Ich ließ ihm keine Zeit zu antworten.
Ich wollte nichts mehr von ihm hören.
Nie wieder wollte ich eine seiner Lügen und Ausflüchte hören.Während ich mit ihm sprach hatte ich in meinem Inneren all den Schmerz, all das Leid das es mir all die Jahre angetan hatte gesammelt und als das letzte Wort meine Lippen verließ ließ ich es los. Mit allem was ich hatte ließ ihn ich den Schmerz spüren, den seelischen genauso wie den körperlichen. Er verband sich mit seinem eigenen verdrängten Emotionen, die ich aus allen Ecken seines Kopfes zog.
Darwin schrie. Er verlor schlichtweg den Verstand, als er all das auf einmal fühlen musste, was ich ihm einflößte. So viel Wut, soviel Leid und so viel Schmerz waren einfach zu viel für einen Menschen, selbst wenn dieser ein Mutant war. Seine Haut wurde immer blasser, seine Stimme versagte und er begann sich die Haare vom Kopf zu reißen. Zufrieden sah ich zu wie er dem Wahnsinn verfiel. Es war zu viel Schmerz zum Leben, aber nicht genug um zu Sterben.„Wie lange lässt du ihn so?" es war Wandas Stimme, die leise zu mir sprach. Sie hatte sich neben mich gestellt und beobachtete mit leicht zur Seite geneigtem Kopf interessiert die Szene die sich ihr hier bot. Ich spürte in ihr nach, ob sie mich verurteilte für das was ich tat, doch alles was ich spürte war Neugier und Bewunderung.
„Ein wenig noch" sagte ich gedankenverloren. „Kannst du mir beibringen wie das geht?" fragte sie interessiert. „Sicher, wir können es üben, wenn wir...." ich wollte sagen zurück sind, aber ich hatte keine Ahnung wo diese „zurück" war.
Ich konnte nicht zurück ins Hauptquartier der Avengers, sie würden mich dort nicht haben wollen. Eigentlich wollte sie das ja von Anfang an nicht. Niemand von ihnen wollten mich dort haben.
Sie haben mich nur geduldet, weil mein Dad es ihnen befohlen hatte.
Ach Daddy...„Du wirst dich gedulden müssen, Wanda."
Bucky legte seinen Arm um meine Hüfte, zog mich an sich und blickte auf den sich immer noch windenden Darwin. Auch in ihm spürte ich keine Abscheu für das was ich Darwin durchleiden ließ, während wir hier standen und plauderten. In Bucky war nichts außer Genugtuung und Stolz zu spüren. „Sobald wir hier fertig sind verschwinde ich mit ihr." Ich drehte den Kopf und blickte Bucky unsicher an „Ist das so?" fragte ich und er küsste zur Antwort meine Stirn „Ich weiß, du willst uns allen beweisen, dass du stärker bist, als das Leid und der Schmerz der dir zugefügt wurde. Aber das musst du nicht. Nicht vor mir. Wir sind niemanden etwas schuldig Kleines. Wir verschwinden. Lass sie mit der Welt anstellen was sie wollen, ich bin es satt ihre Kriege zu führen. Ich will nur mit dir zurück in unsere Hütte, so wie wir es besprochen haben. Wir verkriechen uns dort, bis du das Grauen vergessen hast. Oder vielleicht auch für immer. Wer will uns aufhalten hm? Niemand stellt sich uns mehr in den Weg nach der Aktion heute. Jeder weiß jetzt, dass man sich mit uns nicht anlegen sollte. Wir müssen nichts mehr beweisen. Und wir müssen nicht mehr kämpfen, Kleines"Er beugte sich zu mir runter und küsste mich. „Das klingt perfekt James" sagte ich leise und küsste ihn erneut „Lass mich das hier nur schnell zu Ende bringen ja?" Bucky nickte und sah mir nach, als ich von von ihm und Wanda fortging. Ich blieb vor dem sich windenen Darwin stehen, legte ihm meine Hand auf den Kopf und zog alles zurück, was ich ihm eingepflanzt hatte. Er blickte mit glasigen Augen erschrocken zu mir auf „Es hat aufgehört" krächzte er. Erstaunen und Hoffnung trat in seine Augen „Du... du verschonst mich nicht wahr?...ich wusste du bist nicht so grausam...immerhin hast du mich mal geliebt...du kannst mich nicht töten, oder....du willst es nicht....das musst du auch nicht....bitte Kendall...ich habe meine Lektion gelernt...wirklich...du musst nichts mehr beweisen...ich werde mich nie wieder gegen dich erheben...ich bin ganz der deine wenn du wünscht...ich habe es verstanden...wirklich....du musst es nicht tun...bitte..." immer wieder brach seine Stimme als er mich auf Knien anflehte sein erbärmliches Leben zu verschonen.
Es war widerlich.
Er war widerlich.„Du glaubst doch nicht wirklich, dass du so leicht davon kommst oder?" sagte ich lächelnd und spürte seine Panik. Sie kroch in ihm hoch und lähmte ihn Stück für Stück während ich weiter sprach „Du weißt was in mir wohnt oder? Was ich bin?! Was Sie ist?!Du kennst die Legenden des Sargils, du hast sie mir selbst erzählt, damals in dem Reihenhaus. In einem anderen Leben wolltest du mir helfen, erinnerst du dich?" Ich begann um ihn herum zugehen, während ich ihn fragte „Wie nennt man den Sargil doch gleich im Volksmund?" Seine Panik stieg nochmal an als er stotterte „Man...man nennt...man nennt sie Seelenfresser" In einer fast zärtlichen Geste strich ich ihm über den Kopf „Sehr gut, Dar. Das ist richtig. Ich bin ein Seelenfresser. Es ist eine beeindruckende Fähigkeit, jemanden die Seele auszusaugen, bis nur noch die körperliche Hülle übrig bleibt, findest du nicht? Du hast mir schon mal dabei zugesehen, weißt du noch? Damals bei dem Angriff auf das Labor hat er dir gefallen, zuzusehen wie ich dem Wachmann alles Glück und alles Leben entzog. Mal sehen wie dir das Ganze aus der ersten Reihe gefällt." Mit beiden Hände packte ich sein Gesicht „Leb wohl, Darwin" und damit übergab ich dem Sargil komplett die Kontrolle.
Das Entziehen einer Seele war berauschend und verstörend zu gleich. Zu spüren wie man buchstäblich das Leben aus einer Person zog war merkwürdig. Und es dauerte. Das war kein schneller, gnädiger Tod, ganz im Gegenteil. Es dauerte lange, sehr lange. Doch wenn es jemand verdiente, so ein langsames und qualvolles Ende zu finden, dann war es Darwin.
Irgendwann spürte ich wie er unter meinen Händen erschlaffte.
Das war's Kenny. Ich bin fertig mit ihm. Erledige du den Rest, zischte der Sargil in mir und verschwand dann in mein Innerstes. Sofort schlug ich die Augen auf und blickte auf die seelenlose Hülle vor mir. Er atmete noch, sein Körper funktionierte nach wie vor. Doch es war nichts mehr in ihm. Weder Freud noch Leid. Er war nichts mehr.
Und da erkannte ich, dass das die beste Strafe war, die er bekommen konnte. Ein Leben das kein Leben war, war schlimmer als jeder Tod.„Übergib ihn an den Captain. Er soll entscheiden was mit ihm passiert" sagte ich an Wanda gewand. „Sperrt ihn weg oder was auch immer er oder euere Regierung für richtig hält." Wanda nickte und packte den willenlosen Darwin am Arm. Er folgte ihr wie ein Hündchen auf dem Fuß hinaus aus der Halle.
Als wir endlich alleine waren, griff ich nach Buckys Hand und verschränkte meine Finger mit seinen.
„Lass uns nach Hause gehen James"
Unsere Kampf war zu Ende, ein für alle Mal.
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The Rebell
FanfictionZwei gebrochene Seelen. Gezeichnet von den Wunden Ihrer Dämonen. Als ihre Welten kollidieren beginnt ein gefährliches Spiel aus Vertrauen, Macht und Liebe Sie ist die heimliche Tochter des berühmten Tony Stark. Er war der Winter Soldier, der jetzt...