Der nächste Tag verlief zunächst wie all die anderen Tage zuvor. Ich stand früh auf, machte mich fertig und ging zum Frühstück. Etwa gegen halb 8 klopfte es an meine Tür, so wie jeden Morgen um diese Zeit. Ich schnappte meinen Schlüssel und ging auf den Gang hinaus, wo Phoenix bereits auf mich wartet. Sie war nie besonders gesprächig, aber heute Morgen war sie selbst für ihre Verhältnisse ungewöhnlich still. Mehr als ein Gehen wir sagte sie nicht. Auch wenn das etwas merkwürdig war, kümmerte es mich nicht weiter. Es war mir genauso egal wie alles andere.
Ich folgte ihr in den Trainingsraum und schloss wie immer die Tür hinter mir, als sie zu sprechen begann „Das Training fällt heute aus" Irritationen machte sich in mir breit. Nicht das ich traurig gewesen wäre, dass das Training heute ausfällt, ganz im Gegenteil. Doch ich fragte mich, warum sie mich dann überhaupt hier her gebracht hatte. Und wie als hätte sie meine Gedanken gelesen, was sie vielleicht sogar wirklich getan hatte, sagte sie „Du wunderst dich warum ich dich trotzdem hier her gebracht habe, stimmt's? Nun, die Frage beantwortet er dir am besten selbst" und wie aufs Stichwort trat Darwin aus den Schatten. Bis zu diesem Augenblick hatte ich ihn nicht mal bemerkt. „Hallo meine Schöne. Es tut mir leid das ich dich unter einem Vorwand hier her gelockt habe, aber es ging nicht anders. Wir müssen reden und zwar dringend" Verwundert hob ich eine Augenbrauen „Worüber willst du reden? Und warum müssen wir das hinter verschlossenen Tür tun? Mit ihr?" Ich deutet auf Phoenix und Darwin lächelte „Zu dem Grund ihrer Anwesenheit kommen wir später. Zunächst will ich mir dir reden. Über uns." Sofort verschränkte ich die Arme vor der Brust „Es gibt kein uns, Dar." Er schnalzte tadelnd mit der Zunge „Wem willst du hier was vor machen? Wir wissen beide das das nicht stimmt. Zwischen uns ist noch immer diese Anziehungskraft. Wir sind wie Magneten. Wir ziehen einander an, ob wir es wollen oder nicht. Dein Körper verlangt nach mir. Ich kann es sehen, daran wie er reagiert wenn ich in deiner Nähe bin. Wenn ich dich berühre. Du willst mich, genau so sehr wie ich dich. Du empfindest noch immer was für mich" Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das meine Augen nicht erreichte „Ach Dar, das glaubst du wirklich oder? Aber ich muss dich leider enttäuschen. Hast du es schon wieder vergessen? Die da" ich neigte den Kopf in Phoenix' Richtung „hat mir die Fähigkeiten genommen irgendetwas zu fühlen. Also selbst wenn ich noch Gefühle für dich hätte, würde es nichts ändern. Ich empfinde nichts mehr. Für niemanden." Darwin kam so schnell auf mich zu, dass ich den Moment verpasste zu reagieren. Seine Hand griff schmerzhaft nach meinem Kinn und drückte meine Wangen zusammen „Aber für ihn hast du was empfunden nicht wahr? Bei dem Einsatz als dein verdammter Soldat plötzlich auf der Bildfläche erschienen ist, da hast du was gefühlt. Ich habe es gesehen verdammt. Er ist zu durch durchgedrungen trotz der Mauer die Phoenix erschaffen hat. Dafür musste er nur deinen verfickten Namen sagen!"
Er brüllte mir direkt ins Gesicht. Da war soviel Hass in ihm das es mir fast den Atem raubte. „Er hat Spuren hinterlassen oder? Bei deiner Reaktion ist das mehr als offensichtlich. Gott was findest du nur an ihm? Warum willst du ihn so sehr, wenn du mich haben kannst? Du liebst ihn hab ich recht?" seine Finger gruben sich nach wie vor schmerzhaft in meine Wangen, dennoch nickte ich.
„Liebe...Eric ist überzeugt davon, dass Liebe stärker ist als Manipulation. Dieser Bastard könnte die Mauer einreißen, da bin ich mir sicher. Dafür müsste er nur noch einmal in deine Nähe gelangen. Die Mauer hat bereits Risse. Es wäre ein leichtes für ihn, sie jetzt ganz einzureißen. Doch soweit werde ich es nicht kommen lassen. Du wirst ihn nie wieder sehen Babe. Nie wieder." Plötzlich drang durch die Risse in meiner Mauer ein stechender Schmerz.
Bitter schmeckte ich die Trauer und die Sehnsucht auf meiner Zunge. Ich fühlte sie.
Darwin hatte recht, Bucky könnte mich retten. Er hatte bereits begonnen, seine Stimme hatte ausgereicht, um der Mauer erste Risse zu verpassen. Ich musste zu ihm. Nur so würde ich mich nicht völlig verlieren.
Noch war ein Teil von mir immer noch Kendall. Noch war es nicht vorbei.
Ich musste hier raus.
Ich musste zu Bucky.Es war als schien Darwin zu ahnen was ich vorhatte. In dem Moment, als ich versuchte mich zu befreien trat Phoenix hinter ihn und hielt mich mittels Gedankenmanipulation an Ort und Stelle. Darwin lächelte selbstgefällig auf mich hinab. „Ich wusste das du ihn nicht freiwillig aufgeben würdest. Deshalb ist sie hier. Sie wird die mentale Mauer in dir reparieren und verstärken. Diesmal gehen wir auf Nummer sicher, Phoenix"
Das Gespräch das ich gestern Abend belauscht hatte drängte sich in mein Bewusstsein. Ich hörte Erics Stimme laut und deutlich in meinen Kopf:Sie kann das nicht nochmal mit ihr machen. Wenn Phoenix es wiederholt beziehungsweise es verstärkt, dann bleibt von Nyx nichts mehr übrig.
Panik stieg in mir auf. Ein weiteres Indiz dafür, das Darwin recht hatte und Bucky bereits Erfolg gehabt hatte. Meine Gefühle kämpften sich durch die Risse zurück. Doch gerade hatte ich keine Zeit mich darüber zu freuen. Ich musste etwas tun, bevor Phoenix mir alles nahm was mich ausmachte.
„Wenn sie das tut, dann empfinde ich nie wieder etwas. Für niemanden. Auch nicht für dich! Willst du das wirklich?" fragte ich und hasste mich dafür, wie meine Stimme bei den Worten verräterisch zitterte. Kurz schien Darwin zu zögern, doch viel zu schnell hatte er sich wieder gefangen. „Ich wünschte natürlich es wäre anders. Ich wünschte du würdest mich freiwillig wählen. Aber wir wissen beide das das nicht passieren wird. Also nehme ich was ich kriegen kann. So bleibst du wenigstens bei mir. Und wer weiß, vielleicht siegt eines Tages deine Lust über dein Gewissen und du landest wieder in meinem Bett. Oder auf meinem Schreibtisch. Oder in meinem Auto." Ich holte aus und schlug ihm mit aller Kraft ins Gesicht. Sein Kopf flog zur Seite und ich spürte seine Schmerz in mir. „Nur über meine Leiche" knurrte ich. Darwin funkelte mich wütend an „Na na na soweit müssen wir nicht gehen. Du wirst dich schon wieder beruhigen, sobald Phoenix mit dir fertig ist. Aber selbst wenn nicht, dann ist es immer noch besser, als dich an ihn zu verlieren" und damit drehte er sich zu Phoenix um „Tu was getan werden muss"

DU LIEST GERADE
The Rebell
FanfictionZwei gebrochene Seelen. Gezeichnet von den Wunden Ihrer Dämonen. Als ihre Welten kollidieren beginnt ein gefährliches Spiel aus Vertrauen, Macht und Liebe Sie ist die heimliche Tochter des berühmten Tony Stark. Er war der Winter Soldier, der jetzt...