Kapitel 52

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Ich gab meinen Widerstand auf und folgte Darwin die dunkeln Flure entlang, die einem Labyrinth glichen. „Bist du sicher das du weißt wo wir lang müssen?" fragte ich unsicher und erntet dafür bloß ein genervtes Schnauben. „Man wird ja wohl noch fragen dürfen. Immerhin warst du noch nie hier. Und ich auch nicht. Wer weiß wo diese Gänge hinführen. Und wo sind überhaupt Wanda und Pietro? Hätten wir sie nicht schon längst einholen müssen bei dem Tempo was du vorlegst? Ich finde du könntest mir ruhig sagen, wie der weiter Plan..." weiter kam ich nicht. Blitzschnell legte Darwin seine  Hand über meinen Mund und drückte mich gegen die Wand. Sein Körper drückte sich fest gegen meinen als er den Zeigefinger seine freie Hand an meine Lippen legte und mir so signalisierte, dass ich still sein muss. Gerade als ich fragen sollte warum, hörte ich sie auch.
Da waren Stimmen.
Und sie kamen näher.
Panisch riss ich die Augen auf.
Kamen sie hier entlang?
Würden sie uns entdecken?
Mein Puls raste und ich vergrub den Kopf an Darwins Brust um meine hektische Atmung zu überdecken. Warum war ich so nervös? Selbst wenn sie uns entdeckten, würden wir es wahrscheinlich hier raus schaffen. Darwin und ich waren zusammen stärker als jeder von ihnen.

Du hast Angst, dass Er es ist. Das Er dich hier sieht. Eng umschlungen mit deinen Ex. Das würde unseren Soldaten gar nicht gefallen, nicht wahr? 

Die Stimme in mir war so giftig und zielsicher mit ihren Worten wie eine tödliche Cobra. Ja, ich hatte Angst das es Bucky war. Aber nicht nur wegen der Tatsache, dass ich mit Darwin hier war. Ich hatte Angst was er tun würde, wenn er mich bei der Flucht erwischte. Mittlerweile war ich mir nicht mehr sicher, ob er mich gehen lassen würde. Ob er überhaupt wollte, dass ich frei kam. Würde er versuchen mich aufzuhalten? Ich wollte nicht gegen ihn kämpfen. Ich konnte es schlicht nicht.

Als die Schritte immer näher kamen schnappte ich hektisch nach Luft. Die Stimme des Mannes der dort sprach war mir nur zu vertraut „Ich denke du hast recht. Irgendwann wird auch er es einsehen. Er wird erkennen, dass es das Beste ist. Für Sie aber vor allem auch für ihn. Das was sie ihn angetan hat, das war übel, die Nummer hat ihrer Beziehung einen Knacks verpasst, der sich nicht so leicht beheben lässt. Glaub mir. Ich kenne ihn. Das verzeiht er selbst ihr nicht. Egal wie heiss sie ist, damit ist sie  zu weit gegangen. Und er weiß das. Aktuell versucht er noch es zu leugnen, aber tief in ihm drin weiß er, dass sie nicht die Richtige für ihn ist. Er hat selber genug Dämonen mit denen er zu kämpfen hat, da ist kein Platz für jemanden wie sie. Er kann sie nicht retten ohne sich selbst zu opfern. Und das weiß er. Er wird über sie hinweg kommen. In ein paar Wochen ist sie vergessen, glaub mir"
Es war Steve der dort sprach und auch ohne das er einen Namen nannte wusste ich, dass er von Bucky und mir sprach. Seine harten Worte schmerzten und ich wünschte mir, dass sie nicht stimmten. Ich betete das er falsch lag, es musste einfach so sein.
„Bist du sicher Cap? Der Arme wirkt ganz schön verloren, seit Tony sie weggesperrt hat." Es war die Stimme von Clint die jetzt die dunkle Stille durchschnitt. „Er braucht nur die richtige Ablenkung, glaub mir. " Steve klang wahnsinnig überheblich als er das sagte. „Meinst du echt? Ich fürchte eine einfach Sauftour mit den Jungs wird nicht ausreichen, um ihn abzulenken" Ich konnte hören wie Steve lachte als er sagte „Das stimmt, Buck würde nur trübsinnig da sitzen und sein Bier trinken. Aber das war auch nicht die Ablenkung die ich meinte. Dreimal darfst du raten wer zufällig nächste Woche von ihrem Einsatz in Shanghai zurück kommt." Jetzt war es Clint der lachte „Du verarscht mich Cap! Sharon kommt zurück? Ich dachte sie würde nie wieder einen Fuß in dieses Land setzten wollen."
Mittlerweile waren die beiden etwa auf unsere Höhe. Darwin drückte mich tiefer in die Schatten des Gangs und schirmte mich mit seinem dunklen Körper zusätzlich ab. Hätte ich geahnt, das ich heute fliehe, hätte ich ein dezenterer Outfit gewählt als dieses knallgrüne Set.
„Alles eine Frage des Angebots" lachte Steve „Als sie hörte, dass Bucky hier ist und ein gebrochenes Herz hat konnte sie es gar nicht erwarten in den Flieger zu steigen und her zu kommen. Glaub mir, ein paar Tage mit Sharon und die kleine Stark ist vergessen"

Sharon? Wer zur Hölle ist Sharon?
Wir sollten nicht zögern und sie beseitigen Kenny

Normalerweise widersprach ich meiner inneren Stimme bei solchen Mordfantasien vehement, doch gerade war ich ihre Meinung. Wer auch immer sie war, so wie Steve von ihr sprach, wollte ich sie nicht in Buckys Nähe wissen.

Die Schritte wurden leiser und verschwanden zusammen mit den Ausführungen darüber, was diese ominöse Sharon alles mit meinem Bucky anstellen würde, um ihn mich vergessen zu lassen, um die nächste Biegung des Flurs.
Darwins Hand glitt über meine Wange und er fing eine Träne auf. Ich hatte bis eben nicht mal bemerkt das ich weinte. „Hör nicht auf ihn, egal wer diese Sharon ist, kein Mann vergisst dich. Man kommt nicht über dich hinweg. Niemals. Ich weiß wovon ich rede, Babe" seine Hand fuhr von meiner Wange weiter in mein Haar. Er neigte meinen Kopf leicht nach hinten und blickte auf meine vollen Lippen während er sich selbst mit der Zunge über seine fuhr. Durch die Berührung spürte ich was er spürte. Oder besser ich schmeckte es auf meiner Zunge: dunkele Schokolade - der Geschmack der Begierde.
„Dar.. Was machst du hier?" hauchte ich. Er ließ die Hand in meinem Haar und zog leicht daran, sodass ich den Kopf noch weiter in den Nacken legte. Seine andere Hand lag auf meiner Hüfte, genau da, wo durch das kurze Top einen Streifen Haut frei lag. Er begann mit seinen Fingern kleine Kreise auf meiner Haut zu ziehen. „Hast du das nicht vermisst? Hast du mich nicht vermisst? Komm schon Babe, sei einfach wieder Mein"
Sein Blick lag noch immer auf meinen Lippen und sein muskulöser Körper drückte gegen meinen. Sein markanter Duft der seinen Charakter so perfekt widerspiegelte die animalische, dunkle Seite mit dem Geruch von Amber und der zarte Duft nach Rosen, der seine zarte, sinnliche Seite unterstrich, stiegen mit in die Nase und weckten Erinnerungen an heiße Nächte mit ihm in mir.
Die Verlockung war groß ihm hier und jetzt nachzugeben. Doch ich konnte es nicht, ich wollte nicht ihn, ich wollte James.
„Ich kann nicht. Du weißt, dass ich einen Freund habe" Darwin machte keine Anstalten aufzuhören. Ganz im Gegenteil, seine Hand glitt von meinen Haaren meinen schlanken Hals hinab als er mit rauer Stimme sagte „Es ist mir egal. Du gehörst mir, Babe." Ich suchte seinen Blick und versuchte meine Stimme möglichst fest klingen zu lassen „Dar, bitte...
Das war vielleicht mal so, aber jetzt nicht mehr.
Ich bin jetzt sein und er ist mein. Und am Ende werden es er und ich sein." Darwin stockte bei meinen Worten und nahm endlich den hungrigen Blick von meinen Lippen. „Was bedeutet das?"
Ich seufzte und erlaubte mir, mit den Fingerspitzen kurz seinen muskulösen Unterarm entlang zu fahren. „Es bedeutet, dass ich in Bucky verliebt bin. Er ist es den ich will"
Plötzlich waren seine beiden Hände in meinen Gesicht und er hielt es fest, als er mit bedeutungsschwerer Stimme sagte „Aber ich kann alles für dich tun. Ich liebe dich noch immer, genauso wie damals." Die folgenden Worte kamen so schnell über meine Lippen, dass ich selbst erstaunt war, als ich sie hörte „Und ich liebe dich auch, aber ich bin in Bucky verliebt, es gibt einen Unterschied zwischen diesen Gefühlen. Trotz allem ist er es denn ich mehr will als alles andere auf der Welt. Und ich werde ihn nicht einfach aufgeben oder das was wir hatten für einen kurzen Moment des Glückes mit dir aufs Spiel setzen." Sein Blick veränderte sich von sinnlich zu düster und bedrohlich, genau wie die Tonlage seiner Stimme „Fein. Ich gebe nach. Für den Moment. Denn wir wissen doch beide, dass du mir auf Dauer nicht widerstehen kannst. Das konntest du noch nie. Du warst mir von dem Augenblick an als ich deinen Klassenzimmer betrat verfallen, genau wie ich dir. Damals konnte uns nichts von einander fern halten und das wird es auch dieses Mal nicht.  In den kommenden Wochen werde ich immer da sein. Ich werde immer in deiner Nähe sein.
Dich berühren. Dich reizen. Dich umgarnen.
Du wirst es wollen. Du wirst mich wollen. Früher oder später wirst du mich anflehen dich zu nehmen und dann werde ich bekommen was ich so begehre. Doch. Denn du irrst dich. Er ist nicht der Mann den du willst. Er kann dir nicht geben was du brauchst. Ich schon. Du wirst sehen, am Ende sind es Du und ich, Babe"

The RebellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt