The Rebell

Kapitel 103

„Wie konntest du ihn das tuen lassen? Er ist doch noch fast ein Kind verdammt!" brüllte Steve mich an und packte grob meinen Arm. Binnen Sekunden war der Winter Soldier da, packte Steves und riss ihn von mir los. Er hielt in fest und baute sich schützend vor mir auf. Es war süß das er wirklich dachte, er müsste mich beschützten, dabei war ich mit Abstand die Stärkste und Tödlichste in dieser Halle.

Отпусти его. Он ничего со мной не сделает
Lass ihn los. Er wird mir nichts tun

Sofort löste der Winter Soldier seinen Griff von Steve, ließ ihn los und stellte sich wieder schützend hinter mich.
„Ich bin nicht die Gute, erinnerst du dich Cap? Ich bin die Böse, das Monster. Ich bin kein Avenger und schon hat keine Heldin. Ich nehme, was ich will, ich tue, was ich will. Ich mache nicht das Richtige. Peter wollte seine Rache und ich gab sie ihm. Warum sollte ich sie auch ihm vergönnen?"
Steve sah mich mit unverhohlener Abscheu ab „Er ist nicht so. Nicht jeder hat so einen Spaß am töten wie ihr zwei. Das Ganze hier wird ihn lange verfolgen. Er wird sich hassen, sobald seine Wut verflogen ist. Ich hoffe für dich, dass er damit klar kommen wird. Wenn nicht, geht das auf deine Kappe Kendall. Du hast ihn in den Abgrund geschubst. Genau wie du es mit Bucky tust. Sieh ihn dir doch an. Er hat mich angegriffen. Mich! Seinen besten Freund. Er weiß doch gar nicht was er tut, du spielst mit ihm. Du bist in seinen Kopf und zwingst ihn jemand zu sein, der er nicht mehr sein wollte. Er hatte mit den Winter Soldier abgeschlossen, als er aus Wakanda zurück kam. Er war geheilt. Aber du musstest die Wunde wieder aufreißen, weil du es nicht erträgst, alleine mit deiner Dunkelheit zu sein. Deshalb zwingst du ihn mit dir hinab in den Abgrund. Und jetzt hast du Peter das selbe Leid beschert, wie Bucky. Wie viele müssen noch fallen, bis du zufrieden bist? Wie viele zwingst du in den Abgrund? Wie viele bis es dir reicht? Wie viel bis du dich nicht mehr einsam fühlst?
Weißt du was?
Ich will es gar nicht wissen. Irgendwann wirst du erkennen, dass du nichts als verbrannte Erde hinterlässt. Du hast recht, du bist ein Monster und ich habe keine Lust mehr dir dabei zu zusehen, wie du hier Gott spielst. Macht was ihr wollt. Ich bin raus" Er warf genervt die Hände in die Luft, dann drehte er sich um und wollte schon gehen, doch dann blieb er stehen und sah noch ein Mal zurück zum Winter Soldier „Ich hoffe du schaffst es zurück, Buck"

Kaum fiel die Tür hinter Steve ins Schloss hörte ich ein überhebliches Lachen „Wow was eine Ansage, dem Captain hast du ja echt ordentlich ans Bein gepisst, Babe. Shit der hasst dich ja richtig. Naja er tut zumindest so. Sag mal weiß dein Soldat das sein bester Freund auf dich steht? Gott all dieser vorgeschobenen Hass, dabei will er dich eigentlich nur ficken." Mit wutverzerrtem Blick drehte ich mich zu Darwin um, der mich frech anlächelte „Hey ich kann nichts dafür und er wahrscheinlich auch nicht, du bist wie Sex auf zwei Beinen, Babe. Jeder Mann hier will dich." Der Winter Soldier brüllte hinter mir auf, rannte los und brach Darwin mit einem gezielten Schlag die Nase. Das Blut spritzte, als er erneut ausholte und wieder und wieder auf ihn einschlug. Natürlich hätte ich ihn jederzeit stoppen können, doch wozu?
Darwin hatte jeden dieser Schläge verdient.
Doch ich wollte nicht das er stirbt.
Nicht jetzt.
Das wäre zu leicht für ihn.

„James" hauchte ich. Sofort hielt er inne. In seinen eisblauen Augen leuchtete es auf, als ich seinen Name sagte. „Du hast genug getan für heute. Den Rest schaffe ich allein" Der Winter Soldier bäumte sich ein letztes Mal auf, die Faust seines Metallarm traf erneut Darwins Kiefer, ehe er ihn los ließ und die Augen schloss. Sein muskulöser Körper hob und senkte sich als er tief ein und ausatmete und versuchte, den Winter Soldier zurück zudröhnen. Ich spürte wie er kämpfte, doch seine Augen blieben geschlossen. Ich ging zu ihm, meine Hand legte sich an seine Wange und ich spürte die rauen Bartstoppeln an meiner Handfläche „James?" flüsterte ich mit samtweicher Stimme „Sein Dienst ist getan. Es ist Zeit zurück zukehren. Lass ihn ziehen. Wir brauchen ihn nicht mehr. Ich brauche nur dich James" Auf Zehenspitzen gestellt legte ich meine Lippen an sein und küsste ihn fast schüchtern. Sein Körper war immer noch angespannt, seine Lippen verschlossen. „Komm zu mir zurück James" hauchte ich ein letztes Mal und es funktionierte. Seine Metallhand griff in mein Haar, während er seine Zunge hungrig in meinen Mund schob. Ich ließ ihn ein und für einen kurzen Moment war alles vergessen.
Hier und jetzt gab es nur uns.

Irgendwann löste ich die Lippen von seinen. Als meine Augen seine fanden, sah ich sofort das er wieder er selbst war. „Hi" sagte ich sanft und er lächelte dieses für ihn so typische träge Lächeln bei dem sich nur ein Mundwinkel hob.
„Hey Kleines" er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und ich hätte am liebsten ewig so mit ihm hier gestanden. Aber wir waren noch nicht fertig.
„Gott kann mich bitte endlich jemand umbringen? Diese kitschige Liebesshow von euch ist echt nicht zu ertragen." maulte Darwin hinter uns. Widerwillig löste ich mich von Bucky und ging zu ihm.
„So viele haben versucht, mich zu töten. Ich erinnere mich nicht an alle ihre Namen. Sie sind unwichtig, sie alle haben nicht getan was du getan hast. Du hast mich angekettet und verraten, du wolltest mich vergewaltigen. Du dachtest, du könntest mich brechen, du warst überzeugt, dass ich mich irgendwann fügen würde und wieder die brave Frau an deiner Seite sein würde. Aber du hast mich unterschätzt. Du kannst mich nicht brechen. Niemand kann das. Weißt du, was mich all das Leid durchstehen ließ? Der Glaube an mich selbst. Das Wissen darüber, dass ich meine Rache bekommen werde. All der Schmerz und das Leid der letzten Stunden brachten mich näher zu der Unendlichkeit Dunkelheit in mir. Sie wurden zur Quelle meiner Macht. Du hast mich nicht gebrochen, ganz im Gegenteil, du hast mich gestärkt. Ich kann das Feuer in mir fühlen wenn ich einatme. Du hast dem Monster in mir den letzten Schubs gegeben.
Wir beide haben dieses Spiel aus einen Grund vor all den Jahren begonnen. Du hast gewusst was ich bin und was ich sein könnte nicht wahr? Du hast gehofft, dass du mich kontrollieren könntest und mich für deinen Zwecke nutzen könntest, wenn ich meine volle Macht entfaltet habe. Was war dein Plan hm? Was sollte ich dir beschaffen? Wofür wolltest du mich einsetzen? Die Übernahme der Bruderschaft? Die Weltherrschaft? Weißt du was, es ist egal.
Was immer es war, du wirst es nicht bekommen.
Ich bin nicht länger eine Spielfigur auf deinem Schachfeld. Ich habe das Spiel längst übernommen.
Der Schüler ist zum Meister geworden.
Ich habe dich in deinem eigenen Spiel geschlagen. Game over, Dar"