte ein Lächeln das perfekt auf jedes Werbebanner gepasst hätte. Ich musste mich zusammenreißen um nicht die Augen zu verdrehen.
„Dein Vater schickt mich. Er dachte, dass es neben dem mentalen Training mit Wanda sicher nicht schaden könnte, wenn du auch im klassischen Nahkampf trainiert werden würdest. Und hier bin ich" er breitete die Arme aus „dein persönlicher Trainer und Sandsack" jetzt musste ich tatsächlich lachen. Vielleicht war der Captain doch nicht so langweilig und spiessig wie ich dachte.

„Magst du kurz reinkommen? Ich zieh mir eben meine Sportsachen an. Mach es dir solange bequem"
Ich drehte mich um und lief zu meinen Koffer. Schnell griff ich nach der roten Yogapants und dem passenden Top und lief ins angrenzende Badezimmer.
Als ich 5 Minuten später aus dem Bad kam und mein Blick Steves traf schmeckte ich dunkle Schokolade - der Geschmack der Begierde. Dem Captain gefiel offensichtlich was er sah. Und ich konnte ihm daraus keinen Vorwurf machen. Ich hatte mich eben im Badezimmerspiegel gesehen. Das knappe rote Sport Outfit betonte meine Kurven auf fast sündige Art und Weise. Steve schluckte und seine Stimme klang rau als er sagte „Wollen wir dann los?" Ich nickte und als ich zu ihm rüber lief wippte mein hoher Pferdeschwanz von links nach rechts „Bereit wenn du es bist, Cap"

„Wir fangen ganz leicht an" Steve stand vor mir in der Mitte des Boxrings und hob die Hände „mach die Hände zu Fäusten und Versuch mich zu treffen. Und keine Angst, Schlag ruhig richtig zu, Ich halte das aus" Belustigt fing ich an und dank des Trainings an meiner Schule schaffte ich es recht leicht einige Schläge auf Steves muskulösen Oberkörper zu platzieren. „Du bist echt gut" sagte er gerade anerkennend, als ich eine Bewegung an der Tür wahrnahm. Mein Blick flog zur Tür und sah in zwei eisblaue Augen. Unwillkürlich erspürte ich seine Gefühle. Er war wütend. Sehr wütend.
Shit ich hatte ganz vergessen ihm zu antworten. Steve hatte mich so mit seinem plötzlichen Auftauchen überrascht, das ich ganz vergessen hatte, das Bucky und ich gerade ein sehr heißes Gespräch geführt hatten. Und ich hatte ihn hängen lassen. Fuck.

„Hey Buck, willst du mit uns trainieren?" Steve hatte ihn mittlerweile auch entdeckt und lächelte ihm zu.
„Mit dir, ja. Mit ihr auf der anderen Seite, nein." knurrte er mürrisch. Fein, wenn er bockig sein wollte, das konnte ich auch. Gucken wir doch mal, wie leicht unser Soldat zu provozieren ist. Ich lehnte mich in die Seile des Boxrings und lächelte ihn bittersüß zu „Awh, süß. Er hat Angst, verletzt zu werden" Meine Worte waren ein Volltreffer „Gut, zeig mir, was du kannst Kleines" er zog sich sein Shirt über den Kopf und kam zu mir in den Ring. Ich schluckte, als ich das Spiel seiner Muskeln verfolgte. Gott war der Mann heiß.
Er kam ganz nah vor mir zum stehen und lehnte sich vor während er leise zu mir sprach „Mach dir keine Sorgen, ich werde es dir leicht machen. Ich will ja nicht das du dir wehtust, Kleines" Ich schlug zu. Ohne Vorwarnung verpasste ich ihm einen linken Haken direkt auf sein wunderschönes Kinn. Er ließ die Kiefer knacken „Autsch..." knurrte er. Wir fingen beide an zu kämpfen, als Bucky mich plötzlich von hinten packt. Er legt seine Hände auf meine Taille und sofort spürte ich das Verlangen, sowohl in mir als auch in ihm. „Lenkt dich das ab, Kleines?" Er dreht mich um. „Du kannst es dir nicht leisten, abgelenkt zu werden, wenn du auf einem Einsatz bist. Dann wirst du getötet. Du bist nicht bereit für das, was dich hier erwartet"
Das war genug. Zeit ihn zu zeigen, dass ich keines Wegs hilfsbedürftig war. Ich schloss du Augen und konzentrierte mich auf seine Hand, die noch immer auf meiner Hüfte lag und dann entfesselte ich etwa in mir, dass ich bisher immer zurückhalten sollte.
Denn ich konnte mehr als bloß spüren was andere spürten. Ich konnte viel mehr...
Es war ganz einfach. Ich musste mir nur vorstellen, was mein gegenüber spüren und sehen sollte und es wurde für ihn Realität.
Also zumindest in deinem Kopf.
Ich stellte mir vor, wie ich seine Hand mit Feuer verbrannt. Vor meinem geistigen Augen sah ich, wie die Flammen seine Haut versenkten. Blitzschnell sendete ich das Bild von seiner brennenden Hand in Buckys Kopf. Binnen Sekunden schrie er vor Schmerzen auf. Er ließ mich los und starrte völlig geschockt auf seine Hand. Mehr brauchte ich nicht. Mit einem geübten Griff packte ich ihn und warf ihn zu Boden. Ich setzte mich auf ihn und fixierte ihn mit meinen Oberschenkeln. In seinen wunderschönen eisblauen Augen standen Schmerz und Verwunderung. Ich beugte mich zu ihm hinab und flüsterte in sein Ohr: „Ich glaube, du bist derjenige, der abgelenkt wurde, Soldat. Ich habe dir gesagt, dass du verletzt werden würdest" und dann küsste ich ihn. Es war ein schneller Kuss, meine Lippen hatten seine kaum berührt, da stand ich auch schon auf und verließ den Trainingsraum.
Ich hörte Steve noch lachen „Buck, geht es dir gut?" und dann hörte ich Buckys raue Stimme „Nun das war unerwartet"

The RebellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt