Kapitel 56

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Kaum hatte ich die Tür zu meinen Zimmer hinter mir ins Schloss fallen lassen, flogsie auch schon wieder auf. „Raus hier!" fauchte ich ohne mich umzublicken. Ich wusste auch so wer da gerade durch die Tür gestürmt war. „Nein. Falls du es vergessen hast, das hier ist nicht nur dein Zimmer. Es ist immer noch unser Zimmer, Babe" Darwins selbstgefälliger Ton gefiel mir gar nicht. „Das war es vielleicht mal. Früher. Aber das ist lange vorbei. Wir sind kein Paar mehr Dar." Er kam näher „Vorübergehend vielleicht." Er wollte nach mir greifen doch ich wich ihm aus „Spinnst du? Glaubst du allen Ernstes ich falle dir in die Arme, nachdem was ich gerade mit anhören durfte? Du hast mich angelogen. Du hast einen Scheiß riskiert um mich zu retten. Es war ja nicht mal deine Idee gewesen! Erik hatte dich geschickt. Du hast lediglich seinem Befehl gehorcht. Gott wie konnte ich dir auch nur eine Sekunde glauben, dass du tatsächlich gekommen bist, weil du dich um mich gesorgt hast."
Es schmerzte mir selbst einzugestehen das ein kleiner Teil in mir sich über die Tatsache gefreut hatte, das er meinetwegen alles riskiert hatte. Zu erfahren das auch das wieder nur eine seiner zahlreichen Lügen war hätte mich eigentlich nicht überraschen sollen.
„Es war nicht alles gelogen, K. Ich habe mich um dich gesorgt, das tue ich immer. Was macht es für einen Unterschied aus welchem Grund ich aufbrach um dich zu retten? Ist das wirklich wichtig? Du bist frei. Und du bist hier, bei mir. Du bist endlich wieder da wo du hingehörst"
„Ich gehöre nicht hier her. Und schon hat nicht zu dir. Ich gehöre zu Bucky" fauchte ich, denn erst hier war es mir so richtig klar geworden. Ich hatte es erkannt als ich durch die große Tür in das Foyer gelaufen bin. Das Gefühl von zuhause, das ich früher immer hatte wenn ich hier war, es stellte sich nicht ein. Ich wollte nicht hier sein. Ich wollte das hier alles nicht mehr. Ich wollte nur eins.
Ich wollte Bucky.

„Mein Gott K kannst du jetzt mal aufhören von diesen Soldaten zu reden? Was siehst du nur in ihm?  Ich verstehe es nicht. Er ist doch nicht mehr als ein abgehalfterter Ex Soldaten mit einem düsteren Alter Ego. Und er ist alt. Sehr alt. Ich weiß du stehst auf reife Männer aber der Typ ist über einhundert Jahre alt. Das ist doch krank. Mal ganz abgesehen davon, hat er zugelassen das sie dich einsperren. Und er hat keine Anstalten gemacht dich zu befreien. Diesen kleinen Fakt scheinst du gerne immer wieder zu vergessen. Wie kannst du ihn mehr wollen als das alles hier? Mehr als mich?" Zum Ende hin wurde seine Stimme leise und dünn. Er war verletzt, zumindest machte er den Anschein. Denn das war das Problem mit Darwin. Man wusste bei ihm nie woran man war. Niemand konnte sagen, was echt war und was nicht. Er war ein Meister darin, sich anzupassen, denn das war seine übermenschliche Fähigkeit. Und er setzte sie so geschickt ein, das er einen manipulierte ohne das man es merkte. Das war es was ihn so gefährlich machte.
„Es ist nicht so leicht zu erklären, Dar. Da ist etwas in ihm das nach mir ruft, eine Dunkelheit die meiner eigenen so ähnlich ist. Wenn ich bei ihm bin dann ist es ...es fühlt sich an wie zuhause, falls das irgendwie Sinn ergibt." So wie Darwin mich anstarrte ergaben meine Worte überhaupt keinen Sinn für ihn.
„Ich liebe ihn, Darwin. Und ich werde zu ihm zurück kehren. Ich will das hier alles nicht mehr." sagte ich müde und wollte an ihn vorbei gehen, doch er ließ mich nicht. Er umfasste meinen Arm und zog mich an sich „Du gehst nirgends hin, Babe. Du bleibst." Ich schloss die Augen und in dem Moment wo meine Pupillen sich schwarz färbten verbrannte sich Darwin die Hand an mir „Du hast mir gar nichts mehr zu sagen. Du hast dich lang genug in meine Leben eingemischt, weil du dachtest du liebst mich. Doch du liebst eine Version, eine Idee von dem Mädchen das ich sein könnte. Das ich vielleicht auch mal war. Aber das ist lange her. Jetzt wo meine Macht erwacht ist, lasse ich mich nicht mehr von dir herum schubsen. Ich bin nicht länger dein hübsches Spielzug, Dar. Ich stehe nicht unter deiner Kontrolle, nicht mehr."
Darwins Wut war so mächtig das ich sie spürte ohne danach zu fühlen. Er schrie so laut, dass ich sicher war, jeder verdammte Mutant in diesem Anwesen würde ihn hören „Ich bin für dich der Bösewicht in dieser Geschichte nicht wahr? Fein, es stört mich nicht, aber du... du solltest eine andere Rolle in meiner Geschichte spielen. Du solltest meine wahre Liebe sein. Du solltest mich wollen. Nicht ihn. Du solltest so besessen von mir sein sich ich es von dir bin. Es war unsere Schicksal! Und du wirfst es weg? Für ihn? Du weißt das ich das nicht zulassen werde. Ich kann es schlichtweg nicht." Ich hatte ihm den Rücken zugekehrt und wollte das Zimmer verlassen. Ich wollte nur noch weg von hier. In der Tür hielt ich noch einmal inne und sah ihn an „Du hast keine Wahl. Ich kehre zurück zu ihm. Noch heute. Du kannst mich nicht aufhalten."
Darwin lächelte.
Shit warum lächelte er?
„Du hast recht Babe. Ich kann dich nicht aufhalten. Aber sie schon" Angst kroch meinen Nacken hoch, als ich mich langsam umdrehte und dann blickte ich ihn an. Der Mann der ein Vater für mich war, blickte mit einer solchen Kälte auf mich hinab, dass ich unwillkürlich erschauderte. Doch als ich den Blick von ihm nahm und die Person neben ihm ansah, war ich wie gelähmt vor Angst. „Jean..." war alles was ich heraus brachte. Dr. Jean Grey alias Phoenix war genau wie Professor Xavier ein Telepath. Darüber hinaus hat sie auch telekinetische Kräfte. Ich hatte eine scheiß Angst vor ihr, weil ich wusste, dass sie mit ihren Fähigkeiten anderen ihren Willen aufzwingen konnte. Und ich war da keine Ausnahme.

Lauf!
Kenny nimm die Beine in die Hand und lauf!
Bring uns hier raus!

Ich hörte ihre Panik und spürte sie selbst in mir, doch ich konnte mich nicht bewegen. Ich stand da wie das Reh im Scheinwerferlicht und tat nichts.
„Willst du uns wirklich schon wieder verlassen, Nyx? Nach allem was wir für sich getan haben, verlässt du uns für einen Mann? Nur weil dein alberne Herz dir vorgaukelt, dass du ihn liebst? Das sind nur Gefühle, lästige Dinge, die dich von deiner eigentlichem Ziel ablenken. Das kann ich leider nicht zu lassen. Die Bruderschaft braucht dich. Du bist viel zu mächtig als das ich dich einfach gehen lassen könnte. Erinnerst du dich? Du bist entweder für oder gegen uns. Wenn du gehst, stehst du automatisch auf der anderen Seite. Diesem Trumpf kann ich unseren Feinden unmöglich zukommen lassen. Ich muss dich zur Vernunft bringen ehe es zu spät ist. Und dafür ist Phoenix hier. Sie wird dich von diesen lästigen Gefühlen befreien. Dann kannst du dich wieder ganz auf den bevorstehenden Krieg konzentrieren. Gemeinsam bekommen wir was wir wollen. Glaub mir. Es wird dir besser gehen danach. Du wirst wieder klar sehen können. Vertrau mir. Alles wird gut." Er strich mir fast liebevoll über den Kopf und drehte sich dann zu Jean „Tu es. Und zwar gründlich. Ich brauche eine mächtige Mutantin an meiner Seite und keinen liebeskranken Teenager" keifte er abfällig und mein Herz brach.
Ich war für ihn nicht mehr als eine Waffe.
Genau wie für meinen Vater.
Genau wie für jeden Menschen auf diesem Planeten. Niemand wollte mich nur meinetwegen.
Sie alle wollten nur den Sargil in mir und seine Macht.
Niemand wollte mich.
Niemand außer Bucky.

„Das wirst du bereuen hörst du? Ihr alle werdet das. Er wird kommen und mich suchen!" schrie ich verzweifelt, was mir jedoch lediglich ein müdes Lächeln von Eric einbrachte „Dann soll er kommen. Selbst wenn er schafft bis zu dir vorzudringen, wird es nichts mehr geben was er retten könnte. Du wirst nicht mehr die sein die er kannte, wenn Phoenix mit dir fertig ist." Und dann packte mich Jean und verschlang mich förmlich mit ihrem intensiven Blick „Deine Gefühl sind ein Problem, Kendall. Sie stehen dir im Weg. Sie stehen uns im Weg. Schalt sie aus. Sofort" Ihre Stimme war wie Hypnose. Ich konnte ihr nicht widerstehen. Und so spürte ich, wie sich in meinen Kopf eine Art Schalter umlegte und mit einem Mal kehrte Ruhe ein.
„Es ist vollbracht, Magneto. Ihre Gefühle sind aufgeschaltet. Sie gehört jetzt ganz der Bruderschaft. Sie gehört ganz uns"

The RebellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt